Tesla hat ein teures Problem: Das Energieprojekt in Australien funktioniert zu gut
In Australien hat Tesla im vergangenen Jahr zusammen mit einem Partner den größten Batteriepark der Welt errichtet. Obwohl das Projekt sehr gut läuft, geht Tesla jede Menge Geld durch die Lappen - aus einem ungewöhnlichen Grund.
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Dass ein Projekt wirklich von Anfang an rund läuft, ist bei Tesla eher selten - zumindest was die Elektroautos des Konzerns angeht. Als Erfolg stellte sich allerdings ein Energieprojekt heraus, das der Konzern um Elon Musk gemeinsam mit dem Windenergie-Produzenten Neoen in Südaustralien umgesetzt hat. Nicht nur konnte Musk sein großspuriges Versprechen einhalten, den Batteriepark innerhalb von 100 Tagen nach Vertragsunterzeichnung fertigzustellen, sondern die eingesetzten Batteriezellen von Tesla tun auch das, was sie sollen: Sie speichern Windenergie und speisen sie in das australische Stromnetz ein, wenn es dort aufgrund von Kraftwerksausfällen zu Engpässen oder Ausfällen bei der Stromerzeugung kommt. Es wäre also eigentlich ein Erfolg auf ganzer Linie für Tesla - gäbe es da nicht ein Problem: Der größte Akku der Welt funktioniert viel zu gut und bringt das Unternehmen dadurch um eine Menge Geld.
Ungewöhnliches Problem: Tesla ist ausnahmsweise zu schnell
Wie "The Sydney Morning Herald" berichtet, hat sich Tesla bei Australiens Energiemarktbetreiber AEMO darüber beschwert, dass man für 30 bis 40 Prozent der Leistung, die der Batteriepark bereitstellt, nicht bezahlt werde. Der Grund: Der größte Akku der Welt macht seine Arbeit zu gut und reagiert einfach zu schnell auf Stromausfälle. Da kommt das australische Abrechnungssystem nicht mit.
Die Reaktionszeiten, mit denen der Netzbetreiber AEMO normalerweise rechnet und die auch für die Bezahlung der Energieproduzenten maßgeblich sind, entstanden laut Tesla auf Basis der Antwortzeiten herkömmlicher Generatoren, die fossile Brennstoffe nutzen. Die Reaktionszeiten von Teslas Batteriepark seien jedoch viel kürzer. Und tatsächlich: Laut Angaben des "The Sydney Morning Herald" konnte die sogenannte Hornsdale Power Reserve Battery von Tesla und Neoen seit ihrem Start Ende 2017 bereits mehrfach innerhalb von 200 Millisekunden auf Kraftwerksausfälle reagieren und den benötigten Strom ins Elektrizitätsnetz einspeisen, so dass Stromausfälle oder Spannungsschwankungen verhindert werden konnten. Die kürzeste Reaktionszeit, mit der AEMO bei der Abrechnung der Leistungen kalkuliert, liegt laut dem Blatt jedoch bei sechs Sekunden, also um ein vielfaches höher. Alles, was unterhalb dieser Grenze passiert, wird nicht berücksichtigt, da es mit der aktuell vom Netzbetreiber verwendeten Technologie nicht erfasst werden kann. Tesla wird also faktisch dafür bestraft, dass das Unternehmen den dringend benötigten Strom zu schnell liefert.
Dienstleistung sehr wichtig für australische Strompreise
Welche Summen dem Unternehmen von Elon Musk auf diese Weise verlorengehen, ist nicht bekannt. Es dürfte sich jedoch um hohe Beträge handeln, denn die Dienstleistung, die der Batteriepark erbringt, ist extrem wertvoll. In der Vergangenheit stiegen die Spot-Preise für eine Megawattstunde Strom bei Kraftwerksausfällen in Australien zeitweise bis über 10.000 US-Dollar. Das Energieprojekt von Tesla und Neoen hilft dabei, diese Preise in Zaum zu halten, da der Strom im Vorfeld produziert und gespeichert wird und die Batterie-Lösung zudem auch noch günstiger und umweltfreundlicher ist als die Gasgeneratoren, die Australien zuvor bei Engpässen im Stromnetz angeworfen hatte.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Sergio Monti Photography / Shutterstock.com, Ken Wolter / Shutterstock.com
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