Europäische Schuldenkrise

Griechenland & die Krise - Oktober 2009 bis heute

09.03.12 12:15 Uhr

Das Haushaltsproblem Griechenlands wuchs sich zu einer Gefahr für Euro und die Einheit der EU aus. Die griechischen Staatsfinanzen gaben schon seit einigen Jahren Anlass zur Sorge. Erst 2009 wurde jedoch die wahre Dimension des Defizits bekannt.

Oktober 2009
Die seit Oktober 2009 amtierende griechische Regierung kündigt an, dass das Defizit für 2009 mehr als doppelt so hoch ausfallen wird wie geplant. Die Staatsverschuldung wird drastisch auf 12,7 Prozent nach oben revidiert. Die Ratingagentur Fitch reagiert prompt mit der Herabstufung der Bonität Griechenlands auf BBB+.

Dezember 2009
Als zweite Ratingagentur stuft Standard & Poor’s die Kreditwürdigkeit Griechenlands herab und beflügelt damit Spekulationen über eine Staatspleite. Als Resultat rasen die Risikoaufschläge für griechische Staatanleihen nach oben, der Euro rutscht ab.

Januar 2010
Die Euro-Staaten diskutieren erstmals über eine Rettungsaktion für Griechenland.

Februar 2010
Ein EU-Gipfel gibt erstmals eine generelle Hilfsgarantie für alle Euro-Länder ab.

März 2010
Die Euro-Staaten sowie der IWF sagen Griechenland im äußersten Notfall Kredithilfen zu.

April 2010
Die Euro-Finanzminister einigen sich auf ein Rettungspaket mit Laufzeit von drei Jahren. Im ersten Jahr soll dies 45 Milliarden Euro schwer sein, der deutsche Beitrag bei 8,4 Milliarden Euro liegen. Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou beantragt nach langem Hin und Her offiziell Hilfen für sein Land. Standard & Poor’s stuft im Gegenzug Griechenlands Bonität auf Ramschniveau herab, die Risikoaufschläge auf griechische Staatsanleihen steigen erneut deutlich.

Mai 2010
IWF, EZB und EU-Kommission einigen sich mit Griechenland auf ein Sanierungsprogramm. Griechenland werden 110 Milliarden Euro zugesagt, davon tragen 80 Milliarden Euro die Euro-Staaten, der Anteil Deutschlands soll bei 22,4 Milliarden Euro liegen. Deutsche Banken sagen zu, Griechenland-Anleihen zu kaufen. Am 07.05. findet ein Krisenwochenende in Brüssel statt. Die Euro-Schuldenkrise bedroht das Weltfinanzsystem, es wird ein Rettungsschirm von 750 Milliarden Euro für weitere Krisenfälle beschlossen, alleine Deutschland schultert davon 100 Milliarden Euro. Kurz darauf nimmt die Europäische Zentralbank, kurz EZB, den Ankauf von Staatsanleihen aus Krisenländern auf. Die ersten 5,5 Milliarden Euro fließen von Seiten des IWF an Griechenland. Wenige Tage später wird die erste EU-Tranche von 14,5 Milliarden Euro überwiesen. Ein erneuter Generalstreik gegen das Sparprogramm der Regierung legt das öffentliche Leben in Griechenland lahm. Standard & Poor’s stuft Griechenland um weitere zwei Stufen herab.

Juli 2010
Es gibt erneut einen Generalstreik gegen die Sparpläne der griechischen Regierung. Experten von EZB, IWF und EU nehmen erneut den Haushalt der Griechen unter die Lupe. Moody’s stuft Irland auf Ramschniveau herab.

August 2010
Die zweite Tranche fließt nach Griechenland.

September 2010
Die EU-Kommission legt Pläne für eine Reform des Stabilisierungspaktes vor. Das Gesetzespaket ist bis heute nicht beschlossen. Unter anderem wird darüber gestritten welche Sanktionen in Zukunft auf Defizitsünder zukommen. Die griechische Wirtschaft schrumpft aufgrund der Sparmaßnahmen – 20.000 Menschen demonstrieren auf Griechenlands Straßen.

