Starbucks: Noch immer ein heißes Geschäft?
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Starbucks expandiert ins Mutterland von Espresso und Cappuccino. Wie italienische Konzerne kontern wollen. Wo ein Investment lohnt.
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von Micaela Taroni, Euro am Sonntag
Einst ließ Howard Schultz sich in Mailand inspirieren. Der Gründer von Starbucks streifte vor 35 Jahren von Espressobar zu Espressobar und erfand danach ein Kaffeehauskonzept für seine Heimatstadt Seattle. Im September 2018 kehrte der Herr über mittlerweile 28.000 Starbucks-Filialen weltweit zurück, um die "Reserve Roastery" zu eröffnen: einen 2.300 Quadratmeter großen Konsumtempel voll mit Kupferrohren und Carrara-Marmor, nur einen Katzensprung vom Mailänder Dom entfernt. Dem Vernehmen nach hat Starbucks hier einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Der protzige Flagship-Store soll den Beginn der Expansion ins Mutterland des Espresso markieren.
Denn Kaffee ist zurzeit weltweit ein heißes Geschäft, das internationale Großkonzerne anlockt. Der Markt für frischen und Instantkaffee soll laut Marktforscher Euromonitor in den kommenden fünf Jahren um 16 Prozent wachsen. Erst kürzlich hat Coca-Cola für 4,4 Milliarden Euro den britischen Starbucks-Rivalen Costa mit 4.000 Filialen übernommen. Die deutsche Milliardärsfamilie Reimann hat sich in den vergangenen Jahren unter anderem mit dem Branchenriesen Jacobs Douwe Egberts, Ketten wie Peet’s und Balzac und Marken wie Jacobs, Tassimo oder Senseo ein wahres Kaffee-Imperium aufgebaut.
Lavazzas Expansion
Auf dem hart umkämpften globalen Kaffeemarkt wollen italienische Konzerne nicht zurückstehen. Beispiel Lavazza: Das Unternehmen hat zuletzt Mars Drinks übernommen. Der Umsatz der Kaffeesparte des US-Giganten Mars beträgt circa 300 Millionen Euro. Die Großakquisition in den USA ist ein weiterer Erfolg für die Turiner.
Die Firma erwarb zuletzt die namhaften Kaffeemarken Carte Noire und ESP in Frankreich, Merrild in Dänemark und Kicking Horse Coffee in Kanada. Zudem kaufte Lavazza im Juli das komplette Aktienpaket von Blue Pod Coffee Company, einem exklusiven Vertreiber von Kaffeemaschinen und -kapseln in Australien. So rückt der Konzern seinem Ziel näher, 2021 den Firmenumsatz mit Akquisitionen und organischem Wachstum von 2,2 Milliarden Euro auf 2,5 Milliarden Euro zu steigern.
Auf dem globalen Markt konkurriert Lavazza mit dem heimischen Konkurrenten Massimo Zanetti Beverage Group (MZBG). Das seit 2015 an der Mailänder Börse notierte Familienunternehmen ist Weltmarktführer in der Produktion, Verarbeitung und Distribution von Röstkaffee. Die Gruppe verwaltet alle Aktivitäten vom Einkauf bis zum Konsum. Dazu gehören 18 Produktionsanlagen in Europa, Asien, Nord- und Südamerika sowie ein globales Netzwerk von rund 400 Franchising-Cafés in 50 Ländern. Der Umsatz des Konzerns liegt bei 956 Millionen Euro, davon werden 90 Prozent im Ausland erwirtschaftet.
Zu den Topkunden von Firmenchef Massimo Zanetti zählt Donald Trump. Der US-Präsident beauftragte Zanetti schon vor Jahren, ihm eine Hausmarke, die Trump Reserve Blend, für seine Hotels und Restaurants zu kreieren. In den USA ist die Massimo-Zanetti-Gruppe die drittstärkste Marke.
In Deutschland ist MZBG vor allem durch ihre Marke Segafredo Zanetti bekannt. In den deutschen Städten gibt es 70 Segafredo-Kaffeehäuser, die für das Image der Marke besonders wichtig sind. Deutschland ist einer der ersten Auslandsmärkte, auf denen sich MZB etabliert hat. Der deutsche Markt ist hart umkämpft, die Konsumenten hier sind anspruchsvoll. "Wir sind eine starke Marke, die bemüht ist, in Deutschland ihre Position zu konsolidieren", erklärt Francesco Cantini, Managing Director Nordeuropa der MZB Group.
Den Beschluss, das Familienunternehmen an die Mailänder Börse zu bringen, hat Massimo Zanetti nicht bereut. "Wir wollten damit einen Beitrag zu unserem weiteren globalen Wachstum leisten und der Gruppe zugleich eine längerfristige Zukunftsperspektive geben", sagt der Gründer. Die Massimo Zanetti Beverage Group bleibt jedoch streng unter seiner Aufsicht. 70 Prozent der Anteile sind im Besitz seiner Familie.
Illy setzt auf Diversifikation
Auf die Starbucks-Offensive in Mailand reagiert der Triester Kaffeeröster Illy mit einem Deal mit der Reimann-Holding JAB. Diese übernimmt für die italienische Premiummarke künftig die Herstellung und den Vertrieb von Kaffeekapseln. Schon in der ersten Hälfte 2019 sollen die Illy-Kapseln weltweit eingeführt werden. Daneben wollen die Italiener weiter in andere Bereiche des Nahrungsmittelgeschäfts expandieren und suchen dafür Finanzpartner. Bislang generiert die Kaffeesparte 90 Prozent des Gruppenumsatzes, das Unternehmen hat jedoch in den vergangenen Jahren bereits kleinere Produzenten von Schokolade, Wein, Marmelade und Tee übernommen.
Ob die italienischen Kaffeeröster Starbucks auf diese Weise die Stirn bieten können? Tatsächlich rudern die Amerikaner derzeit selbst kräftig, um ihren gewohnt steilen Wachstumskurs halten zu können. Bis zu 150 Filialen sollen bis Jahresende geschlossen werden, gleichzeitig wird das China-Geschäft massiv ausgebaut. Ein gigantisches Aktienrückkaufprogramm soll den Kurs aus seiner Seitwärtsrange befreien.
Der aktivistische Investor Bill Ackman hat keine Zweifel, dass das gelingt: Er hat sich vor wenigen Wochen mit 880 Millionen Dollar bei Starbucks eingekauft und rechnet mit einer Verdreifachung des Aktienkurses innerhalb von drei Jahren.
Investor-Info
Starbucks
Auf Wachstumskurs
Die USA und China sind für Starbucks die wichtigsten Märkte. Die eben vorgelegte Quartalsbilanz belegt Wachstum in beiden Regionen. Auch der Umsatz im Raum Asien-Pazifik stieg wieder leicht, zuvor waren die Erlöse geschrumpft. In den USA trieb die Ergänzung des Angebots um vitaminreiche Getränke und Snacks das Geschäft. Starbucks verschlankt die Konzernstruktur auf Druck des Finanzinvestors Bill Ackman, um die Ausschüttungen an Aktionäre über Dividenden und Aktienrückkäufe zu erhöhen. Nach knapp zehn Prozent im laufenden Geschäftsjahr (bis September 2019) soll der Gewinn in den folgenden Jahren stärker zulegen. Attraktiv.
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10.01.2018 | Coca-Cola Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
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