Vodafone-Aktie dreht ins Plus: Vodafone und Altice wollen milliardenschweren Glasfaser-Ausbau angehen
Vodafone will den Energieverbrauch im deutschen Mobilfunknetz durch den Einsatz einer intelligenten Netzsteuerung verringern.
Werte in diesem Artikel
Nach einem erfolgreichen Test in rund 100 Funkzellen soll der Energieverbrauch der Mobilfunkstationen dynamisch am Nutzungsverhalten und somit am tatsächlichen Bedarf ausgerichtet werden, kündigte die Chefin des Vodafone-Netzes, Tanja Richter, am Sonntag an.
Vodafone Group betreibt in Deutschland rund 25.000 Mobilfunkstationen und hat bislang nur im Nachtbetrieb einen dynamischen Stromsparmodus im Einsatz. Künftig sollen die meisten der Stationen auch in der Lage sein, die Sendeleistung in Echtzeit herunterzufahren, wenn nur wenige Nutzer Daten übertragen. Dabei soll eine Mindestbandbreite von 100 Megabit pro Sekunde nicht unterschritten werden.
"Sobald der Bedarf wieder steigt, stellt das Netz automatisch auf volle Kraft mit noch höheren Bandbreiten um", sagte Richter. Je mehr Menschen in einer Mobilfunkzelle unterwegs seien, desto höhere Bandbreiten würden benötigt, damit jeder einzelne Nutzer schnell im Netz surfen könne.
Vor der Einführung des Stromsparmodus hat sich Vodafone mit der Bundesnetzagentur in Verbindung gesetzt und ein Konzept erarbeitet, bei dem die Versorgungsauflagen nicht verletzt werden. Bei Hochrechnungen von Vodafone zeichnete sich ab, dass bis zu 30 000 Kilowattstunden am Tag eingespart werden können. Damit könnten rund 3000 Haushalte versorgt werden. Richter betonte, wichtig sei, dass das Surfen für den einzelnen Smartphone-Nutzer beim "dynamischen Standby" nicht beeinträchtigt werde.
Vodafone und Altice wollen milliardenschweren Glasfaser-Ausbau angehen
Der Telekommunikationskonzern Vodafone traut sich deutlich später als seine Konkurrenz an den Glasfaser-Ausbau in Deutschland. Gemeinsam mit der Luxemburger Finanzholding Altice wollen die Briten ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, hieß es in einer Vodafone-Mitteilung am Montag. Innerhalb von sechs Jahren sollen bis zu sieben Milliarden Euro investiert werden. Der Großteil des Vorhabens soll durch Schulden finanziert werden. Mit der Initiative sollen dann sieben Millionen Haushalte Anschluss an Glasfaserverbindungen bis in die Wohnung erhalten. Zum Wochenauftakt legte die Vodafone-Aktie nur minimal zu.
Bei dem Vorhaben soll Altice bis zu 1,2 Milliarden Euro in bar an Vodafone zahlen. Neben einer Vorauszahlung von 120 Millionen Euro rechnen die Briten nach einer ersten Anlaufphase zudem mit bis zu 487 Millionen Euro. Den größten Posten von bis 595 Millionen Euro gibt es für Vodafone, je nachdem wie das neue Unternehmen mit dem Namen FibreCo sich entwickelt. Beide Partner sollen zu gleichen Teilen an dem Unternehmen beteiligt sein.
Es geht um sogenannte FTTH-Anschlüsse ("Fiber to the Home"). Solche Anschlüsse hat Vodafone bisher nur wenige, stattdessen setzt die Firma auf Fernsehkabel als Übertragungsweg. Reines Glasfaser-Internet gilt aber als stabiler und schneller, solche Verträge sind für Kunden aber auch teurer. Bei rund 80 Prozent seiner neuen Anschlüsse will FibreCo auf die bestehende Kabel-Glasfaser-Infrastruktur anknüpfen. Bei diesen sollen die Leitungen dann so erweitert werden, dass die rasanten Übertragungsgeschwindigkeiten auch bis in die Wohnung reichen.
