Dividenden-Protzer: 10 Aktien zum Reichwerden!
Jezt beginnt die heiße Phase der Hauptversammlungen in Deutschland. Rund 43 Milliarden Euro Dividenden werden an die Aktionäre ausgeschüttet. Wie Anleger clever mitverdienen.
Werte in diesem Artikel
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Ein Eklat der kuriosen Art. Als ein Aktionär auf der Hauptversammlung von Daimler im vergangenen Jahr großzügig Würstchen einpackte, gab es Proteste am Büfett. Die Polizei musste schlichten. Selbst Aufsichtsratschef Manfred Bischoff machte sich Gedanken: "Entweder wir brauchen mehr Würstchen oder wir schaffen die Würstchen ganz ab."
Eine Hauptversammlung ganz ohne Würstchen? Daimler will verhindern, dass die Gemüter erneut hochkochen: "Ohne der Speisekarte für die diesjährige Hauptversammlung vorzugreifen, ist für die Verpflegung der Aktionäre und unserer Gäste auch in diesem Jahr hinreichend gesorgt", beschwichtigt ein Konzernsprecher.
Wichtiger für die Aktionäre sollte ohnehin ein anderer Punkt sein: die Dividende. 3,25 Euro will der Autokonzern in diesem Frühjahr für jede Aktie verteilen. Mit einer Gesamtsumme von dreieinhalb Milliarden Euro wird Daimler damit in diesem Jahr knapp vor der Allianz der spendabelste Konzern Deutschlands.
Auch anderswo wird großzügig aufgetischt: Fast 43 Milliarden Euro werden die 110 Unternehmen aus dem DAX, MDAX und TecDAX nach Berechnung der DZ Bank in diesem Jahr an ihre Aktionäre ausschütten. Das wären rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr - und ein neuer Bestwert. Würde man diese Summe unter allen Bundesbürgern verteilen, wären das immerhin pro Kopf etwa 525 Euro.
Die Dividende ist dabei für Anleger mehr als ein Zubrot zu möglichen Kursgewinnen. Sie ist Ausdruck der Stärke eines Unternehmens. Anders als viele Bilanzkennziffern lässt sich die Dividende nicht schönrechnen. Unternehmen versprechen einen konkreten Betrag je Aktie und müssen die Summe zum vereinbarten Termin auszahlen. Eine zuverlässige Dividende wird damit auch zum Merkmal für die Qualität des operativen Geschäfts - und immer wieder zu einem Kurstreiber für die Aktie.
Nach Berechnung der Vermögensverwaltung Sand und Schott haben Dividendenaktien den breiten Aktienmarkt auf internationaler Ebene langfristig klar geschlagen - im Schnitt um etwas mehr als einen Prozentpunkt jährlich. Im Vergleich zu Aktien ohne Ausschüttung waren Dividendenpapiere durchschnittlich sogar mehr als zwei Prozentpunkte besser. Das ist noch nicht alles: "Dividendenaktien schwanken nicht so stark wie der Gesamtmarkt und Aktien ohne Dividende", erklärt Geschäftsführer Max Schott.
Anleger profitieren mit Dividendenpapieren also doppelt: Über die Bargeldausschüttung wird die Aktie eines zuverlässigen Unternehmens zur Einnahmequelle. Zusätzlich profitiert der Aktionär langfristig von steigenden Kursen.
Ganz ohne Risiko geht es an der Börse natürlich nicht. Manchmal wird die Dividende sogar zur Falle. Viele Anleger greifen intuitiv nach Titeln, die auf dem Papier eine besonders hohe Dividendenrendite aufweisen. Auffallend hohe Prozentzahlen sind aber oft ein Warnsignal. Meist ist die Rendite nur deshalb hoch, weil der Aktienkurs stark gefallen ist. Das wiederum kann auf ernsthafte Probleme hinweisen und Vorbote einer Dividendenkürzung sein. Eine Untersuchung der Société Générale für den europäischen Aktienmarkt zeigt, dass ab sechs Prozent die Gefahr einer unangenehmen Überraschung deutlich steigt.
Weil zuverlässige Zahler besonders begehrt sind, ist die Dividendenrendite dieser Aktien meist etwas bescheidener. Fresenius etwa wird seine Ausschüttung in diesem Jahr zum 24. Mal in Folge anheben. Eine solche Serie kann kein anderes DAX-Mitglied vorweisen. Die Dividendenrendite liegt aber unter einem Prozent. Ein Anleger bräuchte viel Geduld, um hier über jährliche Dividendensteigerungen auf eine ordentliche Ausschüttung zu kommen.
