Euro am Sonntag deckt auf

Hier stimmt was nicht! Alibaba und das virtuelle Vermögen

30.06.16 15:00 Uhr

Hier stimmt was nicht! Alibaba und das virtuelle Vermögen | finanzen.net

Der chinesische Online-Riese Alibaba will künftig verstärkt deutsche Waren auf seinen Shopping-Plattformen in China anbieten. Gut für Aktionäre?

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Aktien

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von Jörg Lang, Euro am Sonntag

Klingt gut für deutsche Händler und Produzenten. Aber gilt das auch für die Anteilseigner? Das Unternehmen ist die größte Internetfirma Chinas und seit 2014 an der Börse notiert. Dort bringt es Alibaba auf einen Gesamtwert von 173 Milliarden Euro. Gerade wegen der ländlichen Struktur Chinas wird dem Unternehmen eine große Zukunft vorausgesagt. Schon heute gehören der Bezahldienst ­Alipay und die E-Commerce-Seiten Taobao und Tmall zu den Aushängeschildern: Eine Mischung aus Ebay, Paypal und ­Amazon. Und der gefeierte Firmengründer Jack Ma will die Nutzerzahl in den kommenden Jahren von 400 Millionen auf zwei Milliarden steigern. Kein Wunder, dass die Mehrzahl der Analysten die Aktie empfiehlt. Die Kursziele liegen bis zu 50 Prozent über den aktuellen Notierungen.



Nur wenige schauen dabei auf die Risiken. Wer die Aktien von Alibaba Group Holding kauft, bekommt nämlich nicht das, was er sich vorstellt. Die börsennotierte Firma mit Sitz auf den Cayman Islands ist eine reine Zweckgesellschaft. Als Gegenstück gibt es eine Zweckgesellschaft in der Volksrepublik. Die gehört Jack Ma und Kollegen und besitzt das operative Vermögen. Zwischen den beiden Firmen gibt es Verträge über Gebühren- und Lizenzzahlungen.

Juristisch einklagbares Eigentum haben die Aktionäre nicht. Das Geld landet zudem nicht auf den Konten in der Karibik, sondern bleibt im Kreislauf des chinesischen Konglomerats. Diese Konstellation ist nicht schädlich, wenn alles gut läuft und die Firma wächst. Treten aber Probleme auf, kann die Börsenmutter, deren Anteilseigner mit ihren ADRs nicht einmal stimmberechtigte Aktien haben, schnell von China abgeklemmt werden. Abgeklemmt wurde schon vor dem Börsengang die Bezahltochter Alipay, einer der großen Hoffnungsträger. Sie gehört nicht zum Konzern. Die Aktionäre haben ­lediglich einen Zugriff auf 37 Prozent der ­Erträge.


Der Euro am Sonntag-Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.

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Bildquellen: 360b / Shutterstock.com, ChinaFotoPress/ChinaFotoPress via Getty Images

Nachrichten zu Alibaba

Analysen zu Alibaba

DatumRatingAnalyst
05.11.2020Alibaba kaufenDZ BANK
16.05.2019Alibaba BuyThe Benchmark Company
31.01.2019Alibaba OverweightBarclays Capital
12.11.2018Alibaba Conviction Buy ListGoldman Sachs Group Inc.
05.11.2018Alibaba BuyThe Benchmark Company
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05.11.2020Alibaba kaufenDZ BANK
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05.11.2018Alibaba BuyThe Benchmark Company
DatumRatingAnalyst
25.01.2017Alibaba NeutralWedbush Morgan Securities Inc.
09.01.2017Alibaba AccumulateStandpoint Research
29.10.2015Alibaba HoldStandpoint Research
06.05.2015Alibaba HoldT.H. Capital
23.02.2012Alibabacom neutralNomura
DatumRatingAnalyst
20.04.2017Alibaba ReduceStandpoint Research
02.12.2011Alibabacom reduceNomura
25.11.2011Alibabacom reduceNomura
27.09.2011Alibabacom underperformMacquarie Research
12.08.2011Alibabacom underperformMacquarie Research

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