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Bauboom: Das sind die besten Immo-Aktien!

23.05.16 22:22 Uhr

Bauboom: Das sind die besten Immo-Aktien! | finanzen.net

Immobilienmarkt und Baubranche boomen - davon profitieren auch Aktien-Anleger. Bei welchen Papieren überdurchschnittliche Renditen drin sind.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Viele Bauherren kennen das - Pfusch, teure Nachbesserungen und jede Menge Ärger. Peter Meyer (Name von der Red. geändert) traf es besonders hart. Vor Kurzem hat der 51-Jährige mit dem Bau seines Hauses im 5.000-Einwohner-Ort Vierkirchen nördlich von München begonnen. Der Bauherr ist bereits bedient - obwohl er als Inhaber einer Abrissfirma vom Bau so einiges gewohnt ist.



Erster Ärger zog auf, als klar wurde, dass Meyer die exakte Lage seines Baugrunds erst erfahren sollte, nachdem er den Auftrag mit der örtlichen Baufirma unterzeichnet hatte. Als es losging, stellte die Firma auch Leistungen in Rechnung, die Meyer selbst erbracht hatte. Murks kam hinzu. "Bauherren werden nach Strich und Faden abgezogen. Das lasse ich mir nicht bieten", kündigt Meyer an.

Der Mann hat einfach schlech­te Karten. Größere Eigentumswohnungen können sich in Deutschlands teuerster Stadt immer weniger Menschen leisten. Für 100 Quadratmeter sind über 15 durchschnittliche Jahreseinkommen fällig, vor sechs Jahren waren es neun. Die Nachfrage nach Häusern im Umland Münchens ist deshalb riesig - Baugenehmigungen sind rar.


Nicht nur hier. Bundesweit kann bei Weitem nicht jeder bauen, der das gern möchte. Der geschätzte Bedarf übertrifft das Angebot um etwa das Doppelte. Etwas mehr als 300.000 Bau­genehmigungen wurden im vergangenen Jahr erteilt. 2016 sollen es immerhin 400.000 werden. Das wäre ein neuer Rekord.

Extrem günstiges Baugeld - zehnjährige Hypothekendarlehen gibt es inzwischen für einen Zinssatz von 1,25 Prozent - und die stabile Wirtschaftskonjunktur beflügeln die Träume Tausender von den eigenen vier Wänden. Fast 20 Milliarden Euro waren zu Jahresbeginn in der Finanzierung von Wohnungseigentum gebunden. Im Sommer 2015 waren es sogar 25 Milliarden - auch das ein neuer Spitzenwert.


Vom Häuserboom profitieren Online-Darlehensvermittler. Die ING-Tochter Interhyp und der börsennotierte Branchenprimus Hypoport, der ein Fünftel des Markts kontrolliert, dominieren die Onlinevermittlung von Baugeld an Privatkunden in Deutschland. Diese Firmen bringen auf ihren Internetplattformen Immobilienfinanzierer mit privaten und institutionellen Kunden zusammen. "Die Konditionen vieler Kreditgeber lassen sich im Web leicht ver­gleichen. Das bringt mehr Transparenz in den Markt", sagt Experte Konstantin Kortmann, der beim internationalen Immobilienmakler Jones Lang LaSalle (JLL) das Deutschland-Geschäft mit Wohnimmobilien verantwortet.

Die Transparenz lockt viele Kunden an. Wie dynamisch sich das Geschäft der Vermittler entwickelt, zeigen die jüngst vor­gelegten Zahlen der Berliner Hypo­port. Der Umsatz stieg von Januar bis März um sieben Prozent auf 35,7 Millionen Euro. Der operative Gewinn legte um 40 Prozent auf 5,4 Millionen Euro überdurchschnittlich zu. Das Privatkundengeschäft, knapp 60 Prozent des Umsatzes, lieferte gut die Hälfte des Gewinns. Die vollständige Umstellung auf eine neue Onlineplattform hat dabei die Profitabilität der Sparte stark verbessert.

Um Privatkunden auch persönlich anzusprechen, betreiben die Berliner mit ihrer Marke Dr. Klein zusätzlich ein Netz aus bundesweit 200 Filialen.

