Erholung trotz Virus

Tesla-Konkurrent NIO steigert seinen E-Auto-Absatz trotz Corona-Krise

21.04.20 19:56 Uhr

Tesla-Konkurrent NIO steigert seinen E-Auto-Absatz trotz Corona-Krise | finanzen.net

Im Hinblick auf das Absatzwachstum hat der chinesische Elektroautobauer NIO seinen Konkurrenten aus den USA im März ziemlich abgehängt. Die Notierungen der Aktien driften dennoch stark auseinander.

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• NIO steigert Absatz im März um 116,8%
• Regierung sagt Unterstützung zu
• Tesla-Aktie läuft NIO-Papier davon

Aufgrund des grassierenden Corona-Virus musste das im Jahr 2014 gegründete chinesische E-Auto-Startup NIO in den zurückliegenden Monaten einen ordentlichen Dämpfer hinnehmen. Die Herausforderungen rund um die Pandemie und das ohnehin schon miserable Geschäftsjahr 2019 stürzten den Konzern in eine schwere Krise. "Vor allem die noch nicht richtig im Markt verwurzelten E-Auto-Startups kämpfen seit 2019 um Leben und Tod - das COVID-19-Virus hat das Potenzial, den Todeskampf zu beschleunigen", so auch die Einschätzung von Dr. Jan Burgard, der geschäftsführende Partner der Münchner Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors gegenüber efahrer.chip.de.

NIO sendet Lebenszeichen

Während es am Anfang des Jahres noch sehr ungewiss war, ob NIO die Krise überstehen kann, dürfen die Aktionäre des Konzerns nun wieder etwas aufatmen. Denn mit den Absatzzahlen des vergangenen Monats meldete sich das chinesische Startup wieder eindrucksvoll zurück. So konnte das Unternehmen im März 2020 insgesamt 1.533 Fahrzeuge ausliefern und sein Absatzwachstum im Vergleich zum Vormonat um 116,8 Prozent steigern. Die Auslieferungen bestanden dabei aus 1.479 Fahrzeugen des Typs ES6 und 54 des Fabrikats ES8. Bei beiden Modellen handelt es sich um sogenannte elektrische Hochleistungs-Premium-SUV, wobei der Typ ES6 als 5-Sitzer und das Model ES8 in der 6- oder 7-Sitzer-Variante erhältlich ist.

Führungsriege zeigt sich zuversichtlich

Die kumulierten Auslieferungen der beiden Modelle erreichen somit bis zum 31. März 2020 eine Stückzahl von 35.751. Zu dieser Summe konnte das erste Quartal 2020 jedoch nur 3.838 Fahrzeuge beisteuern. "Da der COVID-19-Ausbruch in China zu diesem Zeitpunkt weitgehend unter Kontrolle gebracht ist, werden wir weiterhin eng mit unseren Partnern in der Lieferkette zusammenarbeiten, um die normale Produktion wieder aufzunehmen", sagte Steven Feng, der NIO-CFO, im Rahmen der Bekanntgaben zu den Zahlen der ersten drei Monate des Jahres.

Dabei blickt nicht nur der CFO des Unternehmens sehr optimistisch in die Zukunft, sondern auch der Gründer, Vorsitzende und CEO William Bin Li: "Wir freuen uns über die allmähliche Erholung unserer Produktion im März, insbesondere dank der großen Unterstützung durch unsere Lieferkettenpartner seit der zweiten Märzhälfte. Parallel zu unseren fortgesetzten Online-Verkaufsbemühungen haben auch unsere Besuche in den Geschäften eine allmähliche Belebung erfahren. Mit der kontinuierlichen Unterstützung unserer loyalen Benutzergemeinschaft konnten wir seit Februar einen steigenden Auftragsbestand verzeichnen", so der NIO-Gründer in Bezug auf das Quartalsergebnis.

Gute Aussichten dank Subventionen

Laut Informationen der Unternehmensberatung Berylls aus München wurde der Konzern jedoch nicht ausschließlich durch die Zulieferer und Kunden am Laufen gehalten, sondern im Wesentlichen auch durch die chinesische Regierung. So soll das junge Unternehmen von der Regierung in Hefei ein Unterstützungsangebot in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro erhalten haben. Dementsprechend zeigt sich jetzt auch der NIO-Europa-Chef sehr zuversichtlich: "Wir planen 2020 auf jeden Fall bessere Verkaufszahlen als 2019. Unser Topseller ES6 war erst Mitte 2019 auf den Markt gekommen, wir haben also erst 2020 ein komplettes Verkaufsjahr mit dem ES6. Voraussetzung für Absatzwachstum ist aber die Verbesserung der Situation im ganzen Land", so Hui Zhang, in einem Interview mit der Automobilwoche.

Die Vorreiterrolle von Tesla bleibt dennoch unangetastet

Während NIO mit Staatshilfen vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt wurde, strotzt Elon Musk und sein Konzern gegenwärtig nur so vor Selbstbewusstsein. Denn auch Tesla konnte seine Verkaufszahlen, trotz Corona-Pandemie, im März weiter steigern. Das amerikanische Ausnahme-Unternehmen lässt das chinesische Startup so weiter hinter sich zurück. "Kein chinesisches Branchen-Startup konnte im Februar mehr als 1.000 Einheiten verkaufen. Tesla dagegen meldete einen Absatz von 3.900 Autos", so Dr. Burgard in Bezug auf die Konkurrenzsituation im E-Auto-Markt.

NIO-Aktie vs. Tesla-Papier

Beiläufig zeigt auch die sehr unterschiedliche Entwicklung der NIO-Aktie im Vergleich zum Tesla-Papier, dass die Investoren gegenwärtig eher auf Musk statt auf Bin Li setzen. Zwar brachen die Anteilsscheine von NIO zwischen Januar und März 2020 nur um rund 50 Prozent ein, während die Tesla-Aktien zwischen Februar und März 2020 von 968 US-Dollar auf unter 400 US-Dollar stürzten und so einen relativen Verlust von über 60 Prozent generierten. Jedoch konnten die Tesla-Aktien im Nachgang der Verkaufswelle ein viel stärkeres Interesse bei den Investoren wecken. So kletterten die Tesla-Anteilsscheine innerhalb nur eines Monats weit über 80 Prozent aus ihrem Tief heraus, während sich die NIO-Papiere lediglich rund 30 Prozent von ihrem Corona-Crash-Niveau entfernen konnten.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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Bildquellen: Hattanas Kumchai / Shutterstock.com, Nio.io

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