Gigafactory

Ein Jahr Tesla-Produktion in Grünheide: Das ist in 12 Monaten passiert

01.04.23 22:17 Uhr

Ein Jahr Tesla-Produktion in Grünheide: Das ist in 12 Monaten passiert | finanzen.net

Bereits seit einem Jahr läuft in der Gigafactory in Grünheide Teslas Model Y vom Band.

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• Die Gigafactory in Grünheide wurde im März 2022 eröffnet
• Tesla wird immer wieder mit Umweltbedenken konfrontiert
• In Grünheide werden erstmals 5.000 Autos pro Woche produziert



Bau und Eröffnung

Die Gigafactory in Grünheide wurde im November 2019 von Musk angekündigt und nach einer etwa zwei Jahre langen Bauphase am 22. März 2022 offiziell eröffnet. Damit ist das Werk nahe Berlin das erste und derzeit noch einzige Tesla-Werk in Europa. Der Bau begann zuvor im ersten Quartal 2020. Ursprünglich war die Eröffnung bereits im Juli 2021 geplant, wie InsideEVs berichtet, der Bau zog sich jedoch wegen des komplizierten Genehmigungsverfahrens mit Öffentlichkeitsbeteiligung und wegen verschiedenen Gerichtsterminen länger hin als zunächst geplant. Über die gesamte Bauphase waren insgesamt 20 Teilgenehmigungen nötig, um die neue Fabrik fertigzustellen. Bei der Eröffnungsfeier waren schließlich etwa 500 Gäste geladen, darunter auch der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Seiner Meinung nach werde der Osten durch die Gigafactory profitieren: "Der Osten ist industriell vorne mit dabei," zitiert InsideEVs den SPD-Politiker. Die ersten 30 in der Gigafactory produzierten Model Y übergab Elon Musk sogar persönlich an die Kunden.

Umweltbedenken

Doch außer bürokratischen Hürden musste sich Tesla bei dem Bau des neuen Werks auch vielen Kritikern stellen. Die größten Bedenken galten und gelten auch weiterhin dem Umweltschutz. Am meisten kam dabei, vor allem aus Sorge um die Versorgung mit Trinkwasser in der Region, die Wasserversorgung des Werks auf. Die Bürgerinitiative Grünheide erklärte damals, dass Bedenken und Einwendungen im Verfahren ignoriert worden und das Recht gebeugt worden sei. Tonnenschwere Tesla-Elektroautos seien in Produktion, Nutzung und Entsorgung "alles andere als klimafreundlich." Weitere Umweltbedenken kamen auf, als Tesla im Herbst 2022 für den Ausbau des Werks die Rodung von ganzen 70 Hektar Kiefernwald angeordnet hat. Die nötige Genehmigung für die Durchführung der Rodung lag jedoch vor und alle dafür nötigen forst- und artenschutzrechtlichen Maßnahmen seien umgesetzt worden. Der Verein für Natur & Landschaft kritisierte die Rodung: "Tesla beherrscht die jetzige Produktion nicht. Es treten immer wieder Störungen im Betriebsablauf auf, die eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen." Dabei verwies man auch auf mehrere Brände. Auch die Rodung zum Start des Baus der Fabrik war bereits von Kritik begleitet worden.

Erstmals 5.000 Autos produziert

Mittlerweile ist die Eröffnung des ersten deutschen Werks ein ganzes Jahr her und in der Fabrik sind rund 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. Zuletzt wurden in Grünheide noch 4.000 Elektroautos pro Woche hergestellt, mittlerweile stieg diese Zahl jedoch auf 5.000 Fahrzeuge an, wie Tesla in einem Tweet bekannt gibt.

Dieses Produktionsvolumen entspricht hochgerechnet 250.000 Elektroautos, die in Grünheide vom Band rollen. In der ersten Ausbaustufe soll dies außerdem auf 500.000 Autos im Jahr, also etwa 10.000 pro Woche gesteigert werden. Nach der ersten Ausbaustufe plant das US-amerikanische Unternehmen das Werk weiter zu vergrößern und dann eine ganze Million Autos zu produzieren. In welchem Zeitraum dies jedoch stattfinden soll, bleibt zunächst offen.

Redaktion finanzen.net

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