Euro am Sonntag deckt auf

Hier stimmt was nicht! Tesla - Autopilot für ­dicke Verluste

09.08.16 11:08 Uhr

Hier stimmt was nicht! Tesla - Autopilot für ­dicke Verluste | finanzen.net

Für ein Unternehmen, das im kleinen Umfang Elektroautos herstellt, erhalten Tesla und Firmengründer Elon Musk viel mediale Aufmerksamkeit.

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von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Das sorgt dafür, dass die Aktien sehr hoch bewertet sind und die US-Behörden sich mit Subventionen eher großzügig zeigen. Dadurch konnten die Abenteuer finanziert werden. Noch.



Allerdings klaffen zwischen Ankündigung und Zielerreichung große Lücken. Es sieht so aus, als ob der Abstand zwischen der Realität und Musks Visionen größer würde. Die Verluste ­steigen mit dem Umsatz, wie der jüngste Quartalsbericht gezeigt hat. Die Aktionen werden hektischer. Musk versucht jede schlechte Nachricht mit einer neuen, noch spektakuläreren zu überdecken. Als beispielsweise die US-Börsenaufsicht SEC nach Unfällen mit dem Autopilot Unter­suchungen zur Veröffentlichungspraxis im Rahmen der letzten Kapitalerhöhung einleitete, meldete Musk, dass Tesla auch ins Lkw-Geschäft einsteigen wolle.

Doch Tesla schafft es nicht einmal, seine kleine Produktpalette im versprochenen Umfang herzustellen. Ob Musk von der Unerfüllbarkeit seiner Visionen überrollt wird und nun versucht zu retten, was zu retten ist? Anders ist beispielsweise der beschlossene Zusammenschluss von Tesla mit Solar City über einen Aktientausch nicht zu verstehen. Die operative Verbindung mit einem defizitären und mit zu hohen Kosten arbeitenden Solaranlagenvertrieb erschließt sich auch auf den zweiten Blick nicht.


Die Gemeinsamkeit liegt wohl darin, dass Musk bei beiden Firmen zu mehr als 20 Prozent beteiligt ist. Und bei Solar City, bewertet mit gut zwei Milliarden Euro, wird die Luft dünn. Mit einer Eigenkapitalquote von zwölf Prozent verbrennt die Firma pro Quartal rund 180  Millionen Euro. Die Überlegung ist wohl, dass die zehnmal größere Tesla das leichter re­finanzieren könne. Aber auch dort werden pro Quartal inzwischen fast 300 Millionen Euro verbrannt. Der Autopilot ist eingeschaltet: neues Geld von den Aktionären oder das Ende im Nichts.

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Bildquellen: Hadrian / Shutterstock.com, JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images

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