Börsenstars: Acht Sieger-Aktien fürs Depot
€uro am Sonntag hat die besten Aktien der Welt gesucht. 1100 Titel aus Europa und den USA wurden analysiert. Am Ende blieben acht Aktien übrig. Darunter bekannte Klassiker, aber auch Überraschungen.
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von K. Schachinger, J. Groß und S. Parplies, Euro am Sonntag
Die Aktie des kleinen Lebensmittelherstellers aus dem Bundesstaat Minnesota wurde erstmals im Jahr 1928 an der New Yorker Börse gehandelt. Damals war General Mills vor allem für Frühstücksflocken bekannt. Wer zu jener Zeit 1.000 Dollar in die Aktie investierte, kommt heute einschließlich Dividenden auf über sieben Millionen Dollar. General Mills ist der Traum eines Anlegers.
Das Unternehmen wächst seit Generationen, stetig und zuverlässig.
Nebenbei wird regelmäßig Dividende gezahlt. Seit Börsengang ist die Ausschüttung in jedem Jahr zumindest konstant geblieben.
Acht Eliteaktien mit starker Outperformance (pdf)
€uro am Sonntag hat sich auf die Suche nach den besten Aktien der (westlichen) Welt begeben. Unternehmen, die Anlegern in der Vergangenheit attraktive Rendite erwirtschafteten und die Voraussetzungen erfüllen, dies auch in Zukunft zu tun. Die Redaktion hat deshalb Bilanz- und Bewertungskennziffern sowie Performance-Ergebnisse der größten Unternehmen Europas und der USA unter die Lupe genommen. 1.100 Aktien aus dem Stoxx-600- und dem S & P-500-Index wurden anhand von acht Qualitätsmerkmalen geprüft.
Im ersten Schritt wurden alle Unternehmen aussortiert, deren Nettoverschuldung mehr als 100 Prozent des Eigenkapitals beträgt. Denn nur mit einer soliden Bilanz kann eine Firma auch in wirtschaftlichen Schwächephasen investieren und die Basis für künftiges Wachstum setzen.
Natürlich muss ein Unternehmen profitabel sein und eine ansprechende Rendite erwirtschaften. Als Mindestanforderung für unsere Auswahlliste gilt eine Eigenkapitalrendite ("Return on Equity") von zehn Prozent.
Weil für viele Anleger eine regelmäßige Ausschüttung wichtig ist, wurden zusätzlich nur Aktien berücksichtigt, die aktuell eine Dividendenrendite von mehr als 2,5 Prozent bieten. Bei einem gesunden Unternehmen steigt die Ausschüttung zudem jedes Jahr an. €uro am Sonntag achtete deshalb darauf, dass mindestens in den vergangenen zehn Jahren die Dividende je Aktie jedes Jahr angehoben wurde - also auch in den Turbulenzen der Finanzkrise. Die Dividende ist ein besonders hartes Auswahlkriterium, weil mit der Ausschüttung reales Geld aus der Firma fließt.
Wer auf Aktien setzt, braucht starke Nerven. Schließlich sind die Kursausschläge deutlich stärker geworden. Solide Unternehmen erkennt man auch daran, dass sich ihre Kurse vergleichsweise ruhig entwickeln. Die Schwankungen relativ zu einem Index lassen sich mit dem Beta-Faktor messen (siehe Glossar unten). Für die Auswahlliste wurden nur Titel berücksichtigt, deren Beta über die vergangenen zehn Jahre kleiner war als 0,85, die also weniger schwankten als der Markt.
Qualität gibt es nicht zum Schleuderpreis. Gute Unternehmen werden oft mit einem Aufschlag gehandelt. Dennoch sollten Anleger auch für Qualität nicht jeden Preis zahlen. Als Grenzwert hat die Redaktion ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20 gesetzt.
Schließlich ging es uns auch um die Kursentwicklung der Aktie in den vergangenen zehn Jahren. Ein Toptitel durfte auch im guten Börsenjahr 2013 nicht mehr als zehn Prozent hinter dem Index gelandet sein. Über die vergangenen zehn Jahre sollte sich das Papier besser entwickelt haben als der Markt.
