Expertin: Trumps Wirtschaftspolitik verunsichert die Märkte

13.03.25 06:08 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Der Zickzackkurs von US-Präsident Donald Trump in der Handelspolitik und seine Drohungen gegen Wirtschaftspartner verunsichern nach Ansicht einer Expertin die Märkte im eigenen Land. Mit Trump und seiner Regierung sei die Unsicherheit in der Wirtschaftspolitik zurückgekehrt, sagte Laura von Daniels von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin der Deutschen Presse-Agentur.

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"Er führt Zölle ein und will keine Ausnahmen zulassen", sagte von Daniels. "Das ist wahrscheinlich nicht sein letztes Wort, aber es geht hin und her. Das führt zu Verunsicherungen, und wenn Märkte eins hassen, dann ist es Unsicherheit." Auch viele von Trumps Wählern würden von seiner Wirtschaftspolitik getroffen.

Trump hatte unlängst Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft gesetzt, wichtige Handelspartner wie die EU und Kanada reagierten mit Gegenzöllen. Auch China hat Zölle auf einige US-Produkte erhöht. An den US-Börsen gaben die Kurse teilweise deutlich nach. Manche Ökonomen warnen bereits vor einer "Trump-Rezession" in der größten Volkswirtschaft der Erde.

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"In den USA droht eine Stagflation"

"Die Inflation kratzt jetzt erneut an der sensiblen Drei-Prozent-Marke, und es sieht im Moment eher so aus, dass sie weiter steigen wird", sagte von Daniels. "Und wenn man das zusammen nimmt, Inflation und eine stagnierende Wirtschaftsleistung, dann landet man im Szenario einer Stagflation", sagte die Leiterin der SWP-Forschungsgruppe Amerika. "Dann gehen natürlich an den Finanzmärkten auch wieder die Alarmglocken an. So eine Situation wäre extrem negativ."

Zudem wirke Trumps innenpolitische Agenda destabilisierend. "Wenn es zu Massenentlassungen im Staatsapparat kommt, wenn nicht gesichert ist, ob sich der US-Präsident an geltendes Recht und an die Verfassung hält, dann ist das auch für Marktteilnehmer eine negative Botschaft", sagte von Daniels. "Trumps Position ist hier eigentlich widersprüchlich, er schadet im Grunde sich selbst, schadet den eigenen Unternehmen, denn die wollen gerne produzieren und nach Europa liefern."

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Trump sei es offensichtlich in seiner zweiten Amtszeit egal, wie die Märkte auf seine Politik reagieren, sagte von Daniels. Ihm gehe es um eine Machtdemonstration. Allerdings müsse er eine Balance halten und dafür sorgen, dass große Unternehmen wie die Tech-Konzerne, die ihn im Wahlkampf unterstützt hatten, bei Laune bleiben. "Solange er das tut, funktioniert das für ihn mit der Unterstützung", sagte die Wirtschaftsexpertin./bvi/DP/zb