Anleger müssen bei der Suche nach Dividenden also Kompromisse eingehen. Vor dem Start in die heiße Phase der Dividendensaison hat €uro am Sonntag die großen deutschen Aktienindizes nach attraktiven Dividendenwerten durchsucht. Bewusst haben wir den Schwerpunkt auf überdurchschnittlich hohe Prozentzahlen gelegt. Um Klumpenbildung zu verhindern, wurden zehn Favoriten aus unterschiedlichen Branchen herausgefiltert.
Aareal Bank
Zinsgewinner
von Stephan Bauer
Begeisterungsstürme gab es nicht, als Vorstandschef Hermann Merkens unlängst die Prognose des Immobilienfinanzierers für 2017 vorlegte. Das Betriebsergebnis soll zwischen 260 bis 300 Millionen Euro liegen, ein deutlicher Rückgang gegenüber den 366 Millionen Euro des Vorjahres. Ausstehendes Nachrangkapital soll zurückgezahlt werden, das spart Zinskosten. Trotz des Ergebniseinbruchs zählt die Aareal Bank zu den vergleichsweise stabilen Kreditinstituten Deutschlands. Aktuell weist das Haus eine Kernkapitalquote von 15,7 Prozent aus. Diese Kennzahl gibt an, inwieweit Risikopositionen durch Eigenmittel gedeckt sind. Zum Vergleich: Bei Deutscher Bank und Commerzbank liegen die Quoten knapp unter respektive über zwölf Prozent. Das Zinsumfeld dürfte sich mittelfristig in Europa aufhellen, was dem operativen Geschäft zugute kommt. Für 2016 soll es zwei Euro Dividende geben, die dritte Erhöhung in Folge.
Allianz
Geldspeicher wird geöffnet
von Klaus Schachinger
Der Versicherungskonzern will Aktionäre doppelt belohnen: Neben der Dividende kauft die Allianz eigene Aktien über die Börse zurück. Das verringert die Zahl der ausstehenden Aktien, poliert Bewertungskennziffern auf und soll dadurch den Kurs beflügeln. Das Geld für die Rückkäufe, bis zu drei Milliarden Euro, hatten die Münchner für mögliche Übernahmen beiseitegelegt, aber nicht eingesetzt. Außerdem gilt: Für jedes Jahr will die Allianz als Dividende pro Aktie mindestens den Betrag des Vorjahres auszahlen.
Trotz der aktionärsfreundlichen Politik können sich die Münchner Milliarden für Digitalisierung und Zukäufe leisten. Die Bilanz ist grundsolide. Im Vergleich zu 2004 wurde das Eigenkapital auf 67 Milliarden mehr als verdoppelt. Die Kapitalquote nach Solvency II - für das Top-Rating "AA" von S & P sind mindestens 160 Prozent notwendig - lag zuletzt bei 218 Prozent. Ein Spitzenwert in der Branche.
Amadeus Fire
Alles geht raus
von Sven Parplies
Der Personaldienstleister aus Frankfurt vermittelt bundesweit Fachkräfte für den kaufmännischen und den IT-Bereich. Die gute Wirtschaftslage steigert die Nachfrage nach Arbeitskräften, bringt für Vermittler aber auch das Problem, qualifiziertes Personal aufzutreiben. Insgesamt konnte Amadeus seinen Umsatz im vergangenen Jahr leicht um zwei Prozent auf 173 Millionen Euro verbessern. Der Gewinn je Aktie stieg um knapp vier Prozent auf 3,66 Euro. Dieser Betrag soll komplett als Dividende an die Aktionäre gehen. Das ist eine extrem hohe Ausschüttungsquote, die in einem schwächeren Jahr keine Puffer lässt. Im Fall von Amadeus ist die hohe Quote aber vertretbar, da die im SDAX notierte Firma keine großen Investitionen stemmen muss. Analysten gehen davon aus, dass Gewinn und Dividende in den kommenden beiden Jahren in kleinen Schritten zulegen. Wir sind mit unserer Schätzung ein wenig vorsichtiger.