Acht Hürden mussten die Kandidaten also überspringen. Von 1100 Werten haben es nur acht ins Ziel geschafft, je vier aus Europa und den USA. Erwartungsgemäß kommen die meisten aus den klassisch defensiven Geschäftsfeldern: Nestlé, Reckitt Benckiser, General Mills und Kimberly-Clark stellen Konsumgüter her. Sie bedienen den täglichen Bedarf der Menschen. Roche ist einer der führenden Arzneimittelhersteller und ebenfalls kaum Konjunkturschwankungen unterworfen.
Es gibt aber auch Überraschungen: Der Rüstungskonzern Lockheed Martin hat die Auswahl überstanden, ebenso der Medienkonzern RTL Group. Der für Anleger hierzulande wohl größte Unbekannte auf der Eliteliste: Genuine Parts, ein US-Händler von Autoersatzteilen - auch dies ein Geschäft mit nachhaltiger Rendite.
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Die Sieger-Aktien aus Europa und Amerika (pdf)
Der Konsumgüterriese entstand 1999 aus der Fusion der britischen Reckitt & Colman und der niederländischen Firma Benckiser. Im gleichen Jahr gingen die Niederländer an die Börse. Verglichen mit den anderen sieben Top-Aktien ist das Unternehmen damit ein Newcomer an den Märkten - und mit rund 350 Prozent Kursplus in den vergangenen zehn Jahren der Outperformer schlechthin.
Reckitt Benckiser ist einer von lediglich vier europäischen Konzernen, die ihre Dividende zehn Jahre in Folge erhöhten. Günstig bewertet war das Papier, das gegenwärtig auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 19 kommt, eigentlich nie. Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsmodell über Jahrzehnte renditestark bleibt, sind an der Börse eben dauernd gefragt. Dafür schwankt die Aktie weitaus weniger als der Euro Stoxx, das Beta liegt mit 0,56 am unteren Ende unserer Auswahl.
Breite Aufstellung, hohe Margen
Der Konzern konzentriert sich auf Produkte des alltäglichen Bedarfs und erzielt dank bekannter Marken wie Calgon oder Clearasil hohe Gewinnmargen. Neben Pflegekosmetik und Produkten für Hygiene und Desinfektion (Sagrotan) sind auch Kondome (Durex) im Portfolio.
Im abgelaufenen Jahr schaffte der Konzern dank des starken Wachstums bei Hygieneartikeln sowie Vitaminen den Sprung über die Marke von zehn Milliarden Euro Umsatz. Etwa 43 Prozent davon kommen aus Schwellenländern. Die Wachstumsstory der Schwellenländer werde langfristig unterschätzt, sagt der in Indien geborene Firmenchef Rakesh Kapoor.
Kurzfristig kann der Konzern von der Erholung in den Industrieländern profitieren. USA und Großbritannien erwirtschaften 18 und zwölf Prozent Umsatzanteil.
Das Management arbeitet konsequent am Shareholder Value. "Es ist unser Job, dafür zu sorgen, dass der Wert von Reckitt Benckiser erkannt wird", sagt Konzernchef Kapoor. Dazu gehört auch, dass die Gesundheitssparte jetzt zur Disposition gestellt wird. Das Geschäft liefert 16 Prozent des operativen Gewinns. Ausschlaggebend für die Abspaltung ist laut Analysten der 2009 abgelaufene Patentschutz für den Heroinersatzstoff Suboxone, das wichtigste Produkt der Sparte.
An der Börse wird damit gerechnet, dass Reckitt Benckiser das Geschäft im Rahmen eines sogenannten Spin-offs abspalten wird. Der Wert des neuen Unternehmens wird auf 1,8 Milliarden Euro geschätzt - etwa vier Prozent des Börsenwerts von Reckitt Benkiser. Zum Börsendebüt werden die neuen Aktien in die Depots der Aktionäre gebucht.
Fazit: Starke Marken für Hygiene und Haushalt. Hohe Gewinnmargen, Potenzial in den Schwellenländern.
Der Aktienkurs des amerikanischen Rüstungskonzerns ging zuletzt ab wie ein Düsenjet. Das Programm Joint Strike Fighter um den F-35-Kampfjet ist das teuerste und umfangreichste Rüstungsvorhaben der Welt - es dürfte Lockheed Martin 2014 weiter nach oben bringen.
