9 x Wachstum: Globale Top-Titel für jedes Aktiendepot
Werte aus wachstumsstarken Branchen wie Internet oder Software liefern nachhaltig hohe Gewinne. Wir haben neun Weltklasse-Aktien ausgewählt - auch für Einsteiger.
Werte in diesem Artikel
von S. Bauer, S. Parplies,
K. Schachinger und F. Westermann, Euro am Sonntag
Die Branche hat es in sich. So manche Technologieaktie bescherte Anlegern in den vergangenen Jahren traumhafte Renditen. Wer 2007 für 10.000 Euro Aktien des Internethändlers Amazon.com gekauft hat, blickt heute auf ein Vermögen von beinahe 150.000 Euro. Namen wie Apple oder Facebook kennt wohl jeder, der sich in der digitalen Welt via Smartphone bewegt - es sind Konzerne, die mit Innovationen binnen weniger Jahre Weltmärkte geschaffen haben.
Ein Investment in Technologiefirmen birgt indes besondere Risiken. Denn der Fortschritt kann dazu führen, dass das Unternehmen ebenso rasch wieder absteigt, wie es sich nach oben gekämpft hat. In unserer Serie "1 x 1 der Börse" wollen wir auch Einsteigern Aktien aus Wachstumsbranchen wie Internet oder Software zugänglich machen. Wegen des erhöhten Branchenrisikos haben wir den Schwerpunkt auf besonders stabile Unternehmen gelegt.
Unser Ansatz war einmal mehr global. Neben Werten aus den USA und Europa stellen wir hier auch Kandidaten aus China vor. Im Internetsektor des Landes haben westliche Firmen wegen der Regulierung bislang kaum eine Chance. Chinesen füllen die Lücke - und expandieren ihrerseits ins Ausland.
Um das Risiko für Anleger zu begrenzen, mussten unsere Kandidaten beweisen, dass ihr Geschäftsmodell nachhaltig ist. In den vergangenen fünf Jahren sollten die Erlöse im Schnitt um mindestens ein Fünftel gewachsen sein. Für die Jahre 2016 bis 2020 müssen Analysten zudem mit einem Umsatzplus von im Schnitt fünf Prozent pro Jahr oder mehr rechnen. Der ausgewiesene Gewinn spielt hingegen aus Investmentperspektive im Tech-Sektor eine weniger wichtige Rolle. Warum? Ein Beispiel: Amazon-Chef Jeff Bezos etwa pumpt jedes Jahr Milliarden Dollar in den Ausbau seines Web-Imperiums. Bezos hat mit dieser Strategie bewiesen, dass Investitionen die Basis künftiger Erfolge sind.
Bei der Auswahl der neun weltbesten Tech-Werte war letztlich die Erfahrung der Redaktion von €uro am Sonntag ausschlaggebend. Die Titel eignen sich als Depotbeimischung für jeden Anlegertyp. Wir stellen sie in der Reihenfolge ihres Börsenwerts vor. Die wertvollste Aktie der Welt, Apple, ist übrigens nicht dabei. Der Grund: Der Konzern ist uns inzwischen zu abhängig vom Hauptgewinnbringer, dem iPhone.
Microsoft
Softwareriese
Mit einem Börsenwert von 517 Milliarden Euro führt Microsoft unsere Rangliste an. 1975 gegründet, ist der Konzern heute der größte Softwarehersteller der Welt. Satya Nadella, seit fast vier Jahren an der Spitze, hat dem Konzern eine neue Unternehmenskultur verpasst.
Die Zeiten, da Microsoft als verstaubt galt, sind vorbei. Dank Nadella gilt der Windows-Hersteller wieder als Macher. Der in Indien geborene Chef setzt konsequent auf den Zukunftstrend Cloud-
Computing, also die Datenverarbeitung im Internet. Immer mehr Firmenkunden, die einen Großteil zu Umsatz und Gewinn beisteuern, nutzen hybride Cloud-Strukturen. Gemeint ist eine Mischung aus öffentlichen und firmeneigenen Datenwolken. Analysten sehen hier das höchste Wachstumspotenzial für den Konzern. Microsofts Abhängigkeit vom schrumpfenden PC-Markt nimmt indes immer weiter ab.