Oktober 2010
China bietet den Griechen finanzielle Hilfe an. Auf einem EU-Gipfel wird beschlossen aus den bisher bis 2013 befristeten Rettungsschirmen, eine dauerhafte Einrichtung zu machen. Der ESM – Europäische Stabilisierungsmechanismus ist geboren.

November 2010
Griechenland verfehlt knapp seine Sparziele. Eurostat kommt zu dem Schluss, dass Athen 2009 ein deutlich höheres Haushaltsdefizit anhäufte als bisher angenommen. Griechenland verschärft mit dem Haushaltsentwurf für 2011 nochmals seinen Sparkurs, was auf Gegenwehr der Bürger stößt. Als zweites Land erhält Irland Rettungskredite. Insgesamt sollen 85 Milliarden Euro fließen, 17,7 Millionen Euro kommen davon aus dem Fonds EFSF, der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität. EZB und Bundesregierung fordern Portugal bereits auf unter den Rettungsschirm zu klettern.

Dezember 2010 & Februar 2011
Erneut gehen in Griechenland abertausende Menschen auf die Straße, um gegen den Sparkurs des eigenen Landes zu demonstrieren, wobei es zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt.

März 2011
Die Euro-Staaten einigen sich auf eine Aufstockung der Ausleihkapazität der EFSF und kündigen ein Gesamtpaket zur endgültigen Lösung der Euro-Krise an. Moody’s stuft die Bonität Griechenlands herab.

April 2011
Griechenland kündigt weitere Einsparungen an und räumt für 2010 ein weit höheres Haushaltsdefizit ein als zuvor angekündigt.

Mai 2011
Auch Portugal nimmt als drittes Land den Rettungsschirm in Anspruch. Die Hilfskredite belaufen sich auf 78 Milliarden Euro bis 2014. Standard & Poor’s. Die Griechen demonstrieren landesweit erneut gegen das Sparprogramm der eigenen Regierung. Die Athener Regierung kann sich zunächst weiter nicht auf ein Sparprogramm einigen, das Voraussetzung für Geld aus dem Rettungsschirm ist – es droht die Zahlungsunfähigkeit. Ende Mai stimmt Athen der Forcierung der Privatisierung staatlichen Besitzes zu.

Juni 2011
Massenproteste sind in Griechenland an der Tagesordnung- Regierungschef Papandreou stellt ein neues Kabinett vor. Das griechische Parlament stimmt dem Sparprogramm in Höhe von 78 Milliarden Euro zu und macht damit den Weg für weitere Kredithilfen der EU und des IWF frei. Standard & Poor’s nimmt die Kreditwürdigkeit Griechenlands von B auf CCC zurück.

Juli 2011
Die Finanzminister der Euro-Zone sowie der IWF geben die nächste Kredittranche für Griechenland frei. Die EU-Finanzminister können sich zunächst nicht über ein zweites Hilfspaket für Griechenland einigen, das eigentlich spätestens Anfang Juli hätte stehen sollen. Ein Sondergipfel der Euro-Staaten beschließt das zweite Hilfspaket für Griechenland mit einem Volumen von 109 Milliarden Euro. Zum ersten Mal sollen private Gläubiger einen freiwilligen Beitrag zum Rettungspaket leisten. Eine sanfte Umschuldung Griechenlands wird ins Spiel gebracht. Moody’s stuft die Bonität Griechenlands abermals um drei Noten von B1 auf Caa1 nach unten. Fitch wertet als erste der großen Ratingagenturen die Beteiligung privater Investoren als "teilweisen Zahlungsausfall". Standard & Poor’s senkt die Bonitätsnote um weitere zwei Stufen auf CC ab.

August 2011
Ein weiteres Hilfspaket für Griechenland soll bis Anfang Oktober beschlossen werden.

September 2011
Das griechische Parlament vermeldet, das gestezte Sparziel nicht erfüllen zu könnnen - die Troika, EU, EZB & IWF, verlangt Nachbesserung des Haushaltsentwurfes für 2012. Die Griechenlands Regierung kündugt Massenentlassungen in Staatsunternehmen an, um Defizit in den Griff zu bekommen. Von EU-Seite stehen Griechenland rund 14 Milliarden Euro bis 2013 zur Verfügung. Die EU-Kommission strebt nach Aussage ihres Präsidenten, Jose Manuel Barroso, die Einführung einer Finanzstransaktionssteuer in der gesamten EU an. Griechenland stellt ein weiteres Sparpaket vor.

