Euro am Sonntag-Einschätzung

Technotrans: Voll auf Wachstum getrimmt

11.11.16 15:00 Uhr

Technotrans: Voll auf Wachstum getrimmt | finanzen.net

Der einstige Zulieferer der Druckindustrie hat sich zu einem breit aufgestellten Maschinenbauer entwickelt. Der Wandel lässt Umsatz und Profitabilität steigen.

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von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Henry Brickenkamp ist seiner Zeit voraus. Der Chef von Techno­trans hatte frühestens Anfang 2018 damit gerechnet, die Hälfte des gesamten Umsatzes außerhalb der Druckindustrie zu machen. Doch im August gelang die Übernahme von Gwk. Die Firma ist auf Kühlsysteme für die Plastikindustrie fokussiert. Der Zukauf senkt die Abhängigkeit der Westfalen von ihrer Hauptklientel bereits heute auf die Hälfte des Geschäfts.

Jahrelanger Umbau

Die Akquisition beendet, was der Wirtschaftsingenieur vor Jahren begann: den Umbau von Technotrans in einen breit aufgestellten Maschinenbauer. Als die Druckindustrie im Krisenjahr 2008 in Schwierigkeiten ­geriet, setzte das Unternehmen sein Wissen über den Transport von Farbe, Schmier- und Kühlflüssigkeiten abseits der Druckmaschinen ein.


Kern waren selbst entwickelte Technologien, Übernahmen kamen hinzu. 2011 wurde ein kleiner Spezialist für die Kühlung von Lasern gekauft, zwei Jahre später folgte ein Anbieter universeller Kühlsysteme. Heute kommen Lösungen für den Flüssigkeitstransport bei Gepäck­scannern, Stanz- und Werkzeugmaschinen oder der Kühlung von Hochleistungsakkus zum Einsatz - dank des jüngsten Zukaufs Gwk demnächst auch in der Kunststoffbranche.

Neue Produkte lassen den Umsatz seit 2012 wieder steigen. Die Non-Print-Einnahmen legten in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres um fast 20 Prozent zu. Auch die Aufträge aus der Print-Industrie ziehen erneut leicht an.


Vorstandschef Brickenkamp will indes nicht nur die Einnahmen, sondern auch die Profitabilität steigern. Dafür muss der Manager zunächst gar nicht viel tun. Aus der Zeit vor der Krise verfügen die Münsterländer über Kapazitäten, die eine weit größere Print-Nachfrage bedienen können als heute vorhanden. Die neuen Geschäftsbereiche lasten die Anlagen nicht voll aus. Jede zusätzliche Druck­order lässt daher über Skalen­effekte den operativen Gewinn überproportional steigen (siehe Investor-Info). Auch Gwk birgt Margenpotenzial. Dieses Jahr will das Unternehmen aus dem Sauerland geplante 50 Millionen Euro erzielen - und damit künftig wohl ein gutes Drittel aller Einnahmen von Technotrans liefern.

Doch die operative Marge von Gwk liegt mit drei Prozent am Boden. Die Gewinnspanne von Technotrans ist mit über sieben Prozent mehr als doppelt so hoch. Die Zentralisierung der Produktion an den Stammsitz hat Gwk viel Geld gekostet. Doch das ist abgeschlossen, und nach dem Umzug sind in Meinerz­hagen Kapazitäten frei.

Schöne Servicemarge

Da die Sauerländer eine größere Fertigungstiefe haben, will Brickenkamp zuvor eingekaufte Vorprodukte bei Gwk produzieren lassen. Zudem bauen beide Firmen Kühlsysteme - ein gemeinsamer Einkauf dürfte weitere Synergien bringen. Dank des weltweiten Servicenetzes von Technotrans könnte Gwk sein kleines, aber mit 15 Prozent Marge sehr rentables Servicegeschäft langfristig verdoppeln.


Bis 2019 soll der Umsatz auf 200 Millionen Euro steigen. Der Maschinenbauer dürfte 2017 aber selbst bei stabilen Umsätzen bereits 173 Millionen Euro erlösen. Gut möglich, dass Brickenkamp seinem Plan bald wieder voraus sein wird.

Investor-Info

Technotrans
Profitabler Umsatz

Mit einer Eigenkapitalquote von 46,5 Prozent ist Technotrans auch nach dem Gwk-Kauf solide finanziert. Skaleneffekte lassen den operativen Gewinn (Ebit) stärker steigen als den Umsatz. Im dritten Quartal legten die Einnahmen organisch um neun Prozent zu, während das bereinigte Ebit über ein Viertel auf 2,5 Prozent stieg. Absolut belasten Integrationskosten die Marge zwar zunächst. Doch langfristig sollte nicht nur der Umsatz, sondern auch die Profitabilität weiter steigen.

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Bildquellen: technotrans AG

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