Square- & Twitter-Gründer Jack Dorsey: Eine Kurzbiografie
Im Alter von nur 30 Jahren gründete Jack Dorsey mit Kollegen sein Erfolgsprojekt Twitter - wie es bei vielen einflussreichen Persönlichkeiten der Fall ist, begann seine Erfolgsgeschichte aber schon als Jugendlicher.
Werte in diesem Artikel
• "Dispatch Management Services" gehackt, Dorsey bekommt Job
• Auf Jobsuche entwickeln Dorsey, Stone und Williams Twitter
• Dorsey gibt CEO-Posten bei Twitter auf
Geboren im Jahr 1976 in St. Louis, Missouri, begann die Erfolgsgeschichte Jack Dorsey mit ersten Programmierversuchen an einem Macintosh, heute gehört er zu den reichsten Menschen der Welt: Jack Dorsey ist US-amerikanischer Softwareentwickler und Gründer der Messaging-Plattform Twitter, die mittlerweile von Tesla-Chef Elon Musk aufgekauft wurde, sowie des mobilen Bezahldienstes Square, welcher inzwischen unter dem Namen Block bekannt ist.
Als 17-Jähriger hackte er das weltweit größte Dispatch-Unternehmen
Nach der High School begann Dorsey an der Missouri University of Science and Technology sein Studium im Bereich Ingenieurswissenschaften und hackte das weltweit größte Dispatch-Unternehmen Dispatch Management Services in Manhattan. Er klärte den Chef des Unternehmens, Greg Kidd, über die Sicherheitslücke auf und wurde daraufhin bei der Firma als Programmierer eingestellt, sein Studium brach er ab. Die Zusammenarbeit mit Kidd gelang offenbar so gut, dass die beiden im Zuge der Gründung eines eigenen Software-Unternehmens im Jahr 2000 gemeinsam nach Oakland gingen. In dieser Zeit entwickelte Dorsey wohl auch den ersten Prototypen einer Messaging-Plattform. 2005 wechselte er aus Oakland zu einer Podcast-Firma namens Odeo - wo er die späteren Twitter-Mitgründer Biz Stone und Evan Williams kennenlernte.
2006: Die Geburtsstunde von Twitter
Die Firma Odeo schloss 2006 - daraufhin kam Dorsey auf seine Messaging-Idee zurück und gründete gemeinsam mit Stone und Williams und Noah Glass noch im selben Jahr Twitter: Das erste Mal tweetete Dorsey mit den Worten "just setting up my twttr".
2007 wurde Jack Dorsey zum ersten Mal CEO des Unternehmens, wobei er 2008 aufgrund seiner Arbeitsleistung und der Angewohnheit, den Arbeitsplatz sehr früh zu verlassen, bereits wieder von diesem Posten entlassen wurde. Williams berühmte Worte ihm gegenüber lauteten: "Entweder kannst Du ein Modedesigner sein oder der CEO bei Twitter. Du kannst nicht beides sein".
2023: Platz 591 der Milliardäre weltweit
Dorsey zog sich zurück und gründete den mobilen Bezahldienst Square, 2011 kehrte er allerdings zu Twitter zurück. Nachdem er im Jahr 2015 wieder CEO der Messaging-Plattform wurde, führte er ähnlich wie Elon Musk mit Tesla und SpaceX als einer von wenigen Topmanagern zwei große Tech-Unternehmen gleichzeitig, und das erfolgreich: Als Twitter 2013 an die Börse ging, wurde Jack Dorsey innerhalb kürzester Zeit zum Milliardär. Noch heute zählt sein Vermögen laut Forbes rund 4,2 Milliarden US-Dollar, was 2023 Platz 591 im Forbes Milliardärs-Ranking bedeutete.
Jack Dorsey ist bekannt dafür, ein außergewöhnliches und luxuriöses Leben zu führen, allerdings scheut er sich auch nicht vor Spenden: Im Jahr 2020 investierte er zum Beispiel eine Milliarde US-Dollar in die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie.
Endgültiger Rücktritt als Twitter-CEO
Ende November 2021 gab Dorsey bekannt, den Posten als Twitter-CEO zu verlassen. In einem Tweet hieß es: "Ich weiß nicht, ob es schon jemand gehört hat, aber, ich bin von Twitter zurückgetreten". Außerdem hängt dem Post das Bild einer E-Mail an, in der er erklärt, dass der richtige Zeitpunkt gekommen wäre, um den Posten zu räumen und wer sein Nachfolger sein werde. Neuer Twitter-CEO wurde der ehemalige Technikchef Parag Agrawal. Lange wurde Dorsey von Investoren dafür kritisiert, ein Doppel-CEO zu sein. In der angehängten Mail hieß es zu seiner Entscheidung "Ich will, dass ihr wisst, es war meine Entscheidung und ich stehe dazu. […] Ich bin wirklich traurig, und doch wirklich glücklich".
not sure anyone has heard but,
- jack⚡️ (@jack) November 29, 2021
I resigned from Twitter pic.twitter.com/G5tUkSSxkl
Twitter-Übernahme durch Elon Musk
Was Dorsey zu diesem Zeitpunkt sicher nicht ahnte, war, dass Elon Musk mit einer Übernahme des Mikroblogging-Dienstes liebäugelte. Nachdem Musk im April 2022 erst einen großen Schwung Twitter-Aktien aufkaufte und kurzzeitig eine feindliche Übernahme in Erwägung zog, wurden sich Twitter und der Multimilliardär schließlich einig und Musk übernahm nach einigem Hin und Her letztlich den Tech-Konzern im Oktober 2022 für 44 Milliarden US-Dollar und nahm ihn im gleichen Zuge von der Börse. Nachdem Musk zunächst selbst als Twitter-CEO fungierte, wurde Linda Yaccarino mittlerweile als neue Chefin bestimmt.
Aus Square wird Block
Dorsey dürfte mit der Übernahme durch Musk auch seine letzte Verbindung zu dem von ihm mitgegründeten Tech-Riesen gekappt haben. Nach seinem Abgang konzentrierte sich Dorsey weiter auf sein zweites Unternehmen, um den Finanzdienstleister Square zu einem Blockchain-Unternehmen auszubauen. Dazu gehörte auch eine Namensänderung des Unternehmens.
We’re changing our company name so we can give the full @Square brand to our Seller business. So now we need a name to tie @Square, @CashApp, @TIDAL, and @TBD54566975 together into one. That name is "Block." Why? https://t.co/vVSKNnMUU3
- Square (@Square) December 1, 2021
Bildlich und namentlich wird aus dem 2D Square (Viereck) ein 3D Block. Insgesamt repräsentiert der Markenname Block vier verbundene Unternehmen: Square, Cash App, Tidal und TBD54566975.
Bluesky positioniert sich als Twitter-Rivale
Dass Dorsey die Twitter-Übernahme durch Musk nicht kalt ließ, zeigt das neueste Projekt, an dem sich der Tech-Spezialist beteiligt und in dessen Board er mitwirkt: das soziale Netzwerk Bluesky, welches sich als dezentrale und offen ausgelegte Twitter-Alternative positioniert. Knackpunkt von Bluesky ist das AT Protokoll, auf dem das Soziale Medium aufgebaut ist und welches den Nutzern volle Transparenz bieten soll. Angestoßen wurde das Projekt von Dorsey schon 2019. Er selbst habe den jetzigen Chef Jay Graber dazu auserkoren, das 2021 gegründete Unternehmen zu leiten.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Anthony Correia / Shutterstock.com, Frederic Legrand - COMEO / Shutterstock.com
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