Der Rest der geplanten sieben Millionen Anschlüsse ist nach Unternehmensangaben da geplant, wo Vodafone bislang kein eigenes Netz hat. Bis Kunden tatsächlich von schnellerem und störungsresistenterem Internet profitieren können, dürfte noch jede Menge Zeit vergehen: Erst im Frühjahr 2023 soll es losgehen.
Dass der Großteil auf diese Wohnungen abzielt, ist kein Zufall: Denn ab 1. Juli 2024 dürfen Vermieter grundsätzlich nicht mehr die Betriebskosten auf ihre Mieter umlegen. Bislang mussten diese nämlich für einen Anschluss bezahlen, egal ob dieser genutzt oder ignoriert wurde. Vor allem Vodafone hatte von dem sogenannten Nebenkostenprivileg in der Vergangenheit deutlich profitiert, weil die Briten in Deutschland Fernsehen und Internet per Kabel angeboten haben. Dadurch dürfte sich die Zahl der Verträge auf vier Millionen halbieren, schätzte Jefferies-Analyst Gerry Dellis am Montag. Er rechnet damit, dass Vodafone bislang 1,8 Milliarden Euro pro Jahr an Service-Umsatz durch das Kabel-Geschäft generierte - entsprechend sei das neue Vorhaben als defensiv einzuordnen.
Mit den Ausbauplänen ist Vodafone aber spät dran. Die Deutsche Telekom fuhr ihre Investitionen schon 2020 hoch und macht dabei Tempo, in einem Zwischenschritt soll ihr FTTH-Netz schon 2024 an 10 Millionen Haushalten verfügbar sein. Danach soll der Ausbau weitergehen, wobei die Telekom zum Teil auch auf ein Gemeinschaftsunternehmen mit australischen Investoren setzt.
Telefonica und der Versicherungskonzern Allianz verkündeten vor zwei Jahren die Gründung eines Joint Ventures, das fünf Milliarden Euro binnen sechs Jahren investieren will. Nun geht Vodafone einen ähnlichen Weg wie die Konkurrenten und sucht den Schulterschluss mit einem externen Partner, um den teuren Glasfaser-Ausbau zu finanzieren.
Die Vodafone-Aktie gewinnt in London zeitweise 0,61 Prozent auf 1,00 Pfund, nachdem sie zuvor im Minus notiert hatte.
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
Ausgewählte Hebelprodukte auf Vodafone Group
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Vodafone Group
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Vodafone Group News
Bildquellen: Tupungato / Shutterstock.com
Nachrichten zu Vodafone Group PLC
Analysen zu Vodafone Group PLC
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
09.12.2024 | Vodafone Group Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
25.11.2024 | Vodafone Group Neutral | UBS AG | |
25.11.2024 | Vodafone Group Equal Weight | Barclays Capital | |
21.11.2024 | Vodafone Group Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
14.11.2024 | Vodafone Group Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
21.11.2024 | Vodafone Group Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
13.11.2024 | Vodafone Group Buy | Deutsche Bank AG | |
25.10.2024 | Vodafone Group Buy | Deutsche Bank AG | |
19.09.2024 | Vodafone Group Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
16.09.2024 | Vodafone Group Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
09.12.2024 | Vodafone Group Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
25.11.2024 | Vodafone Group Neutral | UBS AG | |
25.11.2024 | Vodafone Group Equal Weight | Barclays Capital | |
14.11.2024 | Vodafone Group Halten | DZ BANK | |
13.11.2024 | Vodafone Group Equal Weight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
12.11.2024 | Vodafone Group Underperform | Bernstein Research | |
03.07.2024 | Vodafone Group Underperform | Bernstein Research | |
03.04.2024 | Vodafone Group Underperform | Bernstein Research | |
02.02.2023 | Vodafone Group Underperform | Credit Suisse Group | |
06.12.2022 | Vodafone Group Underperform | Credit Suisse Group |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Vodafone Group PLC nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen