Evakuierung

Tesla-Aktie unter Druck: Tesla-Gigafabrik ohne Strom - Brandanschlag

05.03.24 22:06 Uhr

NASDAQ-Titel Tesla-Aktie gibt nach: Tesla-Gigafabrik nach Brandanschlag ohne Strom - Produktionsstillstand | finanzen.net

Die Tesla-Gigafabrik in Grünheide ist nach dem Brand eines Trafohauses ohne Strom. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Die Produktion wurde unterbrochen.

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• Brand eines Strommasts in Grünheide legt Stromversorgung lahm
• Auch Tesla-Gigafabrik ohne Strom
• Polizei geht von Brandstiftung aus

Wie es aus übereinstimmenden Medienberichten heißt, ist am Dienstagmorgen womöglich ein Anschlag auf eine Stromanlage in Grünheide, dem Standort der Tesla-Gigafabrik in Berlin/Brandenburg, verübt worden. Der mutmaßliche Brandanschlag hat einen großflächigen Stromausfall verursacht, welcher einen Feuerwehr- und Polizeieinsatz nötig machte. So bestätigte die Polizeidirektion Ost gegenüber der Märkischen Allgemeine: "Mithilfe eines Hubschraubers konnten wir den Brandort ermitteln". Polizeisprecher Roland Kamenz sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, der betroffene Strommast solle sich frei stehend auf einem Feld befinden. Am Morgen sei nach der Alarmierung wegen des Brandes auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz gewesen.

Tesla-Gigafabrik ohne Strom

Wie die MAZ weiter berichtet, soll auch die Tesla-Gigafabrik von dem Stromausfall betroffen sein. So sei die automatische Einlasskontrolle ausgefallen und müsse nun manuell erfolgen. Wie die Leitstelle Oderland gegenüber der BILD verlautete, sei die gesamte Gigafabrik ohne Strom. "Auch die nahe Kleinstadt Erkner (12.000 Einwohner) und Teile Berlins sind seither ohne Strom", wird die Leitstelle zitiert. Mittlerweile hat eine Tesla-Sprecherin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass die Produktion des Tesla-Werks nach dem Stromausfall still stehe. Außerdem sei die Fabrik evakuiert und alle Maßnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen worden. In Absprache mit dem Stromanbieter Edis sehr es laut Tesla nicht nach einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus.

Kampfmittelräumdienst rückt an

Wie der Rundfunk Berlin Brandenburg vermeldete, sei der Brand des Trafohauses mittlerweile gelöscht worden. Bis die Stromversorgung wieder hergestellt sei, könne es jedoch noch dauern. Der Einsatz von Feuerwehr und Polizei wurde derweil dadurch erschwert, dass der Kampfmittelräumdienst den Einsatzort nach verbuddelten Kampfmitteln absuchen musste. Denn wie die MAZ berichtet, sei in der Nähe des Brandorts ein Zelt eines mutmaßlichen Demonstranten gefunden worden in dessen Nähe sich ein Schild mit einem Hinweis auf eben solche verbuddelten Kampfmittel befunden hätte.

Verdacht der Brandstiftung

Die Polizei geht einem Polizeisprecher zufolge dem Verdacht der Brandstiftung nach. "Wir gehen dem Anfangsverdacht nach, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelt", sagte der Polizeisprecher. Das Landeskriminalamt nahm laut Polizei Ermittlungen auf. Sie würden in alle Richtungen geführt, sagte eine Sprecherin. Der betreffende Strommast stehe frei auf einem Feld und sei nicht umzäunt. Der Autobauer sprach davon, dass von einem Brandanschlag ausgegangen werde und verwies auf Informationen der zuständigen Behörden.

Die Feuerwehr war nach Polizeiangaben gegen 5.15 Uhr zu dem Brand im Bereich Gosen-Neu Zittau nahe Berlin gerufen worden und hatte mit den Löscharbeiten begonnen. Durch das Feuer ist der Strom nach Angaben eines Sprechers im Umkreis ausgefallen. Mehrere Medien hatten über den Brand berichtet.

Wie es bei Tesla weiter hieß, wurden alle Maßnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen. Nach Rücksprache mit dem Stromanbieter Edis geht das Unternehmen von Elon Musk nicht von einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus. Der Stromanbieter war zunächst nicht zu erreichen.

