Tesla-Aktie weiter im Tiefflug: Analyst hat erhebliche Zweifel an Teslas Service-Marge
Der Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi ist beim Blick auf Teslas Margen auf eine Unregelmäßigkeit gestoßen, die nachdenklich macht. Was ist mit den Gewinnmargen in Teslas Service-Sparte los?
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Mit Teslas Segment "Services and Other" ging es rapide abwärts in den vergangenen Quartalen. Die Bruttogewinnmarge soll, laut Tesla, im ersten Quartal 2018 auf satte minus 45 Prozent gesunken sein. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2016 wies Tesla hier noch ein Plus von immerhin fünf Prozent aus. Den Analysten Toni Sacconaghi vom Analysehaus Bernstein macht diese Entwicklung skeptisch.
"Market-perform"-Rating bestätigt - Bedenken angemeldet
Bernstein bekräftigte zwar sein "Market-perform"-Rating für Tesla, meldete jedoch Bedenken bezüglich der rückläufigen Margen-Entwicklung im Segment "Services and other" an. Eine Theorie zu diesem Vorgang hat Sacconaghi ebenfalls: "Die Margen im Dienstleistungsbereich gehen zurück … bedeutet dies, dass die Bruttomargen im Automobilsektor überbewertet werden könnten?" fragt sich der Analyst in seinem Statement. Diese Möglichkeit erscheint auf den ersten Blick durchaus logisch. "Die Sorge bzw. Schlüsselfrage ist natürlich, ob die COGs [Kosten der verkauften Waren], die im Segment Automotive gebündelt (oder in der Vergangenheit gebucht) wurden, jetzt im Berichtssegment 'Services and Other' gebucht werden", mutmaßt Sacconaghi weiter. Eine solche "Umsortierung" der Angaben würde für Tesla aus taktischer Sicht durchaus Sinn machen, sind es doch vorrangig die Automotive-Zahlen, die die Investoren interessieren. Seltener fällt ihr Blick auf die Bruttomargen aus dem Dienstleistungs-Segment. Auf diesem Wege könnte Tesla also etwas Kosmetik bei den Zahlen betreiben, um die Investoren weiterhin bei Laune zu halten.
Tesla-Aktie wird abgestraft
Nach der Veröffentlichung des Berichts fielen die Tesla-Papiere am Freitag um satte 3 Prozent. Am Montag wurde der Tiefflug bei Tesla fortgesetzt. Zum Handelsschluss gab das Papier um 0,19 Prozent ab auf 333,01 Dollar. Sacconaghi bemühte sich in seinem Statement jedoch um mögliche Erklärungen. So könne etwa davon ausgegangen werden, "dass ein Teil der Garantiekosten in 'Services and Other' angefallen ist, obwohl wir feststellen, dass die gesamten Gewährleistungsrückstellungen von Tesla im Vergleich zu anderen Herstellern großzügig erscheinen." Das Unternehmen selbst wiederum gebe an, dass es alle Garantieansprüche in die Zahlen des Automotive-Bereichs inkludiere. Die Arbeit nach Ablauf der Garantiezeit sei hoch und werde kostenlos durchgeführt, was wiederum zu begrenzten Einnahmen aus den Dienstleistungen führe, die Kosten aber erhöhe. Auch mit dem Model 3 seien noch andere zunehmende Service-Kosten verbunden, führt der Bernstein-Analyst weiter an.
Tesla führt eigene Erklärung ins Feld
Auch Tesla hat sich bereits geäußert. Ein Tesla-Sprecher wies im Anschluss an das Bernstein-Rating darauf hin, dass die erhöhten Kosten im Segment "Services and Other" auf den Ausbau der Infrastruktur für Mobilfunkdienste zurückzuführen seien.
Unabhängig davon, was der tatsächliche Grund für das rapide Absacken im Service-Segment Teslas ist - die Anleger hat dieses Thema zumindest am vergangenen Freitag nervös gemacht. Die Zukunft wird zeigen müssen, wie unerschütterlich der Glaube der Investoren an Tesla weiterhin ist.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: ROBYN BECK/AFP/Getty Images, Jonathan Weiss / Shutterstock.com
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