Der Aktienkurs ist seit Nadellas Amtsantritt kräftig gestiegen und bewegt sich in der Nähe seines Rekordhochs. Damit vollzieht sich der operative Wandel auch an der Börse. Von 2011 bis 2016 legte Microsoft beim Umsatz im Schnitt jährlich um vier Prozent zu. Selbst für einen Konzern dieser Größe ist das relativ wenig. Bis 2020 rechnen Analysten mit einem regelrechten Wachstumsschub. Die Erlöse sollen vor allem dank der Cloud im Schnitt um fast neun Prozent zulegen. Angesichts der hohen Ausgangsbasis - im vergangenen Jahr setzte Microsoft 85 Milliarden Dollar um - ist das ein beeindruckender Wert.
Fazit:
Die Aussichten sind hervorragend, was auch die jüngsten Zahlen beweisen. Im laufenden Geschäftsjahr setzt Microsoft voraussichtlich 105 Milliarden Dollar um, ein Zuwachs von acht Prozent. Der Nettogewinn soll um 15 Prozent auf 24,3 Milliarden Dollar steigen. Technologie-Basiswert.
Facebook
Führendes Netzwerk
Es kommt selten vor, dass ein Unternehmen innerhalb weniger Jahre eine ganze Branche auf den Kopf stellt. Gründer und Chef Mark Zuckerberg - Jahrgang 1984 und auch bei offiziellen Anlässen oft im Kapuzenpulli unterwegs - ist genau das gelungen. Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 420 Milliarden Euro zählt Facebook zu den wertvollsten Unternehmen der Welt.
Die Wachstumsraten beeindrucken. 2011 setzte die Firma erst knapp vier Milliarden Dollar um. 2020 rechnen Analysten mit 76 Milliarden Dollar. Nach anfänglichen Problemen - zum Börsengang vor fünfeinhalb Jahren hatte das weltgrößte soziale Netzwerk noch keine akkurate Antwort auf den Trend hin zur verstärkten Smartphone- Nutzung seiner Mitglieder - ist Facebook heute nach der Alphabet-Tochter Google der weltweit zweitgrößte Werbevermarkter.
Konkurrenten, die gefährlich werden könnten, übernimmt Facebook einfach. Zum Konzern zählen heute unter anderem der Kurznachrichtendienst WhatsApp (2014 für 22 Milliarden Dollar gekauft) und die weltgrößte Foto- und Video-App Instagram (2012 für eine Milliarden gekauft). Wer sich Zuckerberg widersetzt, wird gnadenlos attackiert. Der besonders in den USA populäre Chat-Dienst Snapchat etwa schlug Zuckerbergs Kaufofferte aus und wagte selbst den Sprung an die Börse. Dort hat Snapchat keinen leichten Stand, nachdem Instagram einen Großteil der Snapchat-Funktionen kopiert hat und damit erfolgreicher ist als das Original.
Zuckerberg, der mit einem Vermögen von 71 Milliarden Dollar laut "Forbes"- Liste viertreichste Mensch der Welt, expandiert außerdem in Bereiche außerhalb des Kerngeschäfts Internetwerbung. Facebooks Zukunftsabteilung "Building 8" arbeitet unter anderem an einer Technologie, um mit Gedanken zu tippen, an ultraschnellen kabellosen Methoden zur Datenübertragung und an Drohnen, die auch abgelegene Gebiete mit dem Internet verbinden.
Fazit:
Facebook ist einer der größten Profiteure des boomenden Internet-Werbemarkts. 2017 rechnen Analysten mit einem Umsatzplus von 42 Prozent auf 39 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn soll um 56 Prozent auf knapp 16 Milliarden Dollar steigen. Fundamental gut aufgestellt, charttechnisch in Topverfassung.
