STADA: Was muss ich nach der Übernahme beachten?

von Jörg Lang, €uro am Sonntag

Ich besitze STADA-Aktien (ISIN: DE0007251803), seit Übernahme des Unternehmens ist eine Streichung der Börsennotiz in der Diskussion. Meine Fragen: Wenn ich STADA halten möchte, bekomme ich dann weiterhin fünf Jahre lang die Garantie­dividende von 3,53 Euro netto und die Mindest­abfindung von 74,40 Euro? Oder wäre in dieser Zeit auch ein Squeeze-out, also ein zwangsweiser Ausschluss von Minderheitsaktionären, möglich? Wird STADA weiterhin an einigen Börsen gehandelt? Zudem laufen Klagen gegen die Übernahme. Wie kann ich von einer möglichen Nachbesserung profitieren? Welche weiteren Risiken sehen Sie?

€uro am Sonntag: Das Delisting ändert erst einmal nichts an Ihrer Gesellschafterrolle. Die Garantiedividende erhalten Sie weiterhin. Natürlich ist ein Squeeze-out nicht auszuschließen, sollten die Großaktionäre über die nötige Mehrheit (95 Prozent, bei Verschmelzung 90 Prozent) verfügen. Die Aktien dürften nach einem Delisting wohl in nicht regulierten Märkten wie etwa in Hamburg gehandelt werden. Wenn Ihre Bank den Handel dort ermöglicht, haben Sie bis auf die niedrigere Liquidität und höhere Spreads keine Nachteile.

Die von Ihnen erwähnte mögliche Andienung der Aktien zu 74,40 Euro aus dem Gewinnabführungsvertrag ist getrennt von der inzwischen ausgelaufenen Delisting-Abfindung von 81,73 Euro zu sehen. Wenn Sie zu 74,40 Euro andienen, behalten Sie den Anspruch auf eine Nachbesserung, sollte diese vor Gericht erstritten werden. Weil die Kurse aber deutlich höher sind, ist es nur dann sinnvoll, die Aktie zu halten, wenn Sie auf die hohe Ausschüttung plus Nachbesserung spekulieren.

Das Hauptrisiko liegt unseres Erachtens in der bereits sehr hohen Bewertung. Das heißt: Sie verlassen sich darauf, dass die neuen Eigentümer die Profitabilität deutlich verbessern können und die Früchte mit Ihnen teilen.





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