Im Dezember rollte das 100. Exemplar von Amerikas modernstem Kampfflugzeug aus dem Hangar. Offiziell im Einsatz sollen die Jäger frühestens im Oktober sein. Doch schon jetzt spielt der gigantische Rüstungsauftrag rund 16 Prozent des Konzernumsatzes ein. Wenn es läuft wie geplant, könnte es bald deutlich mehr werden.
Allein die US-Armee und Großbritannien wollen 2.500 der neuen Jets bestellen. Weitere NATO-Verbündete wollen zusätzliche 1.000 Stück ordern. Aber auch nach dem Verkauf sollte die Wartung der Jets zuverlässige Einnahmen bringen. Pro Flugzeug werden die Kosten über 50 Jahre auf 350 Millionen Dollar geschätzt.
Der Konzern sammelt 80 Prozent des Umsatzes mit Aufträgen aus dem US-Verteidigungsministerium und von der US-Regierung ein. Die Flugzeugsparte ist mit 30 Prozent von gut 45 Milliarden Dollar Jahresumsatz die größte. Daneben bietet Lockheed Raketen und Lenkwaffensysteme an. Dank der moderaten Verschuldung sowie insgesamt rund 2,6 Milliarden Dollar Cash gibt es Spielraum für Zukäufe. Der Cashflow aus dem operativen Geschäft könnte 2014 positiv überraschen.
Fazit: Solide Bilanz, effiziente Kostenkontrolle, volles Orderbuch.
Autofahrer in Amerika schätzen das gelb-blaue Sechseck der National Automotive Parts Association (NAPA). Das dicht gespannte Netz von über 6.000 Filialen gehört zu Genuine Parts, Amerikas größtem Werkstattspezialisten und Händler und von Ersatzteilen für Autos und Maschinen. An der Wall Street ist die Aktie des Traditionsunternehmens eines der stabilsten Investments.
Aufsehen erregt der Konzern mit dem unauffälligen Namen - übersetzt heißt das schlicht "Originalteile" - nur ausnahmsweise. Etwa wenn er wie jüngst Konkurrenten im Dreierpack einkauft. Für langfristig orientierte Investoren ist das 1928 gegründete Unternehmen jedoch längst ein Original, wenn es um Rendite und Kostendisziplin geht.
Denn selbst die bisher schlimmste Autokrise der Geschichte im Jahr 2009, die Amerikas Autoriesen Chrysler, Ford und General Motors beinahe ruiniert hätte, konnte Genuine Parts Erfolgsbilanz nicht unterbrechen. Wenn, wie zu erwarten ist, das Geschäft des US-Marktführers in den kommenden drei Jahren stabil bleibt, dann dürfte der Konzern seine Dividende 60 Jahre in Folge erhöht haben. Eine Voraussetzung hierfür: die niedrige Verschuldung, die zu den wichtigsten Prinzipien des Unternehmens gehört.
Wenig Lust auf Globalisierung
Mehr als 90 Prozent des Umsatzes macht Genuine Parts in Nordamerika. Das Geschäftsmodell des von Tom Gallagher seit 2004 geführten Konzerns ist damit der Gegenentwurf zum allgegenwärtigen Globalisierungstrend - und trotzdem sehr erfolgreich. Allerdings hat Gallagher dem Trend zuletzt etwas Tribut gezollt. 2013 wurden 70 Prozent des australischen Autoteilehändlers Exego erworben, das Geschäft fährt etwa eine Milliarde Dollar Umsatz ein.
Auf dem Heimatmarkt hält Gallagher die Konkurrenten erfolgreich auf Distanz. "Der hohe Anteil des Firmenkundengeschäfts macht Genuine Parts stark", sagt Seth Basham, Analyst der US-Bank Wedbush. Firmen bringen den Servicestationen drei Viertel der Umsätze. In der Branche wächst das Geschäft mit Unternehmenskunden dreimal stärker als das mit Konsumenten.
Fazit: Starkes Wachstum durch Übernahmen, niedrige Verschuldung, nachhaltige Dividenden.
Ein kleines Missgeschick: Als ein Arzt in einer Klinik in Minneapolis Frühstück für die Patienten zubereiteten will, verschüttet er Haferbrei auf der heißen Ofenplatte. Zischend und knisternd verformt sich der Brei zu einer knusprigen Flocke. Weil das Zufallsprodukt schmeckt, präsentiert er es dem in der Stadt ansässigen Hersteller von Getreideprodukten. In mehreren Tests wird das Rezept verfeinert. Das war 1921.
