NASDAQ-Titel Alphabet-Aktie höher: YouTube führt in Deutschland Abo-TV-Kanäle ein - Google startet Kampagne gegen manipulative Desinformation
Der Google-(Alphabet) Videodienst YouTube bringt in Deutschland als erstem Land nach den USA Abo-TV-Kanäle auf seine Plattform.
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Unter den ersten neun Programmen im Angebot "Primetime Channels" sind ARD Plus, Motorvision TV und Sport1+, wie YouTube am Montag bekanntgab. Die Abo-Preise liegen zwischen 2,99 Euro im Monat und 99,99 Euro für Saison-Pässe. Im Laufe des Jahres sollen weitere Anbieter wie unter anderem Paramount+ dazukommen. YouTube will sich mit dem Angebot als ein zentraler Ort etablieren, an dem Nutzer auch kostenpflichtige Videoinhalte nutzen können. In den USA starteten die "Primetime Channels" im November 2022.
Google startet Kampagne gegen manipulative Desinformation
Zur Bekämpfung von Fehlinformationen und Manipulationsversuchen im Netz wird Google (Alphabet) in Zusammenarbeit mit sechs deutschen Partnern eine Videokampagne in Deutschland starten. Die Aufklärungsvideos sollen in den kommenden Wochen und Monaten auf der Google-Videoplattform YouTube , aber auch bei Facebook und Instagram aus dem konkurrierenden Meta (Meta Platforms (ex Facebook)-Konzern zu sehen sein, wie die Google-Tochter Jigsaw am Montag auf dem Netzkongress re:publica in Berlin ankündigte.
Die inhaltlichen Details der Kampagne wurden gemeinsam mit den Partnerorganisationen Correctiv, Alfred Landecker Stiftung, Amadeu Antonio Stiftung, Das NETTZ, klicksafe und den Neuen Deutschen Medienmacher:innen erarbeitet. Das Konzept unterscheidet sich von einer ähnlichen Kampagne in Tschechien, Slowakei und Polen, die im Herbst und Winter 2022 jeweils fast ein Drittel der Bevölkerung erreicht hatte. Die Videos in Deutschland drehen sich nicht um bestimmte Vorurteile - etwa gegen Flüchtlinge aus der Ukraine - oder konkrete Fake News, sondern wollen grundsätzlich auf drei unterschiedliche Manipulationstechniken hinweisen.
Zum einen zeigen die Videos eine Manipulationstechnik, bei der Texte oder Bilder absichtlich in einem anderen Zusammenhang oder unvollständig gezeigt werden ("Dekontextualisierung"). Ein zweites Video warnt vor der Technik der Panikmache: Hier würden beispielsweise in Überschriften reißerische Wörter wie "dramatisch" oder "extrem" genutzt, um emotionale Reaktionen hervorzurufen. Gängig sei auch eine dritte Manipulationstechnik, mit der absichtlich von einem Thema abgelenkt werden solle. Das Video empfiehlt, sich nicht auf den plötzlichen Themenwechsel oder die Frage "Aber was ist mit...?" einzulassen und das Gespräch zum ursprünglichen Thema zurückzuführen.
Die Kampagne basiert auf Untersuchungen von Psychologen an den britischen Universitäten Cambridge und Bristol, die ein Konzept der Fehlinformation-Vorbeugung ("Prebunking") entwickelt haben. Dabei sollen die Zuschauerinnen und Zuschauer dafür sensibilisiert werden, wenn vermeintlich neutrale Informationen nur dazu gedacht seien, Menschen etwas vorzugaukeln, was nicht der Wahrheit entspricht.
Beth Goldberg, die Leiterin der Forschungsabteilung von Jigsaw, sagte, die Kampagne werde nicht durch Algorithmen gesteuert, sondern habe das Ziel, möglichst viele Menschen in Deutschland zu erreichen. Daher stelle man auch Untertitel auf Türkisch, Arabisch und Russisch zur Verfügung.
Die Alphabet-Aktie gewann im Handel an der US-Börse NASDAQ 1,12 Prozent auf 126,63 US-Dollar.
BERLIN (dpa-AFX)
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