Boom bei Fertighäusern

Da selbst zu bauen bekann­termaßen sehr stressig werden kann - das Beispiel Meyer ist alles andere als ein Einzelfall -, werden Fertighäuser hierzulande immer beliebter. In einer aktuellen Analyse der Marktforscher von Statista gaben mehr als doppelt so viele Befragte Fertiglösungen den Vorzug gegenüber herkömmlichen Eigenheimen. Drei Jahre zuvor war das Verhältnis noch halbe-halbe.

Der Trend ist in bestimmten Bundesländern besonders ausgeprägt. So machen Fertigsysteme in Bremen, Baden-Württemberg und Bayern inzwischen zwischen 20 und gut 30 Prozent der Neubauten aus.

Helma Eigenheimbau aus Lehrte bei Hannover wächst mit dem Boom mit. Die Niedersachsen sind sowohl in Metropolen als auch im Umland großer Städte präsent. Neben Eigentumswohnungen, Niedrigenergie- und Reihenhäusern gehören auch Stadtteilentwicklungen nach ökologischen Standards zum Angebot. Um in Ballungszentren Apartments zu verkaufen, baut Helma Wohnhäuser mit mehreren Stockwerken.

Dort sind auch börsennotierte Mietwohnungseigentümer wie der Bochumer DAX-Konzern Vonovia mit großen Wohnarealen aktiv. Diese Konzerne profitieren von stabilen Cashzuflüssen aus ihren Mieteinnahmen. Darüber hinaus haben viele Unternehmen aus der Branche im günstigen Zinsumfeld ihre Verschuldung abgebaut und günstigere Refinanzierungen ausgehandelt.

Zusätzliche Etagen

Von der Finanzierungsseite sind zwar keine höheren Mittelzuflüsse mehr drin. Doch bei den Wohnungen ist noch Luft nach oben. "Erhebliche Wert­steigerungen werden Konzerne wie Vonovia künftig auch durch das Aufsetzen zusätzlicher Stockwerke erreichen", sagt Immo-Experte Kortmann. Das Potenzial dafür ist groß: Nach Schätzungen des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) können in Nordrhein-Westfalen auf diese Weise über 300.000 Apartments gebaut werden. In Bayern, Hessen und Baden-Württemberg sind es jeweils deutlich mehr als 100.000.

Aktionäre dürfen so trotz der auslaufenden Konsolidierungswelle in der Branche weiter mit Wertsteigerungen rechnen.

Investor-Info

Helma Eigenheimbau
Häuslebauers Liebling

Das Geschäft als Bauträger in größeren Baugebieten hat Helma auf die Regionen Berlin, Hamburg, Hannover und München fokussiert. Die Sparte brachte 2015 rund die Hälfte der 270 Millionen Euro Auftragsvolumen. Fertighäuser lieferten 40 Prozent. Darüber hi­naus entwickelt sich auch der Verkauf von ­Ferienhäusern an Nord- und Ostsee sehr gut. Für 2016 und 2017 erwarten Analysten Gewinnzuwächse von jeweils 40 Prozent. Die Aktie ist damit günstig bewertet. Attraktiv.

Hypoport
Zweistellige Zuwächse

Mit fast 60 Prozent des Umsatzes ist die Vermittlung von Baugeld an Privatkunden die größte Sparte der Berliner. Zudem werden ­institutionelle Kreditnehmer bedient und ­Finanzprodukte vermittelt. Für 2016 trauen Analysten dem Unternehmen 13 Prozent mehr Umsatz und ein Gewinnplus von 25 Prozent zu. Nicht ganz günstig. Risikofreudige nutzen Kursrücksetzer zum Kauf.

Vonovia
Hohe Dividende

Nach dem Anstieg des operativen Gewinns im ersten Quartal um 60 Prozent auf 186 Millionen Euro erhöht Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern die Jahresprogno­­se: Für 2016 werden 740 statt bisher 710 Millionen Euro operativer Gewinn angepeilt. Darüber hinaus stellen die Bochumer für 2016 bereits 1,05 Euro Dividende pro Aktie in Aussicht, elf Prozent mehr als für 2015.

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