Die "Wheaties" gehören bis heute zu den berühmtesten Marken des Nahrungsmittelherstellers General Mills. Im vergangenen Jahr setzte der Konzern knapp 18 Milliarden Dollar um und ist damit weltweit die Nummer 6 der Branche. Neben Frühstücksflocken hat General Mills eine breite Palette von Nahrungsmitteln im Angebot, darunter viele Fertiggerichte, Joghurts und Snacks. International am bekanntesten ist die Eismarke Häagen-Dazs.
Fokus auf gesunde Ernährung
Mit seinen eher auf Gesundheit ausgerichteten Produkten setzt General Mills unter anderem auf die wachsende Zahl älterer Konsumenten. Der Anteil der über 55-Jährigen dürfte Statistiken zufolge in den USA bis zum Jahr 2020 von 25 auf rund 30 Prozent steigen.
Auch die wachsende Zahl der Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln will General Mills mit gezielten Marketingaktionen ansprechen. Der Konzern hat bislang unspektakuläre, aber zuverlässig steigende Umsatzzahlen geliefert. Die Aktie hat sich fast kontinuierlich besser entwickelt als der breite US-Aktienmarkt.
Zuletzt knirschte es jedoch etwas. Die jüngsten Quartalsergebnisse verfehlten die Erwartungen der Analysten. Neben der angespannten Wirtschaftslage haben auch höhere Preise für Rohstoffe belastet. General Mills leidet zudem unter dem Wertverfall der Währung Venezuelas. Das Land ist einer der wichtigsten Auslandsmärkte für den Konzern. An seiner Prognose für das im Mai endende Geschäftsjahr hielt der Vorstand aber fest.
Langfristig bleiben die Wachstumsaussichten gut: General Mills konzentriert sich auf überdurchschnittlich stark wachsende Produktgruppen und Kundenkreise. International hat der Konzern noch Potenzial. Bislang stammen nur rund 30 Prozent des Konzernumsatzes aus Ländern außerhalb der USA.
Fazit: General Mills positioniert sich in Nischenmärkten und hat international hohes Wachstumspotenzial.
Dass die Aktie eines Pharmakonzerns unter den acht Gewinnern ist, überrascht kaum, denn Arzneimittelhersteller sind in der Regel hoch profitabel und konjunkturunabhängig. Das Besondere an Roche ist der Mix aus zwei Mentalitäten, der das Unternehmen treibt: Schweizer Tradition trifft auf kalifornischen Forscher-Spirit.
Denn Roche ist nicht nur der 1896 gegründete, mit Vitamin C und Valium gewachsene Konzern vom Basler Rheinufer. Die Schweizer profitieren seit fast 25 Jahren von der Innovationskraft von Genentech. Roche hat den Biotech-Star 1990 gekauft, 1999 wieder als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht und 2009 vollständig übernommen. Die Biotechfirma aus San Francisco hat maßgeblichen Anteil an Roches Aufstieg zum führenden Hersteller von Krebsmedikamenten. Dazu kommt: Roche hat so früh wie kein anderer Pharmakonzern das Konzept der personalisierten Medizin - zielgerichtete Medikamente für einzelne Patientengruppen - erkannt und umgesetzt.
Überdurchschnittliche Pipeline
Mit einem KGV von etwa 17 ist Roche der günstigste der vier europäischen Werte, die Aktie ist auch im Vergleich zu anderen Pharmatiteln eine der billigeren. Gleichzeitig bieten die Schweizer die zweithöchste Eigenkapitalrendite - 66 Prozent - in unserer Analyse. Roches Medikamenten-Pipeline ist überdurchschnittlich gut gefüllt. Citigroup-Analysten halten insbesondere die Umsatzschätzungen für Immuntherapie-Kandidaten gegen Krebs für viel zu niedrig. Potenzial für weitere Kurssteigerungen bietet das allemal. Der fortschreitende Abbau der Verschuldung spricht zudem für die Vorbereitung einer größeren oder mehrerer kleiner Übernahmen.
