AB Inbev: Bierprimus nimmt den nächsten Schluck
Die weltweite Nummer 1 der Brauerzunft hat großen Durst und will sich die britische Nummer 2, SABMiller, einschenken. Die Börse feiert bereits, doch der Alltag nach der Party könnte trist werden.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Die Brauerzunft kennt das seit vielen Jahren: Wasser, Hopfen und Malz reichen nicht, um mit einem der ältesten alkoholischen Getränke, das die Menschheit kennt, gute Gewinne zu erzielen. Es braucht auch Größe. Die unbestrittene Nummer 1 der Welt, AB Inbev, macht jetzt ein neues Fass auf: Das Unternehmen, 2008 durch die Fusion der amerikanischen Anheuser Busch mit Belgiens Inbev geschmiedet, bereitet eine Offerte für SABMiller vor. Der weltweiten Nummer 2 zufolge könnte Inbev sich das Ganze noch überlegen. SABMiller äußerte sich indes nicht freiwillig. Nach Gerüchten in der Londoner City war die Aktie der Briten stark angesprungen. Daraufhin war die britische Merger-Aufsicht eingeschritten, das sogenannte Takeover Panel, das den Konzern zur Veröffentlichung der Meldung anhielt. Jetzt ist der Übernahmeprozess in Gang, bis 14. Oktober muss ein formelles Angebot samt Finanzierungsplan her.
Kommt ein Deal zustande, dann wäre es nicht nur die größte Fusion in der Branche, sondern eine der größten in der Wirtschaftsgeschichte. Der starke Kursanstieg trieb die Marktkapitalisierung von SABMiller auf über 80 Milliarden Euro. Inbev muss wohl noch einen großen Schluck dazugeben, um das Okay zu bekommen. Der Deal könnte in die Nähe der 100-Milliarden-Marke rücken.
Die Verhandlungen aber dürften lange nicht so flüssig laufen wie ein Feierabendbierchen. Inbev-Chairman Olivier Goudet und sein Pendant bei SABMiller, Jan du Plessis, stehen nicht nur wegen der britischen Gesetzgebung unter Druck. Mit einem gemeinsamen Weltmarktanteil von über 30 Prozent gemessen am Bierausstoß würde sich der fusionierte Bierriese nach Daten des britischen Analysehauses Euromonitor International noch weiter von der globalen Nummer 2, Heineken, mit ihren neun Prozent absetzen.
Partymuffel lauern schon
Das wird Kartellbehörden rund um den Globus auf den Plan rufen. Eine Vielzahl von Prüfverfahren nationaler Regulierungsbehörden ist absehbar. Experten rechnen damit, dass es kaum vor einem Jahr zu einem Wirksamwerden eines möglichen Vertragsabschlusses kommen dürfte. Ein Deal würde zudem wohl eine Welle von Desinvestitionen auslösen. In Peru und Ecuador etwa kommen die Konzerne kombiniert auf fast hundert Prozent des Marktes.Die entscheidende Schlacht müssen die Manager, die Hunderte Millionen Dollar pro Jahr einsparen wollen, aber in den USA schlagen. AB Inbev füllt hier 45 Prozent des Marktes ab, die Briten bringen es auf ein Viertel. Verkäufe als Konzession an die Kartellwächter sind höchstwahrscheinlich. Beobachter rechnen damit, dass der fusionierte Riese den 58-Prozent-Anteil von SAB an der US-Brauerei MillerCoors, die etwa die Marke Miller Lite vertreibt, abgeben muss. Laut "Wall Street Journal" hat Mitanteilseigner Molson Coors einige Optionen im Falle eines Verkaufs - etwa die, den Chef von MillerCoors zu bestimmen. Das dürfte den Verkaufspreis drücken.
Die Aktie von SAB ist bereits stark gestiegen, auch das Papier von Inbev ist kräftig angesprungen. Ob Anleger mit den Promille-Spezialisten weiter nennenswerte Prozente machen?
Man darf es bezweifeln. Wer jetzt noch nicht drin ist, sollte unserer Ansicht nach nicht mehr einsteigen, schließlich droht ein langwieriger Genehmigungsprozess mit womöglich unangenehmen Überraschungen. Dann besser einen Schluck Feierabendbier.
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Bildquellen: Anheuser-Busch InBev
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11.12.2024 | AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev) Buy | UBS AG | |
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30.09.2024 | AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev) Hold | Deutsche Bank AG | |
09.09.2024 | AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev) Hold | Deutsche Bank AG | |
02.08.2024 | AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev) Hold | Deutsche Bank AG | |
02.07.2024 | AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev) Hold | Deutsche Bank AG |
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31.10.2023 | AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev) Sell | UBS AG | |
09.10.2023 | AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev) Sell | UBS AG | |
21.09.2023 | AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev) Sell | UBS AG | |
07.08.2023 | AB InBev SA-NV (Anheuser-Busch InBev) Sell | UBS AG |
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