Experten: Unternehmen müssen väterfreundlicher werden

17.02.25 05:52 Uhr

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KARLSRUHE (dpa-AFX) - Unternehmen, die Fachkräfte an sich binden wollen, müssen aus Sicht von Experten väterfreundlicher werden. Arbeitgeber müssten beispielsweise bei Vätern in Mitarbeitergesprächen konkret ansprechen, "was brauchen sie, wo können wir unterstützen", erläutert Martin Noack, der als systemischer Berater Männer und Unternehmen zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf coacht. Auch Unternehmensnetzwerke für Väter, sowie Workshops und andere speziell an Väter gerichtete Angebot könnten helfen.

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Rund 450.000 Väter hätten laut der Prognos-Studie "Wie väterfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?" aus dem Jahr 2022 in Deutschland schon mal den Arbeitgeber zugunsten einer besseren Vereinbarkeit gewechselt, heißt es von Seiten des Bundesfamilienministeriums. Mehr als 1,7 Millionen Väter haben demzufolge häufiger darüber nachgedacht. "Diese hohe Wechselbereitschaft ist gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein großes Unternehmensrisiko", sagt ein Ministeriumssprecher.

Teilzeitquote von Männern stagniert

Nach den aktuellsten verfügbaren Zahlen für 2023 arbeiteten nur 8 Prozent der Väter mit minderjährigen Kindern im Haushalt in Teilzeit. Die Zahlen stagnieren mehr oder weniger: 2022 waren es ebenfalls 8 Prozent, 2021 etwa 7 Prozent. Rund 92 Prozent der Väter mit minderjährigen Kindern im Haushalt arbeiteten laut dem Mikrozensus 2023 durchschnittlich 40 Stunden pro Woche.

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Viele Unternehmen machen schon Angebote - aber viel Luft nach oben

Unternehmen wie Debatin aus Bruchsal (Kreis Karlsruhe) werben zum Beispiel auf ihrer Website damit, Väter aktiv bei der Elternzeit zu unterstützen. Christoph Klein, der in Schlierbach (Kreis Göppingen) den Sanitätsbetrieb Hans Klein führt, ermöglicht Trennungsvätern flexible Arbeitszeiten und zahlt einen Zuschuss zu Betreuungskosten. Die Commerzbank hat seit 2004 ein Väternetzwerk aufgebaut, auch die Barmer hat inzwischen eines gegründet.

"Diese Angebote nehmen zwar zu, sind jedoch noch die Ausnahme in Unternehmen", sagt Coach Noack. Vereinbarkeitsangebote müssten so gestaltet werden, dass sie explizit Väter ansprechen und deren Bedürfnisse in den Fokus rücken./avg/DP/zb

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