Erlass von Urteil zugestimmt

VW-Aktie in Grün: Volkswagen legt SEC-Verfahren mit Zahlung von Millionenbetrag bei

08.04.24 16:34 Uhr

VW-Aktie steigt: US-Finanzierungstochter stimmt Millionen-Zahlung für Abschluss von Verfahren zu | finanzen.net

Volkswagens US-Finanzierungstochter hat der Zahlung von 48,8 Millionen US-Dollar zugestimmt, mit der ein Verfahren der Securities and Exchange Commission (SEC) gegen den deutschen Automobilhersteller zum Abschluss kommt.

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Die Volkswagen Group of America Finance hat dem Erlass eines endgültigen Urteils zugestimmt, die Vorwürfe aber weder zugegeben noch bestritten, wie die SEC mitteilte. Mit dem rechtskräftigen Urteil hat die US-Börsenaufsicht ihre Klagen gegen Volkswagen und den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn zurückgenommen. "Volkswagen legt Wert auf eine konstruktive Beziehung zu den Aufsichtsbehörden in allen unseren Märkten, da wir daran arbeiten, die Zukunft der nachhaltigen Mobilität zu gestalten", sagte ein Unternehmenssprecher.

Die SEC hatte Volkswagen vorgeworfen, dass die Finanzabteilung von April 2014 bis Mai 2015 Anleihen im Wert von mehr als 8 Milliarden Dollar ausgegeben hat, obwohl die Führungskräfte wussten, dass mehr als eine halbe Million Dieselfahrzeuge in den USA gesetzliche Emissionsgrenzwerte überschritten. Im September 2015 reichte Winterkorn seinen Rücktritt ein und erklärte, die Verantwortung für die "Unregelmäßigkeiten, die bei Dieselmotoren festgestellt wurden", zu übernehmen. In der im März 2019 eingereichten Klage warf die SEC der Volkswagen Group of America Finance vor, gegenüber Investoren und Versicherern falsche und irreführende Angaben zur Fahrzeugqualität, zur Einhaltung von Umweltauflagen und zu den Finanzen des Unternehmens gemacht zu haben. Zwei Jahre zuvor hatte sich Volkswagen schuldig bekannt, Dieselfahrzeuge manipuliert zu haben.

Volkswagen-Chef setzt weiter klar auf Elektromobilität

Die Wende vom Verbrenner zum Elektroauto dauert in Europa länger als ursprünglich angenommen. Das räumte Volkswagen-Chef Oliver Blume im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) ein. Allerdings sieht er im gegenwärtigen Gegenwind keinen Anlass, die Flinte ins Korn zu werfen. "Wir erleben den größten Veränderungsprozess in der Geschichte der Automobilindustrie", sagte Blume der FAS. "Bisher fahren vor allem technikaffine und umweltbewusste Kunden Elektroautos. Die sehen die Vorteile, denn E-Autos sind inzwischen technisch überlegen. Jetzt müssen wir die breite Masse der Autofahrer überzeugen. Mit guten Produkten, einem breiten Ladenetz, attraktiven Preisen und angemessenen Kosten mit dem richtigen Energiemix an erneuerbarem Strom."

Volkswagen setze weiterhin klar auf die Elektromobilität, machte Blume klar. "Zwei Drittel unserer Konzerninvestitionen gehen in die Elektromobilität und neue Technologien. Porsche beispielsweise hat eine der ambitioniertesten Strategien. Im Jahr 2030 sollen über 80 Prozent der Neufahrzeuge rein elektrisch sein - abhängig von der Nachfrage der Kunden und der Entwicklung der Elektromobilität in den Weltregionen." Gleichzeitig müsse eine Strategie flexibel sein, fügte der VW-Chef hinzu. Rahmenbedingungen veränderten sich, und die Entwicklung verlaufe in den Regionen unterschiedlich: Während sich die Elektromobilität in China extrem schnell entwickle, habe sich der Hochlauf in Europa verlangsamt. "Im Volkswagen-Konzern haben wir einen flexiblen Produktmix", so Blume. "Aktuell verkaufen wir noch etwa neun von zehn Autos weltweit mit Verbrennungsmotor."

Mit Blick auf die Wende hin zur Elektromobilität mahnte Blume verlässliche und verbindliche Vorgaben seitens der Politik an. "Die Autoindustrie ist langzyklisch, wir können nicht alle drei, vier Jahre unsere Entscheidungen infrage stellen", sagte er der FAS. "Wir haben umfangreich investiert und arbeiten darauf hin, dass in Europa ab 2035 Neufahrzeuge zu 100 Prozent elektrisch angetrieben sein werden." Neben dem Setzen ehrgeiziger Ziele müssten aber auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Ziele realisiert werden können.

Wie Blume sagte, will VW 2026 mehrere E-Modelle von VW, Cupra und Škoda in der Preisregion um die 25.000 Euro auf den Markt bringen. Zudem werde ein Modell für rund 20.000 Euro geprüft. Er stehe dafür, dass Volkswagen auch eine gesellschaftliche Verantwortung habe, Mobilität in den Einstiegssegmenten anzubieten. Noch nicht entschieden sei, ob ein Elektro-Kleinwagen für 20.000 Euro zusammen mit Wettbewerbern wie Renault oder Stellantis gebaut werden soll, um Kosten zu sparen.

Mit Blick auf China räumte Blume ein, dass der Konzern nicht auf das starke Wachstum bei den E-Autos vorbereitet war. Der Volkswagen-Konzern sei in China im vergangenen Jahr zwar weiterhin der größte Automobilhersteller gewesen, könne mit seinen Elektroautos zurzeit aber nicht an der Tabellenspitze mithalten. Das liege daran, dass der DAX-Konzern seine Produktstrategie in China komplett überarbeiten musste. Blume kündigte an, diesbezügliche Pläne auf Volkswagens China-Kapitalmarkttag in drei Wochen in Peking detailliert vorzustellen. "Mit unseren eingeleiteten Programmen werden wir in China mittelfristig eine ganz andere Rolle in der E-Mobilität spielen", versprach Blume. "Wir wollen der erfolgreichste ausländische Autohersteller in China bleiben und insgesamt unter den größten drei aller Hersteller sein."

Die Vorzugsaktien von VW steigen im XETRA-Geschäft zeitweise um 0,4 Prozent auf 126,90 Euro.

NEW YORK/FRANKFURT (Dow Jones)

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