Euro am Sonntag-Analyse

Kali-Aktie K+S: Hier werden Anleger fündig!

02.07.17 18:56 Uhr

Kali-Aktie K+S: Hier werden Anleger fündig! | finanzen.net

Der K+S-Konzern hat eine neue Kali-Mine in Betrieb genommen und kann die schwächelnde deutsche Produktion ausgleichen. Spekulationen über ein neues Preiskartell geben der Aktie zusätzliche Impulse.

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von Birgit Haas, Euro am Sonntag

Die neue Mine in Kanada bezeichnete der ehemalige Chef von K+S, Norbert Steiner, einmal als "Schutzschirm" für das Kasseler Unternehmen. Etwa weil die Kalivorräte in Deutschland begrenzt sind und in der Region um die Grube in Bethune knapp die Hälfte der weltweiten Kalivorkommen liegen. Oder weil der Düngemittelkonzern nach Produktionsausfällen im vergangenen Jahr dringend eine sichere Kaliquelle braucht.



Da ist es verständlich, dass es der seit Mai an der Spitze von K+S stehende Burkhard Lohr "großartig" findet, dass das Werk schneller als geplant die Arbeit aufnimmt. Bereits Mitte Juni - statt erst im Juli - haben nach fünfjähriger Bauzeit die ersten Tonnen aufbereitetes Kali Bethune verlassen. 700.000 Tonnen sollen bis Ende des Jahres folgen. Später will K+S zwei Millionen Tonnen jährlich herstellen.

Das Spezialsalz Kali ist neben Stickoxid und Phosphat ein Hauptbestandteil von Dünger. Ausgerechnet Kali bereitet K+S die größten Sorgen. Seit 2013, als der russische ­Kaliproduzent Uralkali aus einem Exportverbund mit dem weißrus­sischen Wettbewerber Belaruskali ausstieg, verfallen die Preise. Vor der Auflösung des Preiskartells kostete die Tonne rund 400 Euro - heute sind es 235 Euro.


Die Kaliproduktion von K+S ist ­jedoch teuer, weil die Nordhessen bislang auf Bergbau in Deutschland setzen. Das liegt nicht allein an den heimischen Lohnkosten. Umwelt­auflagen haben K+S 2016 hart getroffen: Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen illegaler Entsorgung von salzhaltigem Abwasser in Thüringen ein. Zwar erhärtete sich der Verdacht nicht. Dennoch durfte K+S weniger Abwasser in den Boden ableiten: 725.000 Kubikmeter genehmigten die Behörden im vergangenen Jahr. K+S produziert aber sieben Millionen Kubikmeter im Jahr.

Gespräche über neues Kartell

Die Folge: Kurzarbeit und eine gedrosselte Produktion am Standort an der Werra. Auch 2017 werde die Produktion "noch nicht ganz rund laufen", heißt es aus dem ­Unternehmen, auch wenn K+S bis 2021 nun 1,5 Millionen Kubikmeter Salzwasser in den Boden pressen darf. Seit März sind zwei neue Reinigungsbecken in Betrieb, eine neue Abwasseranlage soll 2018 zusätzlich entlasten.



Die Kosten dafür drücken den Gewinn: Im ersten Quartal stieg der Umsatz zwar um 2,8 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis schrumpfte jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent auf 137 Millionen Euro.

In Kanada kann K+S nun günstiger produzieren. Das beflügelt die Aktie. Überdies besteht die Chance, dass die Branchenriesen Uralkali und Belaruskali ihre Preisabsprachen erneuern könnten. Allerdings müssen sich Investoren wohl gedulden. Erste Gespräche zwischen den Parteien am vergangenen Dienstag verliefen ohne Ergebnis.

Auch ohne ein neues Kartell stehen die Chancen auf steigende Gewinne gut. "Die Margen sollten 2018 in den zweistelligen Bereich zurückkehren", schreibt das Bankhaus Lampe. Derzeit liegt die Kenngröße bei mageren 2,2 Prozent. K+S dürfte dabei von der Konsolidierung des Marktes profitieren - und gilt wegen des aktuell niedrigen Konzernwerts auch als potenzieller Übernahmekandidat.

Investor-Info

K+S
Impulse in Sicht

Seit zwei Jahren dümpelt die K+S-Aktie auf niedrigem Niveau. Die Bilanz ist wegen der Entsorgungsprobleme unter Druck, die Dividende mit 30 Cent für 2016 nach 1,15 Euro für 2015 überschaubar. Die Ertragslage dürfte sich jedoch bessern, die neue Kalimine hilft, die Margen zu steigern. Anleger dürfen auf zusätzliche Impulse durch einen steigenden Kalipreis nach einer möglichen Neuauflage des Preiskartells hoffen. Attraktiv.

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Bildquellen: K+S

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