Solaris holt auf: Neuer Konkurrent will BYD im Kerngeschäft angreifen
Klimafreundliche Fahrzeuge, insbesondere auch Busse, erfreuen sich einer enorm hohen Nachfrage. Während BYD bereits seit längerem in diesem Bereich tätig ist, will nun ein Unternehmen den Platz an der Spitze übernehmen.
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Themen wie Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit gewinnen mehr und mehr an Relevanz. Auch im Verkehr wird zunehmend Wert auf emissionsfreundliche Fahrzeuge gelegt. Unternehmen wie Tesla, NIO oder BYD kämpfen bereits seit längerem um die Vorherrschaft in dieser Branche. Während BYD in Europa im vergangenen Jahr auf Platz 1 landete, folgte direkt dahinter das polnische Unternehmen Solaris Bus & Coach mit einem Marktanteil von 17 Prozent. In seinem Heimatland Polen ist Solaris bereits Marktführer. Die Jagd auf BYD hat also begonnen.
Klimafreundliche Busse sehr gefragt
"Der Einsatz von Elektrobussen verringert die Umweltverschmutzung und fördert eine nachhaltige Mobilität. Wir wollen uns weiterhin auf einen nachhaltigen technologisch fortschrittlichen Verkehr konzentrieren", erklärte kürzlich Verkehrsrat und stellvertretender Bürgermeister der sizilianischen Stadt Messina Salvatore Mondello, nachdem BYD eine Flotte von 16 rein elektrischen Bussen an die süditalienische Stadt ausgeliefert hatte.
Das chinesische Unternehmen, das mit Warren Buffett einen prominenten Investor hat, gilt als einer der größten Konkurrenten Teslas. Neben Elektrobussen liegen die Kernkompetenzen von BYD bei der Produktion von Elektroautos und dem Batteriegeschäft. Zusätzlich zu einem Montage-Werk für Elektrobusse in den USA hat BYD nun auch eines in Kanada eröffnet, wie kürzlich bekannt wurde. BYD expandiert also weltweit auf dem Bus-Markt, ist daneben aber auch in Italien auf dem Vormarsch. Eigenen Angaben zufolge habe sich das Unternehmen mittlerweile über 50 Prozent des dortigen Elektrobus-Marktes gesichert.
Solaris will BYD überholen
Doch andere Unternehmen holen auf. Auch Solaris hat im vergangenen Jahr zahlreiche Elektrobusse an die italienische Stadt Bozen ausgeliefert. Das polnische Unternehmen, das sich auf biogas-, wasserstoff- und batteriebetriebene Elektrobusse spezialisiert hat, gehört seit September 2018 zu dem spanischen Schienenfahrzeuge-Hersteller Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF). Damit habe sich die Unternehmensgruppe inzwischen als Marktführer für urbane Verkehrskonzepte in Europa etabliert, schreibt Der Aktionär.
Auch in Deutschland hat sich Solaris bereits einen Namen gemacht: Fast 90 Prozent der bislang bestellten und ausgelieferten Fahrzeuge für den Berliner Linienbusverkehr sollen von dem polnischen Unternehmen stammen, heißt es bei der Tageszeitung Neues Deutschland. Anfang Juni wurden nun 90 weitere Elektrobusse bei Solaris bestellt, denn bis 2023 soll die Berliner Busflotte komplett elektrifiziert werden, berichtet ecomento.
Daneben hat Solaris kürzlich auf dem UITP Global Public Transport Summit 2019 ein neues Modell basierend auf Wasserstoff vorgestellt: Den Urbino 12 Hydrogen. Sollte das polnische Unternehmen weiterhin so erfolgreich und innovativ sein, könnte es auch dem Aktienkurs der Muttergesellschaft CAF wieder neuen Schwung verleihen. Darüber hinaus dürfte Solaris eine ernsthafte Konkurrenz für BYD darstellen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Philip Lange / Shutterstock.com, UBS
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