Amazon.com
Shopping-Gigant
Im größten Kaufhaus der Welt kann man so ziemlich alles kaufen: Bücher, Musik, Computer, Kleidung, Autoteile, sogar frisches Essen. Seit Gründung im Jahr 1994 hat Konzernchef Jeff Bezos das Angebot des Internethändlers stetig ausgebaut. Nebenbei hat Amazon immer wieder eigene Produkte entwickelt, wie den Kindle zum Lesen elektronischer Bücher oder Alexa. Die Cloud-basierte künstliche Intelligenz hält in Form des elektronischen Assistenten Amazon Echo, äußerlich ein unscheinbarer Lautsprecher, in viele Wohnungen Einzug und regelt auf Zuruf etwa die Heizung, dimmt das Licht oder spielt Musik ab. In diesem Bereich gilt Amazon noch vor den Konkurrenten Apple und Alphabet als führend. Eine weitere Geldquelle ist die Rechenkraft seiner Internetserver, die der Konzern an andere Unternehmen vermietet. Amazon dominiert inzwischen den Bereich der öffentlichen Cloud-Angebote.
Bezos kennt keine Grenzen. Zuletzt sorgte er durch die Übernahme des Lebensmittelhändlers Whole Foods für Aufsehen. Besondere Angebote sollen Kunden des Internetkaufhauses langfristig binden: Wer eine Jahresgebühr zahlt, spart sich die Lieferkosten und kann gratis Filme und TV-Serien über die Internetseite des Konzerns anschauen. Der Jahresumsatz wächst regelmäßig um mehr als 20 Prozent. Im kommenden Jahr wird der in Seattle beheimatete Konzern laut Analystenschätzung erstmals mehr als 200 Milliarden Dollar schaffen.
Je größer das Kaufhaus wird, desto stärker wird die Marktmacht. Bezos’ unermüdliche Expansion hat allerdings ihres Preis: Amazon erwirtschaftet wenig Gewinn. Während andere Unternehmen alles versuchen, um die kurzfristigen Erwartungen von Analysten zu erfüllen, geht es dem Amazon-Gründer um die langfristigen Perspektiven.
Börsianer haben trotz gelegentlich schwächerer Quartalsergebnisse Vertrauen in ihn. Schaut man auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis, so ist die Aktie hoch bewertet. Anleger setzen also darauf, dass Amazon irgendwann seine Marktmacht nutzt, um die Margen nach oben zu treiben.
Fazit:
Weil der Konzern viel Geld investiert, ist der Gewinn niedrig. Entsprechend hoch ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Das Wachstum überzeugt. Im dritten Quartal steigerte der Konzern seine Erlöse um ein Drittel auf 44 Milliarden Dollar. Wichtig ist, dass Amazon die Rentabilität sukzessive verbessert.
Alibaba
Chinas Nummer 1
Der Aufstieg von Alibaba verlief wie im Märchen: 1999 gründete der arbeitslose Englischlehrer Jack Ma das Unternehmen in seiner Wohnung im ostchinesischen Hangzhou. Mas Idee: eine Plattform für den Onlinehandel. Aus dem winzigen Start-up ist mit umgerechnet 378 Milliarden Euro Marktkapitalisierung der größte Webkonzern Chinas geworden. Seit 2014 ist Alibaba an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet.
Zum Imperium gehört mit Alibaba.com ein Großhandel für gewerbliche Händler, mit Taobao ein Auktionshaus, das das US-Vorbild Ebay weitgehend aus China verdrängt hat, sowie mit Alipay die erfolgreichste Bezahlplattform des Landes. In den vergangenen fünf Jahren wuchs der Umsatz von umgerechnet 6,7 Milliarden auf geschätzte 30 Milliarden Euro im Geschäftsjahr bis Ende März.
Das Kerngeschäft bleibt aussichtsreich. Das Volumen allein im E-Commerce mit Privatkunden soll sich in China bis 2021 auf knapp 2,3 Billionen Euro Volumen verdreifachen. Der neue Chef Daniel Zhang investiert zudem Milliarden in lukrative Nischen - falls Aufsichtsratschef Ma sein Okay dazu gibt. Zhang steckte zuletzt Geld vor allem ins Cloud-Computing, in digitale Medien und künftig auch in Logistik sowie das Thema künstliche Intelligenz.
Im Cloud-Computing gewährt der Konzern hohe Rabatte, um Marktanteile zu gewinnen. Wegen der immensen Investitionen kommt es - ähnlich wie bei Amazon - immer wieder kurzfristig zu Enttäuschungen bei Quartalszahlen. Die Richtung aber stimmt: Der Gewinn soll laut Analysten bis 2020 mit dem Umsatzwachstum Schritt halten. Was bedeutet, dass er pro Jahr im Schnitt um rund 30 Prozent zulegt.
Fazit:
Alibaba ist der größte Internethändler Chinas und betreibt mit Alipay eine hochprofitable Bezahlplattform. Das Wachstumspotenzial ist groß, zudem wird in Trends wie Cloud-Computing und künstliche Intelligenz investiert. Hohes Gewinnwachstum - daran gemessen ist die Aktie auch im Branchenvergleich günstig.
Tencent
Spielestar
Ma Huateng hat das gewisse Etwas: Der Gründer und Chef des chinesischen Webkonzerns Tencent verfügt über herausragende politische Verbindungen. Ma, der 2013 als Abgeordneter am Nationalen Volkskongress teilnahm, trug wohl mit dazu bei, dass die Regierung in Peking den Markt bisher nicht für soziale Netzwerke aus dem Westen geöffnet hat. Es ist offensichtlich ein Geschäft für beide: Peking will die Meinungen im Internet kontrollieren, die Tencent- Tochter WeChat ist mit knapp einer Milliarde aktiver Nutzern das größte soziale Netzwerk Chinas - und Facebook wird behördlich blockiert. Im Kerngeschäft verdient der Konzern wie das US-Pendant kräftig an personalisierter Werbung. Der Umsatz kletterte binnen fünf Jahren von umgerechnet acht Milliarden auf geschätzte 30 Milliarden Euro im laufenden Jahr.
Ma konzentriert sich auch auf den Wachstumsmarkt der E-Games. Chinesen zocken mit Vorliebe per Smartphone im Internet, Tencent ist hier die Nummer 1 mit gut 40 Prozent Marktanteil. Der Chef hat globale Ambitionen, kaufte 2016 mit einem Konsortium den finnischen Onlinespiele-Entwickler Supercell für 8,6 Milliarden Dollar.
Ein weiteres Wachstumsfeld zeichnet sich ab: die Elektromobilität. Im Frühjahr sorgte Tencent mit dem Kauf von fünf Prozent am US-Elektroauto-Pionier Tesla für Schlagzeilen. Der Konzern hat zudem ein Entwicklerteam bei BMW abgeworben und für sein Start-up Future Mobility eingespannt. Berichtet wird zudem über eine künftige Tesla-Fabrik in Shanghai. Die Amerikaner sollen die Zusage der chinesischen Behörden erhalten haben - womöglich hat Ma Huateng ja ein gutes Wort eingelegt.
Fazit:
Tencent ist das chinesische Pendant zu Facebook - und noch einiges mehr. Personalisierte Werbung im größten sozialen Netzwerk Chinas, WeChat, sowie Internetspiele sind die wichtigsten Wachstumsmärkte. Tencent
arbeitet zudem am neuen Standbein E-Mobilität. Die Aktie ist recht teuer, aber attraktiv.
Samsung Electronics
Hardwaremeister
Für das US-Magazin "Time" zählt Kwon Oh-hyun, Chef von Samsung Electronics, zu den 100 Managern mit dem weltweit größten Einfluss. "Mr. Chip", wie der 64-Jährige genannt wird, präsentierte jüngst neue Rekorde des Weltmarktführers bei Speicherchips. Vor allem dank des Booms in dieser Sparte hat sich der operative Gewinn im dritten Quartal nahezu verdoppelt. Das Jahr 2016, geprägt von explodierenden Samsung-Smartphones und einem Umsatz- und Ergebniseinbruch, ist vergessen.
Samsung hat erreicht, was bisher keinem Zulieferer gelungen ist: mit einem profitablen Geschäftsmodell auch als Hersteller von Konsumelektronik wie Smartphones und Flachbild-TVs weltweit an die Spitze zu rücken. Wie wertvoll Samsungs Technologie ist, belegt auch das Jubiläums-Smartphone des Konkurrenten Apple. Wird das iPhone X ein Verkaufsschlager, wird Zulieferer Samsung, der etwa den Bildschirm des Handys liefert, nach Einschätzungen von Analysten damit mehr als mit den eigenen Galaxy-Smartphones verdienen.
Zur Einordnung: Weltweit schreiben nur Apple und Samsung mit ihren Smartphones schwarze Zahlen.
In den kommenden Jahren wollen die Südkoreaner den Automarkt stärker erschließen. Schon heute liefert Samsung unter anderem Chips für die Infotainment-Systeme von Audi. Zudem hat der Konzern mit Samsung Pay einen eigenen mobilen Bezahldienst, der mit Allianzen und neuen Services ausgebaut wird. Samsung Pay ist derzeit in 16 Ländern aktiv und dürfte bald auch in Deutschland verfügbar sein.
Fazit:
Samsung profitiert vom Boom bei Speicherchips, die Koreaner sind hier weltweit die Nummer 1. Der Konzern betreibt auch ein profitables Smartphone-Geschäft - und
ist einer der wichtigsten Zulieferer für Apples iPhone. Die Aktie ist gemessen an den Wachstumsraten sehr günstig.
Paypal
Bezahlspezialist
Shoppen im Internet - für viele Menschen ist das inzwischen eine Selbstverständlichkeit. 218 Millionen Kunden weltweit nutzen die Dienste der ehemaligen Ebay-Tochter Paypal. Über die Internetseite der kalifornischen Firma können schnell und bequem Rechnungen bezahlt werden. Paypal ist damit so etwas wie die Kreditkarte des digitalen Zeitalters.
Allein im vergangenen Quartal wurden über Paypal Waren und Dienstleistungen im Wert von 114 Milliarden Dollar abgerechnet. Paypal kassiert bei jeder Überweisung eine kleine Gebühr, hat dabei selbst aber geringe Kosten. Im laufenden Jahr wird nach Analystenschätzung rund ein Viertel des Umsatzes als operativer Gewinn (Ebitda) bleiben. Das Wachstumspotenzial ist noch immer groß: Der Branchendienst eMarketer kalkuliert, dass erst etwas mehr als neun Prozent des Handels über das Internet abgewickelt werden.
Ein neues Projekt von Paypal ist Venmo. Hinter diesem Kunstnahmen steht eine App, mit der Nutzer über ihre Smartphones gegenseitig Geld überweisen können. Auf diese Weise kann man einem Freund Geld leihen oder nach dem Essen im Restaurant die Rechnung unter mehreren Personen teilen. Venmo ist vor allem unter jungen Leuten beliebt. Es könnte Paypal helfen, auch beim Einkauf in klassischen Läden, also jenen aus Stein und Beton, als Zahlungsmittel populär zu werden.
Paypal muss sich in seinem Kerngeschäft gegen etliche Konkurrenten behaupten. Als einer der Pioniere aber hat der Konzern eine große Kundenbasis und genug Geld für Investitionen. Die sind ganz besonders wichtig, um sich gegen Angriffe von Hackern zu schützen.
Fazit:
Paypal ist im Wachstumsmarkt digitaler
Bezahldienste bestens positioniert. Mit zunehmender Größe dürfte die Profitabilität steigen. Analysten kalkulieren, dass der Dienstleister seinen Gewinn bis zum Jahr 2020 um jeweils rund 20 Prozent steigert. Größtes Risiko ist ein möglicher Cyberangriff.
ASML
Maschinenbauer
ASML, der Weltmarktführer für Lithografie-Anlagen für die Halbleiterbranche, ist beim breiten Publikum kaum bekannt. Mit den Spezialmaschinen der Niederländer werden die komplexen Schaltpläne von Chips auf das Silizium von Trägern, den sogenannten Wafern, übertragen.
Die Technologie der globalen Nummer 1 ist eine Voraussetzung dafür, dass eine zentrale Erkenntnis in der Halbleiterbranche, das Moore’sche Gesetz, gültig bleibt - und die digitale Revolution samt dem Siegeszug der Smartphones überhaupt möglich wurde. Intel-Gründer Gordon Moore hatte Mitte der 60er-Jahre erkannt, dass sich die Anzahl von Schaltkreiskomponenten auf einem Chip binnen zwei Jahren regelmäßig verdoppelt. So erhöht sich die Leistungsfähigkeit der zentralen Steuerungschips - während weniger leistungsfähige Chips günstiger werden. Dies ist die Basis der technologischen Weiterentwicklung von Computern und elektronischen Geräten.