Zu einem möglichen Zusammenhang mit Protesten rund um das Tesla-Werksgelände äußerten sich Behörden auf Anfrage zunächst nicht. Rund 80 bis 100 Umweltaktivisten halten seit Donnerstag einen Teil des Landeswaldes in Brandenburg nahe dem Tesla-Werk besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will. Die Aktivisten haben um die zehn Baumhäuser in mehreren Metern Höhe errichtet und kündigten an, möglichst lange ausharren zu wollen. Auch die Bürgerinitiative Grünheide spricht sich gegen die Erweiterungspläne von Tesla aus und zeigt sich mit den Besetzern solidarisch.

Tesla stellt in Grünheide seit knapp zwei Jahren Elektroautos her. Dort arbeiten nach jüngsten Angaben des Unternehmens rund 12 500 Beschäftigte. Umweltschützer kritisieren unter anderem, dass das Gelände in einem Wasserschutzgebiet liegt. Bei einer Bürgerbefragung in Grünheide hatte sich eine Mehrheit gegen die Erweiterungspläne gewandt. Tesla will außerdem die Produktion ausbauen.

Linksextremistische Gruppe bekennt sich zu Anschlag gegen Tesla

Die als linksextremistisch eingestufte "Vulkangruppe" hat sich zu einem "Anschlag auf die Stromversorgung" nahe der Tesla-Fabrik bei Berlin als Protest gegen den US-Autobauer bekannt. "Wir haben heute Tesla sabotiert", heißt es in einem Schreiben der Gruppe vom Dienstag. Die Brandenburger Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus, der Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm die Ermittlungen auf. Der Stromausfall sorgte für einen Produktionsstopp bei Tesla, zahlreiche Haushalte in der Region waren außerdem betroffen.

Die "Vulkangruppe" stand bereits im Jahr 2021 im Verdacht, einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Baustelle verübt zu haben. Sie warf Tesla damals auf der linksradikalen Internetseite Indymedia.org vor, Tesla sei weder grün, ökologisch noch sozial. Der Verfassungsschutz Brandenburg schrieb in seinem Bericht 2021 über das Bekennerschreiben. Dort hieß es außerdem: "In den vergangenen Jahren hatten mehrmals Linksextremisten als "Vulkangruppen" Brandanschläge in Berlin verübt."

Polizei prüft Bekennerschreiben zu Anschlag gegen Tesla

Die Polizei prüft ein Bekennerschreiben der als linksextremistisch eingestuften "Vulkangruppe" zu einem Anschlag auf die Stromversorgung in der Nähe der Tesla-Fabrik. Das Bekennerschreiben liege der Polizei vor, sagte ein Sprecher am Dienstag. Die Echtheit werde geprüft. Die Gruppe wirft Tesla "extreme Ausbeutungsbedingungen" vor und fordert die "komplette Zerstörung der Gigafactory".

Nach dem Brand eines Strommastes in Gosen-Neu Zittau sorgte ein Stromausfall unter anderem für einen Produktionsstopp bei Tesla. Die Brandenburger Polizei geht von Brandstiftung aus, der Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm die Ermittlungen auf.

Nach Brand bei Strommast: Umgebung von Tesla wieder versorgt

Nach einem mutmaßlichen Anschlag auf einen Strommast in der Nähe der Tesla-Autofabrik bei Berlin läuft die Versorgung der umliegenden Gemeinden seit dem späten Dienstagvormittag wieder. Dies teilte der Versorger Edis mit. Ausnahme seien die große Industrieanlage selbst sowie ein Logistikzentrum. Edis-Experten seien vor Ort und bereiteten die Reparatur des beschädigten Hochspannungsmasts vor, hieß es. Die Schadenstelle sei gesichert. Die Reparatur beginne nach Freigabe durch die Ermittlungsbehörden.

Am frühen Dienstagmorgen war in Steinfurt bei Freienbrink ein Brand entdeckt worden, der den Hochspannungsmast beschädigte. Die Polizei prüft den Verdacht der Brandstiftung. Die als linksextremistisch eingestufte "Vulkangruppe" bezichtigte sich selbst eines "Anschlags auf die Stromversorgung" nahe der Tesla-Fabrik. Die Produktion im einzigen europäischen Tesla-Werk stand nach dem Stromausfall seit Dienstagmorgen still. Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden, hieß es.

