Börse nach der US-Wahl: Diese Aktien sollten Anleger jetzt aus dem Depot werfen
Dass die internationalen Finanzmärkte mit deutlichen Schwankungen auf Donald Trump als neuen US-Präsidenten reagieren, dürfte den meisten bereits im Vorfeld klar gewesen sein. Doch es gibt Aktien, die es jetzt besonders hart treffen dürfte.
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Donald Trump hat viele Unterstützer, aber auch mindestens ebenso viele Widersacher. Doch der Immobilienmogul zieht ins Weiße Haus ein - das steht fest. Zu seinen größten Kritikern gehören die Tech-Bosse der Wall Street, denn der Wahlsieg von Donald Trump könnte die US-Wirtschaft von Grund auf verändern und die etablierten Silicon Valley-Unternehmen massiv unter Druck setzen. Die Aktien ihrer Unternehmen dürften zu den Verlierern eines Präsidenten Trump gehören. Doch damit stehen sie nicht alleine da.
Silicon Valley-Größen in Sorge um US-Wirtschaft
Im März kam die Tech-Elite der USA zu einem geheimen Treffen zusammen. Apple-Chef Tim Cook nahm an der Veranstaltung ebenso teil, wie Larry Page und Tesla-Boss Elon Musk. Das Hauptthema: Donald Trump. Die US-Unternehmer zeigten sich in Sorge, dass der Siegeszug des Immobilienmoguls dem Ansehen der USA in der Welt schaden könnte. Und auch sein Einfluss auf die US-Wirtschaft macht den Tech-Größen Sorge. Nicht zu Unrecht, denn Trump hatte bereits während seiner Wahlkampftour diverse Male klargestellt, wen er im Falle eines Wahlsieges besonders auf dem Kieker haben wird. "Wenn ich Präsident werde, dann haben sie Probleme", tönte er in Richtung der Silicon-Valley-Bosse zu Jahresbeginn. Dabei hatte er insbesondere die Steuervermeidungspraxis der Großunternehmen im Visier. Aktien von Google, Facebook & Co. könnten unter Präsident Trump Rückschläge hinnehmen müssen. Auch Tech-Riesen, die vorwiegend im Ausland produzieren, hat Trump im Visier und will sie mit Strafen belegen. Denn eines seiner Hauptanliegen ist es, die Produktion so weit wie möglich wieder nach Amerika zu verlagern. Das dürfte Unternehmen wie Apple treffen, die vorrangig in Asien produzieren lassen.Amazon-Aktie dürfte unter Kleinkrieg leiden
Speziell Amazon dürfte nach dem Wahlsieg von Donald Trump in deutlich schwierigeres Fahrwasser geraten. Mit dessen Boss, Jeff Bezos, verbindet Trump eine jahrelange Fehde, in deren Verlauf er dem CEO vorwarf, den Kauf der "Washington Post" nur aus steuerlichen Gründen vorgenommen zu haben und um die öffentliche Meinung in seinem Sinne zu beeinflussen. Bezos seinerseits ließ sich provozieren und versprach Trump per Twitter öffentlichkeitswirksam, dass er ihm einen Platz auf seiner Blue Origin-Rakete reservieren werde. Nun dürfte allerdings eher Trump und nicht Bezos am Ende lachen, denn der neue US-Präsident kündigte bereits an, dass er die Vormachtstellung Amazons kartellrechtlich für bedenklich halte und dagegen vorgehen werde. Amazon-Aktien würden aus dem Kleinkrieg der beiden Milliardäre wohl als Verlierer hervorgehen.Exportwerte in Gefahr
Die bisherigen Ankündigungen von Donald Trump lassen zudem vermuten, dass seine Präsidentschaft deutliche Auswirkungen auch außerhalb Amerikas haben dürfte. Besonders exportorientierte Unternehmen, die bislang von der Globalisierung profitiert haben, werden wohl mit deutlichen Einschränkungen zu rechnen haben. Die Tatsache, dass Trump vorrangig auf die Produktion im Inland setzt, könnte insbesondere deutschen Autobauern schwer zusetzen. BMW, Daimler und Volkswagen setzen einen großen Teil ihrer Erlöse in den Vereinigten Staaten um. Auch der DAX-Riese BASF ist in Amerika stark engagiert. Sollte Trump die Importe zugunsten amerikanischer Unternehmen einschränken, müssten zahlreiche europäische Unternehmen, die auch vom grenzüberschreitenden Geschäft leben, ihr Geschäftsmodell überdenken. Deren Aktien könnten infolge möglicher Zollrestriktionen zu den Verlierern gehören, Deutschland als Exportnation wäre davon besonders betroffen.Gesundheitsaktien im Visier
Eine der Errungenschaften, die Amerika während der Präsidentschaft von Barack Obama hinzugewinnen konnte, sind deutliche Verbesserungen im Gesundheitswesen. Die als "Obamacare" bekannt gewordene Gesundheitsreform gilt als größter innenpolitischer Triumph des scheidenden Präsidenten, für Donald Trump ist die Reform allerdings "ein einziges Desaster", das er nur allzu gerne rückgängig machen und durch etwas anderes "Großartiges" ersetzen will. Gelingt ihm dies tatsächlich und kann er als Präsident die dafür notwendigen Stimmen einsammeln, dürften insbesondere Krankenhausbetreiber zu den Verlierern gehören. Dazu gehören in den USA unter anderem Lifepoint, HCA Holdings und Tenet Healthcare. Pharmariesen wie Merck und Pfizer werden wohl ebenso das Nachsehen haben. Aber auch hierzulande könnten Gesundheitsaktien unter Druck geraten. So macht zum Beispiel der Dialysespezialist Fresenius Medical Care einen beträchtlichen Teil seiner Umsätze in den USA, auch andere Pharmakonzerne wie Bayer sind in den Vereinigten Staaten aktiv.Transportunternehmen als großer Verlierer
Konzerne, deren Geschäftsmodell auf weltweitem Handel aufbaut, wie etwas Transportunternehmen, dürften infolge der Präsidentschaft von Donald Trump zu den großen Verlierern gehören. Die propagierte Abschottung Amerikas und die damit verbundene Anti-Globalisierung dürfte Gift für die Aktien von FedEx und UPS sein, die Geschäfte nicht ausschließlich in den USA machen.Konsumwerte mit Pro und Kontra
Auf Aktien von Einzelhändlern wie WalMart würde Trumps Präsidentschaft wohl ebenfalls deutlichen Einfluss haben - und zwar in zweierlei Richtung. Während eine zunehmende Verlagerung der Produktion zurück in die USA für steigende Löhne und infolgedessen vermehrte Konsumausgaben sorgen könnte, dürften die Profite der Handelsketten bei möglichen Importbeschränkungen deutlicher unter Druck geraten. Welcher der beiden Effekte dann mehr auf die Geschäftsentwicklung von Best Buy, Home Depot & Co. durchschlagen wird, bleibt abzuwarten.Noch ist nichts in trockenen Tüchern
Derzeit steht jedoch noch nichts fest. Viele der Aussagen von Donald Trump, die er im Rahmen seines Wahlkampfes bislang getroffen hat, sind populistisch und höchstwahrscheinlich in der Umsetzung mehr als ambitioniert. Dass der Einzug des Immobilientycoons ins Weiße Haus die Wirtschaft - nicht nur in den USA - aber nachhaltig beeinflussen dürfte, darin sind sich die meisten Beobachter einig.Redaktion finanzen.net
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