DAX-Konzerne bekommen Konjunkturschwäche zu spüren - Wachstum unterhalb der Inflation
Deutschlands Börsenschwergewichte bekommen die weltweite Konjunkturschwäche und die hohen Energiepreise im Land zunehmend zu spüren.
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Zwar erzielten die DAX-Konzerne im zweiten Quartal teilweise Rekorde bei Umsatz und Gewinn, wie aus einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Wachstum verlor allerdings an Tempo und lag in der Summe unter der Inflationsrate von zuletzt mehr als sechs Prozent.
Zusammengerechnet stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent auf rund 446,2 Milliarden Euro und damit auf den höchsten Wert in einem zweiten Quartal seit Beginn der Auswertung 2014. Das operative Ergebnis (Ebit) der 40 Konzerne verbesserte sich in der Summe um 2,7 Prozent auf knapp 40,5 Milliarden Euro - es war der zweithöchste Wert in einem zweiten Quartal. 22 Unternehmen steigerten ihren Gewinn, 18 Firmen meldeten dagegen einen Rückgang.
"Nach einem sehr starken Vorjahr ist die Luft für viele Unternehmen nun sehr dünn geworden", sagte Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY Deutschland. "Es fällt immer schwerer, das erreichte hohe Gewinnniveau zu halten, immer stärker spüren viele Unternehmen die schwache Konjunkturentwicklung." Zudem werde das Umsatzwachstum von der nach wie vor hohen Inflation mehr als aufgezehrt, "so dass wir es de facto vielfach bereits mit einem Minuswachstum zu tun haben".
Zuletzt hatten vor allem Chemieunternehmen von einer gesunkenen Nachfrage berichtet und ihre Erwartungen nach unten korrigiert. Die deutschen Autokonzerne profitierten hingegen vom nachlassenden Chipmangel bei hohen Preisen. "Aber auch der Automobilbranche weht der Wind zunehmend ins Gesicht", sagte EY-Partner Mathieu Meyer. Angesichts der hohen Inflation, zunehmender Konjunktursorgen und gestiegener Zinsen sinke die Kaufbereitschaft bei Kunden.
Zu den gewinnstärksten Unternehmen gehörten im zweiten Quartal den Angaben zufolge einmal mehr die deutschen Autokonzerne. Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW belegten demnach mit einem operativen Gewinn von 5,6 Milliarden Euro, 5,0 und 4,3 Milliarden Euro die Plätze eins, drei und vier im Ranking. Die Deutsche Telekom kam mit 5,2 Milliarden Euro auf Platz zwei.
/mar/DP/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
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