Elon Musk muss seine Prognose zum autonomen Tesla korrigieren
In der letzten Zeit machte Tesla, wohl zum Leidwesen des CEO Elon Musk, vor allem durch korrigierte Timelines und Prognoseanpassungen Schlagzeilen. Die jüngste Korrektur musste der Tesla-Boss nun in Sachen autonomes Fahren eingestehen.
Vor zwei Jahren kündigte Elon Musk autonome Fahrzeuge für das Jahr 2018 an. Doch auch diese Erwartungen muss der Tesla-Chef korrigieren. Auf der Konferenz über neuronale Informationsverarbeitungssysteme NIPS kündigte er nun gänzlich autonome Fahrzeuge erst für das Jahr 2019 an. In drei Jahren sollen die autonomen Fahrzeuge sogar besser als jeder Mensch hinter dem Steuer sein. Bereits vor zwei Jahren ließ der Visionär jedoch Zweifel an seiner eigenen Aussage aufkommen. Denn in seiner optimistischen Prognose gebe es einen zweifelhaften Parameter: Den Gesetzgeber.
Gesetzgebung hindert autonome Teslas
Schon heute machen Gesetzgeber Elon Musk das Leben schwerer. Denn bereits seit Oktober 2016 stattet der E-Autopionier aus Kalifornien seine Modelle S, X und den Model 3 zwar mit dem "Fully Self-Driving"-Feature aus, dieses bleibt aktuell aber inaktiv. Sobald es die Gesetze erlauben, soll das Feature jedoch durch ein neues Update freigeschaltet werden. Bereits in diesem Jahr kündigte Musk an, dass sein Unternehmen nach dem höchsten Level der Autonomie (Level 5: Fahrerloses Fahren) strebe. Hier ist im Gegensatz zum Level 4 das Fahrzeug auch nicht mehr mit einem Lenkrad ausgestattet. Mit einem solchen Update wäre es für einen Tesla-Fahrer beispielsweise problemlos möglich, während der Autofahrt zu schlafen.
Gehen Elon Musk die Experten aus?
Seit Elon Musks Prognose zum autonomen Fahren im Jahr 2018, hatte der US-Konzern mit zahlreichen Rückschlägen zu kämpfen. 2016 endete - nach der Autopilot-Pannenserie - die Partnerschaft mit Mobileye. Tesla gehe "bis an die Grenzen der Sicherheit", begründete der Mobileye-CTO Amnon Shashua in einem Interview mit Reuters diese Entscheidung. Um den eigenen Ruf zu schützen, beendete Mobileye die Zusammenarbeit mit dem E-Auto-Pionier daher. "Langfristig würde es den Interessen des Unternehmens und den Interessen einer ganzen Industrie schaden, wenn ein Unternehmen mit unserem Ruf weiterhin mit dieser Art von ‚bis an die Grenzen der Sicherheit gehen‘ in Verbindung gebracht wird", so Shashua weiter.
In Folge dessen stieg Tesla auf selbstentwickelte Komponenten um. Doch auch hier ließ ein Rückschlag nicht lange auf sich warten. Im August dieses Jahres verließ der Chef des Autopilot-Teams, Sterling Anderson, das Unternehmen. Auch sein Nachfolger räumte nach gerade einmal sechs Monaten Tesla-Zugehörigkeit das Feld. Seit Ende 2016 nutzt Tesla nun schon die zweite Generation der Autopilot-Hardware. Im Unterschied zur Vorgängerversion ist diese ausgestattet mit weiteren Kameras und Sensoren.
Ob das reichen wird um die Vision von sich 2020 völlig autonom und unfallfrei auf den Straßen bewegenden Teslas zu verwirklichen, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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