ASML treibt die Entwicklung im Mikrokosmos konsequent voran. Um die Architekturen auf Chips weiter zu miniaturisieren, arbeitet das Spitzenmodell von ASML mit ultrakurzen Lichtwellenlängen, extremem Ultraviolett (EUV). Die modernste Anlage ist so groß wie ein herkömmlicher Stadtbus und kostet mehr als 100 Millionen Euro.
Trotz der hohen Preise für ASML-Maschinen brummt das Geschäft. Für 2017 stellt Konzernchef Peter Wennink 25 Prozent mehr Umsatz in Aussicht, insgesamt knapp 8,4 Milliarden Euro.
Die bis 2020 von Analysten prognostizierten Zuwächse von jährlich 15 Prozent sind Bestwerte im Maschinenbau. Breiter aufgestellte Konkurrenten wie etwa Nikon aus Japan können den auch technologisch dominierenden Niederländern wenig entgegensetzen. Große Konzerne wie Intel, Samsung oder der taiwanesische Chip-Auftragsfertiger TSMC sehen das ähnlich - und halten sogar Anteile am wichtigen Zulieferer.
Fazit:
Der Konzern kontrolliert 65 Prozent des Marktes für Chip-Lithografie. Konkurrenten wie Nikon folgen mit Abstand. Rund 80 Prozent der Chiphersteller sind Kunden von ASML. Analysten erwarten bis 2020 jährliche Gewinnzuwächse zwischen 23 und 33 Prozent. Daran gemessen ist die Aktie nicht teuer.
Infineon
Chipexperte
Auch in seinem größten Segment, Chips für Autos, drängt der DAX-Konzern Infineon jetzt global an die Spitze. Die Voraussetzungen dafür sind gut: In dem über 26 Milliarden Euro schweren Markt liegen die Münchner in Nischen mit hohen Zuwächsen schon vorn. Dazu zählen Chips für Elektro- und Hybridantriebe, Halbleiter und Sensoren für Fahrassistenz-Systeme und Chips für autonomes Fahren. 2016 kamen die Bayern bei Autochips auf knapp elf Prozent Marktanteil. Damit liegt Infineon noch hinter Primus NXP Semiconductors mit 14 Prozent Anteil.
Infineons Wachstumstreiber sind neben Sensoren vor allem sogenannte Leistungshalbleiter. Vereinfacht gesagt sind das Chips, die Spannungen regeln. Mit der größten Übernahme in der Firmengeschichte, dem milliardenschweren Kauf des US-Konzerns International Rectifier, hat Infineon-Chef Reinhard Ploss die Position der Münchner als globaler Primus dieser Halbleiter deutlich ausgebaut. In der heutigen Konzernstruktur, nach der Insolvenz der Speicherchipsparte Qimonda während der globalen Finanzkrise und dem Verkauf der Mobilfunkchips liefern Leistungshalbleiter 60 Prozent des Umsatzes. Unter der Führung von Ploss und seinem Vorgänger Peter Bauer sind die speziellen Chips zum größten Wachstumstreiber geworden.
Mit Chips für Autos und verschiedene Industriezweige, einschließlich der regenerativen Stromerzeugung, profitiert Infineon von mehreren Trends: vom Umbruch in der Autobranche, von der Energiewende und von der Digitalisierung in der Fertigung, Stichwort Industrie 4.0. Zudem ist das Geschäftsmodell nach dem Rückzug aus den Massenmärkten Speicher- und Handychips stabiler. Für den Zyklus im Chipgeschäft, der mehrere Jahre dauert, stellt Infineon Umsatzzuwächse von acht Prozent pro Jahr und eine operative Marge von rund 17 Prozent in Aussicht. Darüber hinaus soll auch für schwache Jahre pro Aktie mindestens die Dividende des Vorjahres gezahlt werden.
Fazit:
Infineon wurde in den vergangenen Jahren komplett umgebaut. Das zahlt sich heute aus. Der Münchner Konzern ist auf Wachstumskurs. Nach 6,5 Milliarden Euro Umsatz 2016 rechnen Analysten bis 2020 mit einem Anstieg auf 8,7 Milliarden Euro. Die DAX-Aktie bleibt aussichtsreich.
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