Daimler
Glanzlicht im DAX
von Florian Westermann
Die Daimler-Aktionäre können zufrieden sein. Die Modelle der Stuttgarter finden reißenden Absatz, bei der operativen Marge im Pkw-Segment fährt der DAX-Konzern ganz vorn mit. Sogar am einstigen Branchenprimus BMW ist Daimler vorbeigezogen. Im laufenden Jahr will Konzernchef Dieter Zetsche auf Rekordkurs bleiben. Absatz, Umsatz und operatives Ergebnis sollen leicht zulegen. Bislang deutet alles darauf hin, dass Zetsche dieses Ziel erreicht. In den ersten beiden Monaten des Jahres legte der Absatz der Kernmarke Mercedes-Benz um 17 Prozent zu. Für das Jahr 2016 zahlt Daimler wie im Vorjahr 3,25 Euro pro Aktie. Die Dividendenrendite gehört zu den höchsten im DAX. Seit der Zahlung für das Geschäftsjahr 2010 erhöhten die Schwaben ihre Ausschüttung um 75 Prozent. Im kommenden Jahr dürfen die Aktionäre nach Hochrechnung der Redaktion wieder mit einem Aufschlag rechnen.
Deutsche Euroshop
Der Einkaufskönig
von Klaus Schachinger
Im Internet einzukaufen ist praktisch. Wer Ware beim Bummeln aber anfassen will, für den gibt es keine Alternative zum Shopping in der realen Welt. Deutsche Euroshop betreibt europaweit 20 Einkaufscenter, 16 davon in Deutschland und je eines in Österreich, Polen, Ungarn und Tschechien. Rund 99 Prozent der Flächen sind langfristig vermietet, über 70 Prozent der Verträge laufen bis 2022, weitere 18 Prozent bis 2021. Darüber hinaus belegen die zehn größten Mieter zusammen nur etwas weniger als ein Viertel der Gesamtfläche. Diese Strukturen mindern das Risiko von Mietausfällen und garantieren langfristige Zahlungsströme. Die Mieten sind an die Entwicklung der Preise im Einzelhandel gekoppelt. Erhöhen Händler ihre Preise als Folge der steigenden Inflation, klettern auch die Einnahmen des Shoppingcenter-Betreibers. Die MDAX-Aktie schwankt wenig, die Dividende der Hamburger steigt in kontinuierlichen Schritten.
Deutsche Telekom
Comeback mit neuem Helden
von Florian Wetsermann
Der Telekomriese hat Vertrauen zurückgewonnen. Für das vergangene Jahr will der Konzern im Mai die Dividende um zehn Prozent auf 60 Cent je Aktie erhöhen. Es ist die zweite Anhebung in Folge. Die Dividendenrendite der Rheinländer liegt damit über dem DAX-Durchschnitt. Der Konzern verspricht für die nächsten zwei Jahre eine Mindestausschüttung von 0,50 Euro je Aktie. Die Dividendenentwicklung macht die Telekom dabei am Free Cashflow fest - und der dürfte auch wegen der boomenden US-Tochter T-Mobile US weiter wachsen. Unter Chef John Legere startete der Mobilfunker in den vergangenen Jahren eine rasante Aufholjagd nach Marktanteilen. An einen Verkauf der Nummer 3 in den USA ist nicht mehr zu denken. Die Bonner pumpten über eine Anleiheplatzierung jüngst sogar 3,5 Milliarden Dollar in die US-Tochter. Mit dem Geld will Legere neue Mobilfunkfrequenzen in Amerika ersteigern.
Freenet
Auf allen
Kanälen
von Stephan Bauer
Nach Mobilfunk und Internet will Freenet jetzt das Fernsehen erobern. Die Norddeutschen nutzen eine Neuerung: Ab Ende März wird kein terrestrisches DVB-T-Signal mehr ausgestrahlt, sondern stattdessen das hochauflösende digitale DVB-T2 HD. Schon vor Monaten hat Freenet eine Werbekampagne gestartet, um Zuschauer für sein Produkt Freenet.TV zu begeistern. Hierfür dürften sich auch Kunden interessieren, die für kleinere TV-Geräte in Küche oder Bad keine Strippen zu Satellitenschüssel oder Kabelanschluss ziehen wollen. Der Nachteil: Das Projekt kostet viel Geld. Im Kerngeschäft Mobilfunk steigen indes die Nutzerzahlen, der Durchschnittsumsatz stabilisiert sich. Die Nettoschulden von 726 Millionen Euro erscheinen angesichts eines operativen Jahresgewinns von zuletzt 439 Millionen moderat. Der freie Cashflow stieg 2016 um 20 Prozent auf 340 Millionen Euro. Freenet will 50 bis 75 Prozent davon ausschütten. Die Dividendenhistorie ist exzellent: Für 2016 soll es 1,60 Euro pro Aktie geben, das wäre die siebte Steigerung in Folge.
