Euro am Sonntag

Aufsteiger bei DAX & Co: Ein Hoch auf uns!

19.03.16 23:23 Uhr

Aufsteiger bei DAX & Co: Ein Hoch auf uns! | finanzen.net

Gleich acht Unternehmen rücken im März in die vier Indizes der DAX-Familie auf. Doch längst nicht alle Neuzugänge sind auch für Anleger interessant.

Werte in diesem Artikel
Aktien

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19,00 EUR -0,06 EUR -0,31%

50,00 EUR 1,85 EUR 3,84%

39,30 EUR 1,10 EUR 2,88%

11,44 EUR -0,08 EUR -0,69%

Rohstoffe

72,64 USD -0,34 USD -0,47%

69,30 USD -0,27 USD -0,39%

Indizes

19.877,4 PKT -7,4 PKT -0,04%

25.578,1 PKT 28,3 PKT 0,11%

13.536,3 PKT 7,5 PKT 0,06%

3.429,7 PKT 15,8 PKT 0,46%

von S. Parplies und K. Schachinger, Euro am Sonntag

Sieben Jahre ist es her: Im Frühjahr 2009 riss die Weltwirtschaftskrise die Aktie von ProSiebenSat.1 nach unten. Auf dem Tiefpunkt kostete das Papier noch 88 Cent. Wer damals 1.000 Euro investierte, hat heute über 50.000 Euro im Depot. Gekrönt wird das Comeback am 21. März. Dann steigt ProSiebenSat.1 als erster Medienkonzern in den DAX auf.



Die Münchner erreichen mit ihren ­Kanälen mehr als 42 Millionen Haushalte im deutschsprachigen Raum. Wichtigste Einnahmequelle ist Werbung. Unternehmen zahlen Geld dafür, dass sie hier ihre Werbespots zeigen können. Trotz wachsender Konkurrenz durch das Internet ist das Fernsehen als Werbeplattform bei Unternehmen beliebt. Denn die Deutschen sitzen täglich rund vier Stunden vor der Glotze.

Zudem beteiligt sich ProSiebenSat.1 an kleinen Onlinefirmen und bietet ihnen über Werbeblöcke ein Forum. Je stärker diese Firmen werden, desto größer ist auch die Wertsteigerung für ProSiebenSat.1. Inzwischen erwirtschaften die Münchner ein Viertel ihres Umsatzes im Digitalgeschäft - und sind damit der erste Internetkonzern im DAX.


Auch in den anderen deutschen Aktien­indizes gibt es Veränderungen. Sieben Unternehmen steigen in MDAX, SDAX oder TecDAX auf. €uro am Sonntag nimmt die Neulinge unter die Lupe.

Steinhoff (MDAX)
Abenteuer Afrika

Der Handelskonzern ist in Deutschland durch seine Poco-Möbelhäuser bekannt. Die Firma stammt aus Niedersachsen, siedelte nach Südafrika über und entwickelte sich von dort aus zu einem weit verzweigten Handelskonzern. Europa ist mit knapp 60 Prozent Um­satz­anteil die wichtigste Region. Ein Drittel des Geschäfts kommt aus Afrika. Zu Steinhoff gehören 40 Einzelhandelsmarken mit 6.500 Läden. Schwerpunkt des Geschäfts sind Möbel. Zur Holding gehören aber auch Läden, die Haushaltswaren verkaufen. Derzeit bietet Steinhoff für zwei Ketten in Großbritannien und Frankreich. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres steigerte Steinhoff den operativen Gewinn um 67 Prozent auf 802 Millionen Dollar. Die komplexe Struktur und starke Expansion bergen allerdings Risiken. Ein Kauf der Aktie drängt sich nicht auf.

Alstria Office Reit (MDAX)
Hohe Dividendenrendite

Die Hamburger Immobilienfirma ist auf den Besitz und die Verwaltung von Bürogebäuden in Deutschland spezialisiert. Nach der Übernahme des Konkurrenten Deutsche Office (DO) ist Alstria mit 125 Immobilien der nach Börsenwert fünftgrößte Bürovermieter in Europa. Masse ist in der Branche wichtig, da sie eine effiziente Verwaltung ermöglicht und Vorteile bei Finanzierungen bringt. Aufgrund der soliden Dividendenrendite eignet sich das Papier für ­sicherheitsorientierte Anleger.

