Tesla-Aktie im Abwärtssog: Analyst bleibt dennoch optimistisch
Der E-Auto-Pionier Tesla hat mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Das spiegelt sich auch in der Performance der Tesla-Aktie wider, die seit Jahresbeginn bereits kräftige Verluste hinnehmen musste. Ein Analyst gibt sich dennoch optimistisch.
Werte in diesem Artikel
• Tesla-Gewinne brechen ein
• RBC sieht Potenzial in wachsendem Energiespeichergeschäft
• Günstigerer Autopilot könnte der Tesla-Aktie Schub verleihen
Elektro-Autohersteller Tesla leidet unter einem schwächelnden Autogeschäft. Dies haben die jüngsten Quartalszahlen des Konzerns unter der Führung von Elon Musk offenbart. So brach der Gewinn des Unternehmens im zweiten Jahresviertel verglichen mit dem Vorjahr um 45 Prozent auf 1,48 Milliarden US-Dollar ein.
Teslas Autogeschäft schwächelt
Tesla kämpft mit einer zunehmenden Konkurrenz. Insbesondere die Rivalen aus der Volksrepublik China etablieren sich auf immer mehr auf globalen Märkten. Gleichzeitig hat sich der Markt für E-Autos merklich abgekühlt. In Deutschland wurden im Juli 2024 laut Kraftfahrt-Bundesamt beispielsweise 36,8 Prozent weniger reine Elektroautos als noch im Vorjahr zugelassen. "Der Absatz von Elektroautos entwickelt sich enttäuschend, derzeit sind Elektroautos Ladenhüter", kommentiert Constantin Gall von der Beratung EY die Juli-Zahlen laut der Deutschen Presse-Agentur. "Die hohen Preise, das sehr überschaubare Angebot an bezahlbaren elektrischen Kleinwagen, der Preisverfall bei gebrauchten Elektroautos werden ebenso kritisch gesehen wie die Reichweitenproblematik, lange Ladezeiten und die lückenhafte Ladeinfrastruktur", so Gall weiter. Dies bekam auch der US-Autobauer zu spüren. So fielen die Erlöse auf der Autosparte im zweiten Quartal um sieben Prozent auf knapp 20 Milliarden US-Dollar.
Elektroauto-Supertest 2024: Die tatsächliche Reichweite von elf Modellen enthüllt
Die Reichweiten unterschiedlicher Elektroauto-Modelle können trotz gleicher Bedingungen stark variieren. Während es einige Modelle gibt, die eine Reichweite von knapp 500 km erreichen, gibt es wiederum andere Modelle, die nicht einmal 300 km schaffen. Zum Ranking.
Trotz dessen konnte Tesla jedoch insgesamt ein Umsatzplus von zwei Prozent verzeichnen. Hier profitierte der Autobauer von seinem wachsenden Geschäft mit Energie und Stromspeichern. So verdoppelte sich der Umsatz dieser Sparte auf drei Milliarden US-Dollar.
RBC-Analyst optimistisch
Der Erfolg des Energiegeschäfts stimmt auch RBC-Analyst Tom Narayan optimistisch, wie er in einer Analyse bekannt gab. So profitiere Tesla zunehmend von dem wachsenden Verkauf von CO2-Zertifikaten und dem Wachstum des Energiespeichergeschäfts. Zudem geht Narayan davon aus, dass Tesla auch von höheren regulatorischen Krediten profitieren dürfte.
Autopilot birgt Potenzial
Neben dem steigenden Erfolg der Energiesparte des Autobauers sieht RBC zudem noch einiges Potenzial in dem Fahrassistenzsystem "Autopilot" des Fahrzeugherstellers, welches langfristig auch vollständig autonomes Fahren ermöglichen soll. Hier verkündete Musk im Zuge des Conference Calls an, dass geplant sein, die Zulassung der Autopilot-Technik auch in Europa, China und weiteren Regionen zu beantragen. Der Konzernlenker gab sich optimistisch: "Und ich denke, dass wir sie wahrscheinlich bis Ende des Jahres auch bekommen werden." Zudem seien auch mehrere andere Autohersteller daran interessiert, die Tesla-Technologie in ihren Fahrzeugen einzusetzen, ohne dass Musk dabei konkrete Namen nannte. Bei Abschluss einer solchen Kooperation könnten dann Lizenzerlöse winken, auch wenn Jahre vergehen könnten, bis dies tatsächlich der Fall sei, so Musk.
Konkret geht der RBC-Experte davon aus, dass die Tesla-Aktie einen ordentlichen Schub erfahren könne, wenn sich Tesla dazu entschließe seinen Full-Self-Driving-Service günstiger anzubieten. So hätte der Autohersteller schon im zweiten Quartal einen deutlichen Zuwachs an Nutzern des Autopiloten gewonnen, nachdem es verschiedene Werbeangebote und Preisnachlässe hier gegeben hätte. So sprang die Abonnenten-Zahl des Autopiloten vom ersten zum zweiten Jahresviertel um 60 Prozent nach oben. Tom Narayan argumentiert laut Investing.com: "Dies könnte zu einer sofortigen Verbesserung der Gewinnspannen führen und, was noch wichtiger ist, das Autonomie-Narrativ hervorheben und die Tesla-Aktie sofort vervielfachen, anstatt auf Robotaxis zu warten. […] Das Unternehmen könnte jederzeit seine FSD-Preise senken, was unserer Meinung nach ein entscheidender Katalysator für die Aktie wäre." Im Zuge der Quartalsvorlage hatte Tesla die Vorstellung des Robotaxi-Prototypen von Anfang August auf den 10. Oktober verschoben.
So schätzt RBC die Tesla-Aktie ein
Insgesamt bleibt RBC der Tesla-Aktie positiv gegenüber eingestellt. So bestätigte Analyst Narayan sein Overweight-Rating, auch wenn das Kursziel von 227 auf 224 US-Dollar gekappt wurde. Gemessen am jüngsten Schlusskurs suggeriert dies jedoch dennoch ein Aufwärtspotenzial von 7,78 Prozent (Berechnungsgrundlage ist der Schlusskurs vom 13. August 2024).
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Hadrian / Shutterstock.com, Zhang Peng/LightRocket via Getty Images, Summit Art Creations / Shutterstock.com
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11.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
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02.01.2025 | Tesla Sell | UBS AG | |
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