Hannover Rück
Großzügige Extras
von Klaus Schachinger
Zum dritten Mal in Folge zahlt der weltweit drittgrößte Rückversicherer eine Sonderdividende. Mit den zusätzlichen 1,50 Euro pro Aktie - so viel wie im Vorjahr - erhalten Aktionäre der Hannover Rück fünf Euro pro Anteilschein. Im abgelaufenen Jahr verbuchte der MDAX-Konzern 1,2 Milliarden Euro Gewinn, die fünfte Rekordsumme in Folge. Und das, obwohl die Renditen aus den Versicherungsprämien, die am Kapitalmarkt angelegt werden, wegen der historisch niedrigen Zinsen seit geraumer Zeit unter Druck sind. Insgesamt werden 603 Millionen Euro an die Aktionäre verteilt. Das ist mehr als die Hälfte des Gewinns. Mit der Sonderdividende will Hannover Rück den starken Anstieg des Eigenkapitals begrenzen. Seit 2012 sind es trotz Sonderdividenden fast 50 Prozent. Rückversicherer wie Hannover Rück schreiben Policen für Erstversicherer wie Allianz. Derzeit profitiert die Assekuranz von historisch niedrigen Schadensquoten und kann regelmäßig Reserven auflösen.
RTL Group
Der Star ist die Dividende
von Sven Parplies
Egal ob Castingshow oder Dschungelcamp - Freunde der anspruchslosen Unterhaltung werden beim Luxemburger Medienkonzern bestens bedient. Herzstück der RTL Group sind 60 Fernsehsender und 31 Radiostationen. Wichtigste Märkte sind Deutschland und Frankreich. Über die Tochter Freemantle produziert der Konzern zusätzlich eigenes Programm. Mit seinen Digitalangeboten will RTL von der wachsenden Bedeutung des Internets profitieren. Etwas mehr als die Hälfte der Einnahmen erzielt der im MDAX notierte Konzern über die Vermarktung von Werbeplätzen in TV und Radio. Die Dividende hat besonderen Stellenwert: 50 bis 75 Prozent des bereinigten Nettogewinns sollen ausgeschüttet werden. Neben der Hauptdividende im April gab es zuletzt eine kleinere Zwischendividende im September. Die Redaktion kalkuliert, dass der Konzern für 2017 erneut vier Euro ausschüttet, verteilt auf eine Hauptzahlung von drei Euro und eine Zwischendividende von einem Euro.
Sixt St.
Mobilitätsgewinner
von Sven Parplies
Der Autovermieter hat ein Rekordjahr eingefahren. Das von der Gründerfamilie kontrollierte Unternehmen steigerte den Vorsteuergewinn um 18 Prozent auf 218 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 2,4 Milliarden. Konzernchef und Hauptaktionär Erich Sixt erhöht erneut die Dividende: Für die im SDAX notierte Stammaktie soll es 1,65 Euro geben, für die weniger gehandelten Vorzüge 1,67 Euro. Für das laufende Geschäftsjahr geht der Vorstand von einem leichten Anstieg beim Umsatz und einem stabilen bis leicht steigenden Gewinn aus. Das sollte zu schaffen sein. Wie in den vergangenen Jahren dürfte das Auslandsgeschäft der Wachstumstreiber bleiben. In den USA und in Europa will Sixt weiter expandieren. Nachdem ein Franchisenehmer in Italien ausgestiegen ist, übernimmt Sixt das Geschäft dort selbst und will das Stationsnetz ausbauen. Das Unternehmen sollte langfristig vom Megatrend Mobilität profitieren.