Washtec (SDAX).
Sauberes Investment

Ein Musterbeispiel für den deutschen Mittelstand: Die Firma ist Weltmarktführer bei Autowaschanlagen. Wichtigstes Produkt sind Wash-Portale - das sind kompakte Anlagen an Tankstellen. Nach Hochrechnung des Unternehmens werden rund um den Globus jeden Tag mehr als zwei Millionen Fahrzeuge mit Washtec-Technologie gewaschen. Die Augsburger liefern die Anlagen, verdienen aber auch an Wartung und liefern die Reinigungsmittel. 80 Prozent des Umsatzes erzielt Washtec in Europa. Die USA und China bieten langfristig Wachstumspotenzial. Die Aktie ist im offensiven Musterdepot von €uro am Sonntag.

Wüstenrot & Württemb. (SDAX)
Gefangen im Zinstief

Der Stuttgarter Finanzkonzern steht auf zwei Säulen: der Bausparkasse und dem Versicherungsgeschäft. Wie die gesamte Branche kämpft W & W mit dem niedrigen Zinsniveau, das viele Finanzprodukte unattraktiv macht. Nachdem der Konzern 2015 von Sondereffekten profitiert hat, dürfte der Gewinn im laufenden Jahr leicht schrumpfen. Die Aktie ist niedrig bewertet, aktuell mit der Hälfte des Buchwerts. Das bietet langfristig Chancen für Value-Investoren, spiegelt aber auch das schwierige Umfeld der Branche wider. Negativ fällt die im Vergleich zu Branchenriesen wie der Allianz geringe Dividendenrendite auf. Schwung dürfte die Aktie erst bekommen, wenn sich ein Ende der Niedrigzinsen in Europa abzeichnet.

Hapag-Lloyd (SDAX)
In schwerem Gewässer

Exakt 177 Containerschiffe schippern für den Hamburger Logistikkonzern über die Meere. Der wachsende Welthandel steigert die Nachfrage nach Frachtraum. Der Wettbewerb aber ist hart, das Geschäft zyklisch. Deutschlands größte Containerreederei schaffte 2015 die Rückkehr in die Gewinnzone. Vor Steuern und Zinsen blieb ein Plus von 366 Millionen Euro. Allerdings flaute das Geschäft zum Jahresende hin ab. Der niedrige Ölpreis hilft zwar den Reedereien, Ersparnisse müssen aber zu einem erheblichen Anteil an die Kunden weitergegeben werden. Die Hapag-Aktie ist seit ihrem Börsengang im November unter Druck. Mit weniger als dem halben Buchwert wird der Konzern an der Börse moderat bewertet. Die angespannte Wirtschaftslage der Schwellenländer spricht aber gegen eine schnelle Kurserholung der Aktie.

SLM Solutions (TecDAX)
Dritte Dimension

Der Anlagenbauer bietet eine Technologie, der eine große Zukunft vorausgesagt wird. Beim 3-D-Druck werden auf dem Computer entworfene Gegenstände und Komponenten maschinell hergestellt, indem spezieller Metallstaub oder auch Kunststoff in einem Laserverfahren Schicht für Schicht aufgetragen wird. Beim Bau von Prototypen und Komponenten sind damit neue Ansätze und deutlich günstigere Verfahren möglich. Die meisten Maschinen verkaufen die Lübecker derzeit für den Bau von Komponenten in Turbinen, für die Luft- und Raumfahrt sowie im Automobilsektor für den Bau von Motor- und Getriebeteilen. 2015 sollte der Maschinenbauer den Sprung in die Gewinnzone geschafft haben. Analysten trauen SLM jährliche Gewinnsteigerungen von zum Teil mehr als 30 Prozent zu. Die Aktie ist aber sehr teuer - darum derzeit eine Halteposition.

Süss Microtec (TecDAX)
Verpackungskünstler

Der auf die Chipbranche spezialisierte Anlagenbauer liefert Maschinen für das "Advanced Packaging". Dabei werden einzelne Chips und elektronische Bauelemente gestapelt, um sie dann auf Leiterplatten in einem Gehäuse unterzubringen. Das spart Platz und senkt den Stromverbrauch. Vorstandschef Per-Ove Hansson will die Münchner Firma in dieser Nische zum Branchenprimus machen. Zudem wird das Geschäft mit speziellen Lösungen für die Belichtung von Leiterplatten weiter ausgebaut. Der Gewinn von Süss wächst deutlich - allerdings von einer niedrigen Basis aus. Die Aktie schwankt entsprechend stark. Anleger sollten Rückschläge abwarten.

Die Index-Neulinge im Überblick (pdf)

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Bildquellen: KenDrysdale / Shutterstock.com

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13.12.2024Allianz BuyDeutsche Bank AG
13.12.2024Allianz HoldJefferies & Company Inc.
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11.12.2024Allianz BuyDeutsche Bank AG
11.12.2024Allianz BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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10.12.2024Allianz NeutralUBS AG
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