Oktober 2011
Begleitet von weiteren Streiks wartet Griechenland auf die nächste Tranche und greift seine Goldreserven an. Die Troika empfiehlt nach Prüfung nächste Kredittranche für Griechenland. Die griechische Regierung bringt ein neues Sparpaket auf den Weg. Gegen Ende des Monats hat Europa ein umfassendes Paket gegen die Schulden- und Bankenkrise auf den Weg gebracht. Beim mit Spannung erwarteten Gipfel einigten sich die EU-Staatschefs und die Banken darauf, Griechenland die Hälfte seiner Schulden zu erlassen. Zudem wurde die Schlagkraft des EFSF auf bis zu eine Billion Euro erhöht.

November 2011
Der griechische Premierminister Papandreou plant ein Referendum, um sein Volk nach seiner Meinung zu den Ergebnissen des EU-Gipfels zu fragen, welches auf Druck der internationalen Geldgeber wieder verworfen wurde. Papandreou scheidet aus seinem Amt aus - eine griechische Übergangsregierung soll gebildet werden. Nach langem Warten wird der Finanzexperte Lucas Papademos neuer Ministerpräsident.

Dezember 2011
Das griechisches Parlament beschließt seinen Sparhaushalt für 2012. Der Haushalt sieht neue Ausgabenkürzungen vor, nachdem Griechenland im Gegenzug für das erste Rettungspaket von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds im Mai 2010 bereits Löhne und Renten gekürzt und mehrfach die Steuern erhöht hatte. Die Regierung erhofft sich Kürzungen bei den Staatsausgaben um rund 5 Milliarden Euro und zusätzliche Einnahmen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro. Ziel ist es, das Defizit von etwa 9% des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr auf 6,7 Prozent im kommenden Jahr zu drücken.
Die OECD hält Griechenland unterdessen für reformunfähig.

Januar 2012
Das geplante neue Hilfspaket für Griechenland wird womöglich größer ausfallen müssen als die im Herbst eingeplanten 130 Milliarden Euro. Trotz der seit mehreren Monaten laufenden Verhandlungen über einen Schuldenschnitt sind laut internationalem Bankenverband IIF immer noch "Kernpunkte ungelöst". Athen läuft die Zeit davon. Die Troika aus EU, EZB und IWF prüft die griechischen Reformfortschritte, die Voraussetzung für das zweite Rettungspaket an Griechenland sind.

Februar 2012
Griechenland ist vorerst gerettet - Eurogruppe und Banken machen Weg für Griechenland-Rettung frei. Athens Parlament beschloss zudem ein Gesetz zum Anleihentausch: Eine Mehrheit der Abgeordneten beschloß im Eilverfahren, nachträglich eine Klausel für eine Zwangsumschuldung ins Anleihegesetz einzufügen. Bei einer unzureichenden Beteilung an einer Umschuldung können alle Investoren durch eine Gläubigerversammlung zu einem Schuldenerlass gezwungen werden.

März 2012
Nach Standard & Poor's hat auch die US-Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit Griechenlands weiter herabgestuft und damit auf den ausgehandelten Schuldenschnitt für das pleitebedrohte Euro-Land reagiert. Das Unternehmen senkte die Bonität von "Ca" auf die niedrigste Stufe "C", was Zahlungsfall bedeutet.
Griechenland wendet per Schuldenschnitt erneut vorerst Pleite ab - das Ziel einer freiwilligen Anleiheumschuldung wurde verfehlt und Athen muss nun einen Teil seiner privaten Gläubiger zu einem Forderungsverzicht zwingen.

Die Ratingagentur Fitch hat Griechenland nach dem Abschluss eines Umschuldungsangebots für private Gläubiger wie erwartet einen teilweisen Zahlungsausfall attestiert.

Offenbar stellen sich etliche Gläubiger quer: Griechenland hat die Umtauschfrist für Anleihen unter internationalem Recht abermals verlängert - die Frist läuft nun bis zum 18. April.

April 2012
Griechenland schließt Anleihentausch mit einer Beteiligungsquote von 96,9 Prozent ab. Im Gegenzug erhielt Griechenland ein zweites Rettungspaket in Höhe von 130 Milliarden Euro.