Fazit: Roche ist innovativ, wachstumsstark und gleichzeitig absolut solide - eine seltene Kombination.
Nestlé weiß, was Anlegern schmeckt: Der Nahrungsmittelkonzern steigert regelmäßig seinen Gewinn. Die Launen der Weltwirtschaft machen sich kaum in den Geschäftszahlen bemerkbar. Seit mehr als 50 Jahren haben die Schweizer die Dividende nicht gesenkt, seit 1996 regelmäßig angehoben.
Starke Marken wie Nescafé und Alete haben treue Kundschaft. Bei einem Jahresumsatz von umgerechnet 75 Milliarden Euro kann der Konzern beim Einkauf von Rohstoffen Rabatte aushandeln und die Kosten in der Produktion senken. Nestlé setzt vor allem auf Produkte, die Gesundheit und Wohlbefinden vermitteln sollen. Damit lassen sich beim Kunden höhere Preise durchsetzen.
Fünf bis sechs Prozent organisches Wachstum hat Konzernchef Paul Bulcke als Ziel ausgegeben. Aber: 2013 wurde das Ziel mit 4,6 Prozent erstmals seit 2009 verfehlt. Stagnierende Einkommen und die hohe Arbeitslosigkeit in Europa dämpften die Nachfrage nach Kaffee, Eiscreme oder Schokoladeriegeln. Auch in den Schwellenländern müssen die Eidgenossen kämpfen. Der Konzern reagiert: Schwächere Produkte werden aus dem Sortiment genommen, einige Marken verkauft. Auf der Strecke geblieben ist etwa die Sporternährungsmarke Powerbar.
2014 dürfte für Nestlé erneut ein schweres Jahr werden, die Substanz des Unternehmens aber ist groß: Die Verschuldung niedrig, das Markenportfolio stark. Wichtigster Wachstumstreiber werden die Schwellenländer bleiben. Bis zum Jahr 2020 will Nestlé die Hälfte seines Umsatzes in den Wachstumsregionen erzielen. Durch den steigenden Wohlstand dort können sich immer mehr Menschen teure Markenartikel leisten. Als führender Hersteller von Babynahrung sollte Nestlé von der gelockerten Kinderpolitik Chinas profitieren.
Immer wieder hat das Unternehmen eigene Aktien zurückgekauft. Dadurch wird der Gewinn je Aktie aufpoliert. Mindestens 3,4 Milliarden Euro, die Nestlé durch die Reduzierung seiner Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L’Oréal kassiert, sollen in Rückkäufe investiert werden. Die Berenberg Bank spekuliert sogar auf ein Rückkaufprogramm im Volumen von 24 Milliarden Schweizer Franken. Das würde den Gewinn je Aktie um bis zu zehn Prozent hebeln.
Fazit: Nestlé ist ein langfristig verlässlicher Dividendenwert mit Wachstumspotenzial.
Lange fristeten Anteilscheine der Luxemburger Sendergruppe RTL wegen des sehr geringen Handelsvolumens an der Heimatbörse ein Schattendasein. Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte sich Mehrheitsaktionär Bertelsmann schließlich durchgerungen, 17 Prozent der Medientochter an der Frankfurter Börse zu platzieren. Allerdings fiel der zweitgrößte deutsche Börsengang seit 2007 bei Anlegern zunächst durch. Erst als verbliebene Papiere im Herbst auf den Markt kamen, griffen Investoren zu.
Inzwischen ist klar, dass Bertelsmann mit der Sendergruppe eine Renditeperle aufs Parkett geschickt hat. Die Bilanz ist solide. Das Verhältnis der Nettoverschuldung zum Eigenkapital lag 2012 bei ungewöhnlich niedrigen 4,5 Prozent. Wenn Anfang März die Bilanz für 2013 vorgelegt wird, dürfte sich daran wenig geändert haben. Nach Zahlen des Datendienstleisters Bloomberg weist RTL im Vergleich zu den anderen Toptiteln gemäß unserer Analyse die mit Abstand günstigsten Kennziffern zur Verschuldung auf.
