Euro am Sonntag-Einschätzung

Bayer: Der Chef hat die richtige Medizin

03.08.16 14:12 Uhr

Bayer: Der Chef hat die richtige Medizin | finanzen.net
Werner Baumann, Bayer-Chef

Das Pharmageschäft treibt den Gewinn des DAX-Konzerns Bayer. Das gibt Vorstandschef Baumann mehr Handlungsfreiheit im Poker um Monsanto.

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von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Zunächst Mal eine kleine Enttäuschung: Zum spannendsten Thema - dem Übernahmekampf um den Saatgutriesen Monsanto - will Werner Baumann an diesem Tag nichts sagen. Man könne derzeit nicht tiefer in die Details gehen, bittet der Bayer-Chef in der Telefonkonferenz mit Analysten um Verständnis. Das ergibt aus Sicht von Baumann Sinn: Der Preispoker um Monsanto ist in einer sensiblen Phase. Die Kursentwicklung der Bayer-Aktie zeigt, dass viele Börsianer Baumanns Übernahmepläne nicht mögen.

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Die guten Geschäftszahlen des DAX-Konzerns aus dem zweiten Quartal sind da eine willkommene Ablenkung. Das bereinigte Betriebsergebnis, die bei Bayer am meisten beachtete Kennziffer, kletterte um sechs Prozent auf 3,05 Milliarden Euro. Analysten hatten nur mit drei Milliarden gerechnet. Und weil es so gut läuft, schraubte Baumann die Jahresprognose leicht nach oben. Der bereinigte operative Gewinn soll jetzt im oberen einstelligen Prozentbereich zulegen. Bislang war ein Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich einkalkuliert. Klingt alles prima. Im Detail ist die Lage aber komplizierter.

Am besten entwickelt hat sich das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Dort steigerte Bayer den Gewinn um 13 Prozent. Wichtigste Umsatztreiber waren der Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmedikament Eylea. In den drei kleineren Sparten allerdings ging der Quartalsgewinn zurück. In der Tiermedizin um 17 Prozent, im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten um neun Prozent, in der Agrarsparte um acht Prozent. Letztere steht besonders im Fokus, seit Bayer im Mai das Übernahmegebot für Monsanto auf den Tisch gelegt hat.
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Baumann spricht von einem "weiterhin schwachen Marktumfeld" bei Pflanzenschutz und Saatgut. Die Branche reagiert auf die aktuelle Schwächephase mit neuen Allianzen. Chinas National Chemical Corp will die Schweizer Syngenta übernehmen, in den USA rücken PuPont und Dow Chemical zusammen. Bayer würde seine Marktmacht durch Monsanto schlagartig ausbauen. Zugleich aber gingen die Leverkusener mit einer so großen Übernahme hohe Risiken ein. Einige Analysten würden darum lieber gezielte Zukäufe im Pharmageschäft sehen.

Baumann will Bayer als breit aufgestellten Konzern erhalten. Börsianer erwarten, dass er das Gebot für Monsanto noch mal aufstockt. Die Rheinländer bieten 125 Dollar je Aktie, macht insgesamt 64 Milliarden Dollar. Der Deal wäre schon damit der teuerste Einkauf eines DAX-Konzerns. Analysten schätzen, dass 130 bis 140 Dollar nötig sind, um Management und Aktionäre bei Monsanto zu überzeugen.
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Die Bayer-Aktie ist seit mehr als einem Jahr unter Druck. Inzwischen sind viele Bewertungskennziffern attraktiv. Das Kurs-Gewinn- Verhältnis liegt leicht unter dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Dividendenrendite ist für Bayer-Verhältnisse überdurchschnittlich hoch. Obwohl wir eine so große Übernahme wie im Fall Monsanto kritisch sehen, sollten Anleger angesichts der moderaten Bewertung der Aktie bei Bayer investiert bleiben.

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Bildquellen: Arseniy Krasnevsky / Shutterstock, Bayer AG

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