Gewinnrückgang in Sicht

E.ON-Chef verteidigt seine Strategie

03.05.13 12:18 Uhr

Der größte deutsche Energiekonzern E.ON hat seine Aktionäre um Geduld beim tiefgreifenden Unternehmensumbau gebeten.

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Es wird Zeit brauchen für den nachhaltigen Aufbau der neuen E.ON mit starker Ertragskraft und angemessenen Kursen für unsere Aktie", sagte Vorstandschef Johannes Teyssen am Freitag bei der Hauptversammlung in Essen. Es gehe nicht um kurzfristige Anpassungen, sondern strukturelle Veränderungen. Teyssen versprach, beim Umbau Kurs zu halten. "Der Vorstand ist kampfeslustig."

Der E.ON-Chef verteidigte seine Strategie, angesichts der Energiewende und des Atomausstiegs in Europa auf neue Märkte in Schwellenländer zu setzen. Der Manager räumte ein, dass es Rückschläge geben könne. "Aber wer wagt, kann mit solchen Zukunftsgeschäften viel gewinnen. Wer sich trotz schrumpfender Basis in der Heimat ängstlich nicht bewegt, hat schon verloren."

E.ON investiert vor allem in der Türkei und Brasilien. In dem südamerikanischen Land musste der Konzern zuletzt neues Geld zuschießen, weil sein dortiger Partner - der Milliardär Eike Batista - in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Unter Aktionären macht sich deshalb die Sorge breit, das Engagement könnte ein Schuss in den Ofen werden.

In Europa und vor allem auf dem deutschen Heimatmarkt strafft E.ON dagegen sein Geschäft. Seit 2010 hat der Konzern Unternehmensteile für 17 Milliarden Euro verkauft. Weitere drei Milliarden Euro sollen nun noch einmal dazukommen. Mit dem Geld sollen die Schulden gesenkt werden. E.ON will damit auch Luft für neue Investitionen bekommen.

Der Umbau geht auch zu Lasten der Beschäftigten. E.ON baut bis 2015 rund 11.000 Stellen ab, davon 6.000 in Deutschland. Ende 2012 hatte der Energiekonzern gut 72.000 Beschäftigte, rund 7.000 weniger als im Vorjahr.

Seine Ziele für das laufende Jahr bestätigte E.ON. Der um Bewertungseffekte bereinigte Überschuss soll wegen der schwierigen Rahmenbedingungen auf 2,6 bis 2,2 Milliarden Euro sinken, das wären schlimmstenfalls zwei Milliarden weniger als 2012. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll um mindestens eine Milliarde auf 9,2 bis 9,8 Milliarden Euro sinken. Im vergangenen Jahr gab es nur dank Sondereffekten einen Gewinnzuwachs. Die Dividende soll deswegen um 10 Cent auf 1,10 Euro steigen.

Das wird in den kommenden Jahren nicht zu halten sein, erklärte Teyssen. Grund für die schwache Entwicklung ist vor allem, dass der Konzern mit seinen konventionellen Kraftwerken immer weniger Geld verdient. Das liegt auch am Boom der erneuerbaren Energien. Diese drücken auf den Preis an der Strombörse. Trotzdem steht E.ON zu den Veränderungen. "Wir sind für die Energiewende", sagte Teyssen. Zugleich forderte er von der Politik, Fehlentwicklungen zu korrigieren.

Scharfe Kritik äußerte Teyssen an der Entscheidung des Europaparlaments vom April, trotz eingebrochener Preise für CO2-Verschmutzungsrechte den Markt nicht zu verknappen. "Das war ein schwarzer Tag für den Klimaschutz." Von den billigen Verschmutzungsrechten profitieren Kohlekraftwerke, von denen E.ON im Vergleich weniger betreibt als Konkurrent RWE. Dagegen lohnt sich der Betrieb von klimafreundlicheren Gaskraftwerken, auf die wiederum E.ON stark setzt, kaum noch.

Teyssen forderte daher erneut eine faire Vergütung für Anlagen, die wichtig für die Stabilität der Stromversorgung sind. Beim bayerischen Gaskraftwerk Irsching sei es zuletzt gelungen, eine akzeptable Verzinsung zu erreichen. "Es wäre ein Treppenwitz der Energiewende gewesen, wenn diese modernsten und klimafreundlichsten Neuanlagen stillgelegt worden wären." Er betonte zugleich, dass E.ON sich nicht scheuen werde, unrentable Anlagen zu schließen./enl/ep/fbr

ESSEN (dpa-AFX)

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