Mai 2012
Draghi will Griechenland unbedingt im Euro halten. Die Regierungsbildung in Griechenland scheitert - Radikallinke lassen Koalitionsgespräche platzen. Neuwahlen sind für den 17. Juni angesetzt. Der Eurozonen-Verbleib bleibt unsicher. Fitch hat die Bonitätsnote Griechenlands nach der fehlgeschlagenen Regierungsbildung auf "CCC" abgestuft.

Juni 2012
Mehrheit Pro-Euro - Konservative gewinnen Griechenwahl: Nach Auszählung fast aller Stimmen (99,83 Prozent) kommt die Neo Dimokratia auf 29,7 Prozent. Zusammen mit der sozialistischen Pasok-Partei, die demnach auf 12,3 Prozent kommt, würde sie über eine Mehrheit von 162 Mandaten im 300 Sitze zählenden Parlament verfügen. Beide Parteien hatten sich grundsätzlich für eine Fortsetzung des mit der EU und dem Internationalen Währungsfonds im Gegenzug für Milliarden-Hilfen verabredeten Sparkurses ausgesprochen; eine Voraussetzung für den Verbleib des hoch verschuldeten Landes im Euro-Raum.

Der designierte Finanzminister Vassilis Rapanos muss wegen einer Erkrankung auf das Amt verzichten. Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras erwägt, den Wirtschaftswissenschaftler Yiannis Stournaras zum Finanzminister zu machen.

Juli 2012
Gerüchte über einen zweiten Schuldenschnitt Griechenlands machen die Runde am Markt. Irland gelingt Rückkehr an den Geldmarkt - erstmals seit September 2010 wurde frisches Geld von privaten Investoren besorgt. Medienberichten zufolge reißt den wichtigsten Geldgebern Griechenlands, allen voran Deutschland, der Geduldsfaden. Sie sind offenbar nicht mehr bereit, die Regierung in Athen über die bisherigen Zusagen hinaus zu unterstützen. Der IWF bestätigte dies nicht und verweist auf weitere Gespräche in Athen - Raum für Spekulationen bleibt.

Die griechische Regierung hat sich mit ihren internationalen Kreditgebern auf die Eckpunkte eines weiteren milliardenschweren Sparpakets geeinigt. Anfang September werde das Expertenteam zu weiteren Prüfungen zurückkehren.

August 2012
Das neue griechische Sparpaket ist nach Regierungsangaben fertig. Es sollen 11,5 Milliarden Euro gespart werden. Das Sparpaket muss allerdings noch von einer Gruppe internationaler Kontrolleure der Geldgeberstaaten genehmigt werden.

September 2012
Der Rettungsplan für Griechenland gerät beim Euro-Finanzminister-Treffen aus den Fugen. Wegen des innenpolitischen Gerangels um das neue Athener Sparpaket werden die Griechen noch mehr als einen Monat auf neue Hilfskredite warten müssen.

Oktober 2012
Der Sparplan Griechenlands überzeugt die Troika nicht. Athen muss weiter um Hilfen bangen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt Griechenland bei einem Besuch in Athen 30 Millionen Euro für den Aufbau der regionalen Verwaltung und Verbesserungen im Gesundheitswesen zu. Dort kommt es zu Ausschreitungen.
Die angespannte finanzielle Lage im Euro-Krisenland Spanien wird immer bedrohlicher. Trotz der drastischen Sparpolitik der Madrider Regierung läuft der südeuropäische Staat Gefahr, sein Defizitziel in diesem Jahr erneut zu verfehlen. Zunächst stuft die Ratingagentur Standard & Poors das Land Spanien in seiner Kreditwürdigkeit herab, dann folgen spanische Banken, die ein schlechteres Rating bekommen. Spanien erwägt Hilfsersuchen an Rettungsfonds ESM.

