Gesetzesänderung

China verschärft Regulierung des Techsektors: Nun gibt auch JD.com-CEO seinen Posten auf

11.04.22 22:52 Uhr

China verschärft Regulierung des Techsektors: Nun gibt auch JD.com-CEO seinen Posten auf | finanzen.net

Anfang April gab JD.com bekannt, dass CEO und Gründer Richard Liu zurücktritt. Damit schließt er sich einer Reihe anderer Gründer und CEOs chinesischer Firmen an, die in den vergangenen Monaten im Kontext der Verschärfung von chinesischen Kartell- und Datenschutzgesetzen zurückgetreten sind.

Werte in diesem Artikel

• Immer mehr chinesische Gründer und CEOs treten im Kontext der Gesetzesverschärfungen zurück
• JD.com-Gründer und -CEO Liu hat seinen Posten mit sofortiger Wirkung aufgegeben
• Bislang musste JD.com keine Strafzahlungen wegen Nichteinhaltung der neuen Gesetze leisten

Schritt für Schritt verschärft die chinesische Regierung ihre Gesetze - auch im Bereich Kartell- und Datenschutzrecht. Konkret bedeutet das für Unternehmen in China laut dpa-AFX beispielsweise, dass sie auf ihrer Website die Konkurrenz verlinken müssen. Mitte vergangenen Jahres wurde bekannt, dass auch die Vorschriften für die Zulassung chinesischer Unternehmen im Ausland überarbeitet werden. Dadurch würden Börsengänge im Ausland schwieriger realisierbar, was sich auf die Kapitalbeschaffung der betroffenen Firmen auswirke.

Ehemaliger JD.com-CEO Richard Liu nun Vorstandsvorsitzender

Seither sind einige Gründer und CEOs großer chinesischer Konzerne zurückgetreten - erst am 7. April kündigte JD.com einen Wechsel in der Führungsetage an: JD.com-CEO Richard Liu habe seinen Posten mit sofortiger Wirkung aufgegeben. Liu hatte den E-Commerce-Giganten im Jahr 1998 gegründet und seither geleitet.

Laut JD.com-Pressemitteilung bleibe Liu aber als Vorstandsvorsitzender in der Firma, sei von nun an für die langfristige Konzernstrategie verantwortlich, fungiere als Mentor für jüngere Mitarbeiter im Management-Team und kümmere sich um die Revitalisierung ländlicher Gegenden. Letzteres, so CNBC, sei ein wichtiger Punkt auf der Agenda der chinesischen Regierung.

Neuer CEO spricht in höchsten Tönen über Liu

Den Posten des CEO habe von nun an der bisherige JD.com-Präsident Lei Xu inne, erklärt der Konzern in einer Mitteilung von Anfang April weiter. Dieser sei bereits seit über zehn Jahren bei JD.com angestellt und habe unter anderem als CEO bei JD Retail, als CMO bei JD.com, als Chef der Marketingabteilung sowie als Chef von JD Wireless gearbeitet. Zu seiner Beförderung wird er in der Pressemitteilung wie folgt zitiert: "In den vergangenen 19 Jahren hat Richard die strategische Positionierung von JD als Anbieter von Supply-Chain-Technologie und -Dienstleistungen sowie das Prinzip ‘Geschäfte richtig machen’ etabliert und aufrechterhalten und damit ein starkes Fundament für unsere zukünftigen Bemühungen gelegt. [...] Ich teile seine Geschäftsphilosophie und sein Engagement."

Andere Gründer und CEOs bereits 2021 zurückgetreten

Bislang musste JD.com noch keine Strafe wegen Nichteinhaltung der neuen Gesetze zahlen - anders als etwa der chinesische Konzern Alibaba, der laut CNBC beschuldigt wurde, ein Monopol aufgebaut zu haben und der umgerechnet rund 2,8 Milliarden US-Dollar abgeben musste. Zurückgetreten seien 2021 unter anderem Colin Huang, Gründer und (nun ehemaliger) Vorstandsvorsitzender des E-Commerce-Unternehmens Pinduoduo, Zhang Yiming, Gründer und (ebenfalls ehemaliger) Vorstandsvorsitzender von ByteDance und Su Hua, Gründer der App Kuaishuo.

Olga Rogler / Redaktion finanzen.net

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