Zeitweise war in den umliegenden Gemeinden Freienbrink, Erkner, Neu Zittau, Dahlwitz-Hoppegarten, Neuenhagen, Woltersdorf, Schöneiche und Gosen der Strom ausgefallen.

Musk äußert sich zu mutmaßlichem Anschlag - "Dümmste Öko-Terroristen"

Tesla-Chef Elon Musk hat angesichts des Produktionsstopps seiner Fabrik in Grünheide wegen eines Stromausfalls auf den mutmaßlichen Anschlag reagiert. "Das sind entweder die dümmsten Ökoterroristen der Welt oder sie sind Marionetten derer, die keine guten Umweltziele haben", schrieb Musk am Dienstag auf Englisch auf dem Portal X (früher Twitter). "Die Produktion von Elektrofahrzeugen anstelle von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zu stoppen, ist extrem dumm." Dabei schrieb der Tesla-Chef die Wörter "extrem dumm" auf Deutsch.

Ein Stromausfall infolge eines brennenden Strommastes in Ostbrandenburg hat die einzige europäische Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin lahmgelegt. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus und prüfen auch ein Bekennerschreiben. Die linksextremistisch eingestufte "Vulkangruppe" hatte sich zuvor in einer Mail zu einem Anschlag auf die Stromversorgung bekannt. Sie wirft Tesla "extreme Ausbeutungsbedingungen" vor.

Faeser verurteilt mutmaßlichen Anschlag auf Tesla-Stromversorgung

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat den mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Stromleitung in der Nähe des Tesla-Autowerks in Brandenburg scharf verurteilt und umfassende Aufklärung gefordert. "Ein solcher Anschlag auf unsere Strominfrastruktur ist eine schwere Straftat, die durch nichts zu rechtfertigen ist", erklärte Faeser am Dienstag in Berlin.

In den Ermittlungen müsse geprüft werden, ob es politische Motive gebe. "Wenn sich ein linksextremistisches Motiv bestätigt, dann ist das ein weiterer Beleg, dass in der linksextremistischen Szene vor Angriffen auf kritische Energie-Infrastrukturen nicht zurückgeschreckt wird", erklärte die Bundesinnenministerin. Das könne Tausende unbeteiligte Menschen betreffen. "Dies zeigt eine enorme kriminelle Energie."

Ein Brand an einem Strommast in der Nähe des einzigen europäischen Tesla-Werks bei Grünheide in Brandenburg hatte am Dienstag die Stromversorgung für die Fabrik und einige umliegende Gemeinden unterbrochen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Eine linksextreme Gruppe reklamierte die Tat für sich. Die Produktion bei Tesla stand zunächst still.

Tesla nach Anschlag auf Stromversorgung: Schaden im hohen neunstelligen Bereich

Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung des Autowerks in Brandenburg rechnet das Unternehmen wegen Produktionsstillstands mit wirtschaftlichen Schäden im "hohen neunstelligen Bereich". Dies teilte Tesla-Vertreter André Thierig am Dienstag mit. Man gehe von einer mehrtägigen Unterbrechung der Stromversorgung aus. Es sei unklar, wann die Produktion wieder aufgenommen werde.

Es handele sich aus Sicht von Tesla klar um einen "Anschlag auf diese Industrieansiedlung" in Brandenburg, sagte Thierig. Derzeit herrsche eine sehr kritische Grundstimmung gegen Tesla. Das sei sehr unschön. Ob dies Auswirkungen auf die Zukunft der Fabrik haben könnte, könne er derzeit nicht sagen. Aktuelle Drohschreiben habe es aber nicht gegeben.

Unbekannte hatten nach Angaben des Innenministeriums Brandenburg am frühen Dienstagmorgen einen Hochspannungsmast bei Steinfurt, einem Ortsteil von Gosen-Neu Zittau, in Brand gesetzt. Eine linksextremistische Gruppe bezichtigte sich selbst des Anschlags.

So reagiert die Tesla-Aktie

Im NASDAQ-Handel ging es für die Tesla-Aktie nach dem Brand letztlich um 3,93 Prozent auf 180,74 US-Dollar abwärts.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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