Finnische Behörden geben verdächtigen Tanker frei
HELSINKI (dpa-AFX) - Die finnischen Behörden haben den wegen Kabelschäden in der Ostsee verdächtigten Tanker "Eagle S" freigegeben. Die technischen Untersuchungen an dem Schiff seien abgeschlossen, teilte die finnische Polizei mit. "Aus Sicht der Ermittlungen gibt es kein Hindernis dafür, dass das Schiff seine Reise aus den finnischen Hoheitsgewässern fortsetzt."
Die Küstenwache überwache die Abreise des Tankers, hieß es weiter. Drei Mitglieder der Besatzung, gegen die ermittelt wird, unterliegen jedoch weiterhin einem Ausreiseverbot. Die vorläufigen Ermittlungen sollen diesen Angaben zufolge bis Ende April abgeschlossen werden.
Die "Eagle S" wird mit Schäden an dem zwischen Finnland und Estland verlaufende unterseeischen Stromkabel Estlink 2 und mehreren Kommunikationskabeln in Verbindung gebracht. Die Schäden waren am ersten Weihnachtsfeiertag vergangenen Jahres aufgetreten. Daraufhin beschlagnahmten die finnischen Behörden die "Eagle S", die unter der Flagge der Cookinseln fährt.
Das Schiff hatte Estlink 2 zum entsprechenden Zeitpunkt passiert und gehört nach Einschätzung der EU zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine zu umgehen.
Die Ermittler hegen den Verdacht, dass die Crew der "Eagle S" die Schäden vorsätzlich verursachte, indem der Anker am Meeresgrund hinter dem Tanker hergezogen wurde. Im Zuge der Ermittlungen wurde eine kilometerlange Schleifspur am Meeresboden entdeckt. Der Anker wurde inzwischen auf dem Grund der Ostsee entdeckt und mit Hilfe eines schwedischen Spezialschiffs gehoben./cmy/DP/zb