November 2012
Die internationalen Geldgeber haben sich grundsätzlich auf die Auszahlung von neuen Hilfen an Griechenland von fast 44 Milliarden Euro verständigt. Davon sollen 34,4 Milliarden Euro noch im laufenden Jahr fließen, um eine drohende Staatspleite abzuwenden. Die Partner zogen damit einen Schlussstrich unter einen wochenlangen Streit, der zeitweilig an ihrer Handlungsfähigkeit zweifeln ließ. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte, ein Schuldenschnitt sei nicht vereinbart worden. Deutschland und andere Eurostaaten lehnen einen solchen Schritt kategorisch ab.
Ein Troika-Dokument belegt unterdessen: Griechenlands Schulden liegen 2020 bei 126,6 Prozent - nicht wie zuvor mitgeteilt bei 124 Prozent des BIP. Damit lässt sich Athens Verschuldung mit den auf den Weg gebrachten Entlastungen nicht so stark senken wie angekündigt.

Das Hilfspaket für Zypern könnte sich auf insgesamt 17,5 Milliarden Euro belaufen.

Dezember 2012
Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Griechenlands nach einem erfolgreichen Anleihenrückkauf um mehrere Stufen angehoben. Die Bewertung erhöht sich von einem teilweisen Zahlungsausfall ("SD") auf "B-". Daneben wird Griechenland bei den geplanten Steuerreformen die Ziele für das Jahr 2012 verfehlen. Wie aus einem Bericht der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervorgeht, muss das hochverschuldete Land stärkere Anstrengungen unternehmen, um die Steuereinnahmen zu erhöhen. Die EZB will Griechenland-Anleihen wieder als Sicherheiten akzeptieren.

Zypern hat vor einem möglichen Staatsbankrott gewarnt. Da im Dezember einige Zahlungen auf Kredite fällig werden, braucht das Land finanzielle Mittel.

Januar 2013
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die nächste Hilfstranche für Griechenland freigegeben. Nach einer Überprüfung des griechischen Spar- und Reformprogramms gab der Exekutivrat des globalen Krisenhelfers grünes Licht. Die Freigabe der Zahlung über 3,24 Milliarden Euro wurde allgemein erwartet. Der griechische Notenbankchef George Provopoulos verspricht die Rückzahlung aller Hilfen von 230 Milliarden Euro, die sein Land bekam.

Russland hält sich weiter bedeckt über einen möglichen Beitrag zur Unterstützung des angeschlagenen Euro-Landes Zypern. Der russische Wirtschaftsminister Andrej Beloussow sagte am Freitag in Berlin, er kenne die Debatte vor allem im deutschen Parlament. Auch die russische Regierung erörtere die Frage sehr ernsthaft: "Die Leidenschaft dabei ist eine geringere."

Februar 2013
Der Gewinn der Europäischen Zentralbank ist im vergangenen Jahr auch dank ihrer geldpolitisch motivierten Wertpapierkäufe gestiegen. Griechenland steht 2012 für ein Viertel der EZB-Nettozinseinnahmen.

Das Euroland Zypern hat an den Bundestag appelliert, dem Milliarden-Hilfsprogramm für den Inselstaat zuzustimmen. Zypern will Bankeinlagen unter 20.000 Euro von Abgabe ausnehmen.

März 2013
Die Troika schaut Griechenland wieder in die Bücher, einige Probleme seien noch ungeklärt.

April 2013
Im Euro-Krisenland Griechenland wächst der Optimismus, dass die jahrelange Rezession bald zu Ende geht. Griechenlands Premier Samaras sieht Talsohle durchschritten.
Griechenland bekommt Defizit nicht in den Griff - Neuverschuldung steigt. Athen beschließt Entlassung von 15.000 Staatsdienern.

Mai 2013
Griechenland senkt Haushaltsdefizit deutlich stärker als erwartet. Das Defizit sei im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 74 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gefallen.
Athen erhält weitere 7,5 Milliarden Euro für seine maroden Staatskassen.
Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit von Griechenland um eine Stufe angehoben. Die Bonitätsnote steige von bisher "CCC" auf "B-".

Juni 2013
IWF gibt weitere Tranche von 1,7 Milliarden Euro für Griechenland frei und gesteht bei der finanziellen Rettung Griechenlands Fehler ein.
Eurokrise erreicht Finnland - Ausgerechnet der Finanzmusterschüler und Eurostaaten-Retter Finnland wird wohl künftig selbst die Regeln der Eurozone brechen und Schulden von mehr als 60 Prozent seines BIPs anhäufen. Investoren sind alarmiert.

Das Bundesverfassungsgericht prüft EZB-Krisenpolitik.