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Munich Re: Katastrophen als Zeichen der Hoffnung

19.03.18 21:35 Uhr

Munich Re: Katastrophen als Zeichen der Hoffnung | finanzen.net

Der Versicherer erwartet, dass die Hurrikane des Vorjahrs die Prämien ­steigen lassen - und erhöht das Gewinnziel. Die Dividende bleibt trotz Gewinneinbruch konstant.

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von Martin Reim, Euro am Sonntag

Joachim Wenning hat sich seinen Start vermutlich anders vorgestellt. Seit vergangenem April ist er Vorstandschef von Munich Re, und 2017 erwischte es den Versicherer so hart wie lange nicht. Die Wirbelstürme Harvey, Irma und Maria sorgten für das schlimmste Katastrophenjahr seit 2005, als der Hurrikan ­Katrina die US-Stadt New Orleans flutete. Resultat: Das Ergebnis in der Rückversicherung, der mit Abstand wichtigsten Sparte, fiel von 2,5 auf 0,1 Milliarden Euro, der Konzerngewinn sank von 2,6 auf 0,4 Milliarden Euro.



Besonders tragisch: Viele Experten hatten eine milde Hurrikan­saison vorhergesagt. Entsprechend ließ sich der Vorstand bei der Bilanzvorlage nicht auf eine Wettervorhersage für die diesjährige Saison ein - wohl aber auf eine Gewinnprognose für 2018. Wenning sagte: "Wir sind wieder auf Wachstumskurs", und nannte eine Spanne von 2,1 bis 2,5 Milliarden Euro. Das ist ein wenig mehr als im vergangenen Jahr, als 2,1 bis 2,5 Milliarden Euro aufgerufen worden waren - bis die Stürme Munich Re zu einer Gewinnwarnung zwangen. Bis 2020 sollen es sogar 2,8 Milliarden Euro werden.

Der Konzernchef erwartet beispielsweise steigende Prämien in der Rückversicherung. Hintergrund ist die Hoffnung, dass einige Konkurrenten wegen der Folge­kosten der Hurrikane vorsichtiger agieren oder sich komplett zurückziehen. Torsten Jeworrek, im Vorstand federführend bei der Rückversicherung, dämpfte hier allerdings die Erwartungen: "Risiko wird zurzeit nicht gut vergütet." Wegen der weltweiten Niedrigzins­politik sei global sehr viel Geld unterwegs, das nach Anlagemöglichkeiten suche. Das sei ein Unterschied zur Zeit nach 2005, als ­Katrina und Co zu stark steigenden Prämien geführt hatten.


Weiterer Grund für Wennings Optimismus: Die Lage bei der Erstversicherungstochter Ergo bessert sich schneller als gedacht. Sie erzielte 2017 ein Nettoergebnis von 273 Millionen Euro, geplant waren maximal 250 Millionen. 2018 soll sich dieser Trend fortsetzen. Außerdem baut das DAX-Mitglied nach diversen Sparrunden bei Ergo nun auch in der Rückversicherung Personal ab. So sollen in der Münchner Zentrale erstmals in der Konzerngeschichte Arbeitsplätze über die natürliche Fluktuation hinaus abgebaut werden. Zurzeit läuft ein Abfindungsangebot für 225 Stellen.

Zudem werden die Aktienrückkäufe fortgesetzt. Wie schon 2017 soll es 2018 um eine Milliarde Euro gehen. Auch positiv: Trotz des Gewinneinbruchs bleibt die Dividende bei 8,60 Euro pro Aktie.







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