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Bayer: Wende im Glyphosat-Streit

10.08.19 11:30 Uhr

Bayer: Wende im Glyphosat-Streit | finanzen.net

Eine außergerichtliche Einigung rückt näher. Der Bayer-Kurs legt kräftig zu.

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von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Es könnte ein Befreiungsschlag für Bayer werden: Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg bietet der DAX-Konzern bis zu acht Milliarden Dollar, um den Glyphosat-Streit über einen außergerichtlichen Vergleich beizulegen. In den USA laufen mehr als 18.000 Gerichtsverfahren wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Unkrautvernichters. Während Bayer in Verhandlungen zwischen sechs und acht Milliarden in Aussicht stelle, würden Anwälte der Kläger insgesamt mehr als zehn Milliarden fordern. Der Konzern wollte die Meldung zunächst nicht kommentieren.

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Bayer-Chef Werner Baumann hatte Ende Juli öffentlich einen Vergleich in Betracht gezogen. Das sei aber nur dann eine Option, wenn sich dieser in einem vernünftigen finanziellen Rahmen bewege und der gesamte Rechtsstreit beigelegt werden könne. Glyphosat ist eines der wichtigsten Produkte des US-Konzerns Monsanto, den Bayer für 63 Milliarden Dollar übernommen und damit Rechtsrisiken geerbt hatte. Die enorme Anzahl der Klagen, vor allem aber Niederlagen in den ersten drei Glyphosat-Prozessen, haben die Bayer-Aktie kräftig unter Druck gesetzt und Konzernchef Baumann in Bedrängnis ­gebracht. Investoren wie der ­Hedgefonds Elliott hatten den Konzern zuletzt gedrängt, eine außergerichtliche Einigung zu suchen. Bayer hat die Vorwürfe gegen Glyphosat stets zurück­gewiesen und erklärt, dass Zulassungsbehörden weltweit das Herbizid bei sachgemäßer Anwendung als sicher bewerteten.

Seine Finanzkraft gestärkt hat Bayer zuletzt durch den Verkauf seiner 60-Prozent-Beteiligung am Chemieparkbetreiber Currenta. Der Deal bewertet Currenta inklusive Schulden mit 3,5 Milliarden Euro. Analysten erwarten, dass sich Bayer auch von seiner Tiermedizinsparte trennen wird.

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Investor-Info

Bayer
Schwere Nebenwirkungen


Das Glyphosat-Risiko ist der schwerste Belastungsfaktor für die Aktie. Eine außergerichtliche Einigung von weniger als zehn Milliarden Dollar wäre darum ein klar positives Signal. Einige Analysten haben das Risiko auf bis zu 20 Milliarden Dollar taxiert. Die Probleme für Bayer enden aber nicht vor Gericht. Schwer abzusehen ist, wie sich das Geschäft der ­Agrarsparte künftig entwickeln wird. Ohne Prozessrisiken aber hätte das Management endlich den Rücken frei, um sich ganz auf das operative Geschäft zu konzentrieren. Schließlich muss auch Bayer mit den Herausforderungen der sich abkühlenden Weltwirtschaft klarkommen. Die Bayer-Aktie ist aktuell vor allem eine Spekulation auf den Glyphosat-­Prozess. Das stark gedrückte Bewertungs­niveau schafft Raum für eine Erleichterungsrally. Für Mutige!







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