Elektrooffensive

Porsche-Aktie unter Ausgabepreis, VW-Anteile verlieren: Porsche kann sich bei autonomem Fahren Weg ohne VW vorstellen

03.10.22 15:17 Uhr

Porsche-Aktie unter Ausgabepreis, VW-Anteile verlieren: Porsche kann sich bei autonomem Fahren Weg ohne VW vorstellen | finanzen.net

Der Sportwagenhersteller Porsche ist im Zuge seiner Elektrooffensive um eine möglichst breite Aufstellung bei der Versorgung mit dem potenziell knappen Gut Batteriezellen bemüht.

Bei den Top-End-Modellen wolle Porsche seine Batteriezellen selbst entwickeln und produzieren, sagte Finanzvorstand Lutz Meschke im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Der zweite Pfeiler ist natürlich die Zusammenarbeit mit VW und den VW-Partnern. Und drittens beziehen wir auch von externen Lieferanten Batterien."

Bis zum Jahr 2030 sollen 80 Prozent der Porsche-Neuwagen vollelektrisch sein. Bislang hat Porsche mit dem Taycan allerdings nur ein Elektroauto im Angebot. Meschke zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Elektroversion des Macan, bei der es Schwierigkeiten mit der Software gab, 2024 auf den Markt kommen wird. "Die Hardware, also das Fahrzeug selbst, ist bald fertig", sagte er.

Ob sich Porsche beim autonomen Fahren unabhängig vom Mehrheitseigner VW macht, ist nach den Worten des Finanzchefs noch nicht abschließend entschieden. "Es ist aber denkbar, dass wir unseren eigenen Weg gehen und mit einem auf diesem Feld renommierten Technologieunternehmen zusammenarbeiten könnten", sagte Meschke. "Dazu führen wir gute Gespräche."

Porsche-Aktie fällt unter Ausgabepreis

Die Porsche-Aktie verliert im XETRA-Handel am Montag zeitweise 1,09 Prozent auf 81,60 Euro und fällt damit unter den Ausgabepreis. Die Aktien der Porsche AG sind am Montag im Xetra-Handel erstmals unter den Ausgabepreis gefallen. Bisher hatte es Kurse unter der Marke von 82,50 Euro nur im außerbörslichen Handel gegeben, was damit begründet wurde, dass die beim Börsengang beteiligten Konsortialbanken in den ersten Tagen im Haupthandel für Unterstützung gesorgt hätten.

Die Volkswagen-Tochter hatte am vergangenen Donnerstag den größten deutschen Börsengang seit der Deutsche Telekom im Jahr 1996 gefeiert.

Damit einhergehend wurden am Montag auch die Aktien aus dem Volkswagen-Konzernverbund von Anlegern abgestoßen. Allen voran galt dies für die Titel der VW-Konzerholding Porsche SE, zeitweise um 1,07 Prozent auf 57,57 Euro abrutschten und ihr Tief seit Januar 2021 erreichten. Für die Vorzugsaktien von Volkswagen ging es um 0,41 Prozent bergab auf 125,96 Euro. Die Branchenwerte leiden derzeit generell stark unter den Rezessionssorgen der Anleger.

FRANKFURT (Dow Jones) und dpa (AFX)

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Bildquellen: Porsche, tratong / Shutterstock.com

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