Um sich langfristig eine aktionärsfreundliche Politik leisten zu können, will RTL die Nettoverschuldung auf der Hälfte bis maximal auf gleicher Höhe mit dem operativen Jahresgewinn halten. Ziel ist es, mindestens die Hälfte und bis zu drei Viertel des jährlichen Nettogewinns auszuschütten. Nicht zuletzt, um Hauptaktionär mit 75 Prozent der Anteile zu entschulden.
Die stark vom Werbemarkt abhängige Sendergruppe dürfte gut ins neue Jahr gestartet sein. Die Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley schätzen, dass die Ausgaben für TV-Werbung seit Jahresbeginn hierzulande um mehr als drei Prozent zugelegt haben. Deutschland ist mit über einem Drittel des Gesamtumsatzes der größte Markt für RTL, gefolgt von Frankreich mit einem Viertel und den USA mit knapp elf Prozent der Erlöse. Mit Produktionsfirmen wie Ufa oder Teamworx, die unter dem Dach der britischen Tochter Fremantle angesiedelt sind, verfügt RTL europaweit über die größten Produktionskapazitäten für TV-Serien und Shows. Auch bei Reklame im Web mischt Fremantle mit. Die Anzeigenbudgets im Internet werden auf populären Plattformen wie Youtube mittels eigener Kanäle, die an Zielgruppen angepasst sind, angezapft.
Fazit: Aktionärsfreundliche Politik, niedrige Verschuldung, früher Einstieg in digitale Werbung.
Papierfabriken und etwas mehr als 42.000 Dollar Kapital waren für John Kimberly und Charles Clark vor gut 140 Jahren die Basis für die Gründung ihres Unternehmens. Kleenex-Tücher brachte die Firma aber erst 1924 auf den Markt. Sie prägen bis heute die Marke des mächtigen amerikanischen Konsumgüterriesen.
Der Erfolg mit Kleenex ermöglichte dem Unternehmen vier Jahre nach dem Marktdebüt der Tücher den Börsengang an der Wall Street. Heute spielt die Kleenex-Sparte mit 6,6 Milliarden Dollar knapp ein Drittel des Umsatzes ein.
An der Wall Street gehört der Konzern zur elitären Klasse der sogenannten Aristocrats im S & P-500-Index. Als solche Aristokraten werden von den US-Investoren nur Unternehmen geadelt, die ihre Dividenden wenigstens während der vergangenen 25 Jahre jedes Jahr erhöht haben.
Weltweit gibt es keine vergleichbare Elite dividendenstarker Unternehmen. Um in dieser Liga zu bleiben, prüft der Konsumgüterriese sein Markenportfolio permanent auf Rendite, testet Sparten, Produkte und Regionalgesellschaften.
Marge geht vor Tradition
Wie rigoros der Ausleseprozess sein kann, zeigt das Beispiel der Sparte für Krankenhausbedarf. 1914 hatte der Konzern einen zellulosebasierten Ersatzstoff für Wundverbände aus Baumwolle erfunden - in den damaligen Kriegszeiten ein gutes Geschäft. Bei aller Tradition steht die Sparte jetzt zur Disposition. Sie soll als eigenständige Firma an die Börse gebracht werden. Schätzungen zufolge sinkt der Umsatz damit um mehr als zwei Milliarden Dollar. Durch weitere Restrukturierungen bleibt beim operativen Gewinn jedoch mehr, als durch die Sparte wegfällt. Die Rendite steigt wieder.
Denn auch bei Alltagsprodukten wie Windeln, wo der Konzern gegen die Pampers von Procter & Gamble in Europa wenig Chancen hat, fackelt der Vorstand nicht lange. KC packt seine Windeln in Europa ein. So gelingt es trotz stagnierender Geschäfte in den gesättigten Märkten der Industrieländer, den Mittelzufluss (Cashflow) zu steigern. Daraus werden die Dividendenerhöhungen finanziert. Weitere positive Faktoren wie die hohe Kapitalrendite sprechen für die Aktie.
Fazit: Kontinuierlich höhere Dividenden seit mehr als 25 Jahren sind ein starkes Kaufargument.
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17.12.2024 | Nestlé Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
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12.12.2024 | Nestlé Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
27.11.2024 | Nestlé Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
21.11.2024 | Nestlé Hold | Deutsche Bank AG | |
20.11.2024 | Nestlé Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
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21.06.2024 | Nestlé Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
14.05.2024 | Nestlé Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
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04.04.2024 | Nestlé Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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