Investor-Info
Zahltag
Neue Regeln
Über die Dividende beteiligen Unternehmen ihre Aktionäre am wirtschaftlichen Erfolg. Vorstand und Aufsichtsrat machen der Hauptversammlung einen konkreten Vorschlag, wie viel Geld fließen soll. Die Aktionäre müssen dem Vorschlag zustimmen. Gezahlt wird in Deutschland meist direkt nach der Hauptversammlung. Eine Gesetzesänderung gibt den Unternehmen ab diesem Jahr aber ein wenig mehr Zeit: Das Geld ist jetzt erst am dritten auf den Hauptversammlungsbeschluss folgenden Geschäftstag fällig. Die Hauptversammlung kann auch einen noch späteren Termin bestimmen. Im Fall Daimler steht die Hautversammlung in diesem Jahr am 29. März an, einem Mittwoch. Gezahlt wird am folgenden Montag. Im vergangenen Jahr gab es das Geld sofort am ersten Werktag nach der Versammlung.
Abschlag
Keine Geschenke
Wer in den Genuss der Dividende kommen will, muss eine Aktie bei den meisten deutschen Unternehmen spätestens am Tag der Hauptversammlung kaufen und zum Handelsschluss besitzen. Die Dividende ist indes kein Geschenk. Wenn ein Unternehmen Dividende zahlt, fließt Geld ohne Gegenleistung aus dem Unternehmen. Darauf reagiert die Börse: Am Ex-Tag, bei deutschen Unternehmen der Tag nach der Hauptversammlung, verliert die Aktie oft an Wert. Siemens etwa schüttete Anfang Februar für jede Aktie 3,60 Euro aus. Das Papier verlor am Ex-Tag zu Handelsbeginn drei Euro. Am Ende des Tages mit schwachem DAX lag das Minus bei 3,90 Euro.
Steuern
Der Staat kassiert mit
Dividenden müssen versteuert werden. Bei deutschen Unternehmen sind 25 Prozent Kapitalertragsteuer fällig. Auf diesen Betrag werden zusätzlich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag veranschlagt. Insgesamt muss ein Aktionär also 26,375 Prozent seiner Dividende an die Staatskasse abführen. Beispiel Daimler: Bei 3,25 Euro Dividende je Aktie, die der Autokonzern für das vergangene Geschäftsjahr ausschütten will, werden von der Depotbank automatisch 81 Cent als Kapitalertragsteuer und vier Cent als Soli einbehalten. Für den Aktionär bleiben also 2,40 Euro. Gegebenenfalls wird zusätzlich auch Kirchensteuer berechnet. Ausgenommen von der Steuer ist der Sparerfreibetrag von 801 Euro jährlich für allein Veranlagte beziehungsweise 1.602 Euro für zusammen veranlagte Paare.
DWS Top Dividende
Weltweite Werte
Ein Klassiker für Dividendenjäger ist der Fonds der DWS. Thomas Schüssler und sein Team suchen weltweit nach aussichtsreichen Aktien. Schwerpunkt des Portfolios sind etablierte Unternehmen mit Weltruf und hoher Dividendenrendite. Zu den größten Positionen im Fonds zählten zuletzt Allianz, Taiwan Semiconductor und Cisco Systems. Seit Auflegung im April 2003 kommt der DWS Top Dividende auf eine durchschnittliche Ausschüttungsrendite von 3,5 Prozent.
Invesco Pan Europ. Equ. Income
Stark in Europa
Auf europäische Dividendenwerte spezialisiert haben sich die Fondsmanager Stephanie Butcher und James Goldstone mit dem Invesco Pan European Equity Income. Beide streben mit ihrem Portfolio eine überdurchschnittliche Dividendenrendite sowie Kursgewinne an und weichen bei der Aktienauswahl gern von den Vergleichsindizes ab. Größte Positionen waren zuletzt die Schweizer Pharmakonzerne Roche und Novartis sowie der französische Telekomkonzern Orange.
SPDR S & P Euro Div. Aristocrats
Zuverlässige Zahler
Über einen Indexfonds von State Street können Anleger in Unternehmen aus der Eurozone investieren, die sich als zuverlässige Dividendenzahler erwiesen haben. Ausgewählt werden Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite, die ihre Ausschüttung in den vergangenen zehn Jahren nicht gesenkt haben. Geschafft haben diese Hürde unter anderem die DAX-Konzerne Munich Re und Siemens. Aktien aus Deutschland und Frankreich machten zuletzt jeweils etwas mehr als ein Viertel des Portfolios aus.
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