Welche Herausforderungen 2019 auf Amazon zukommen
Tech-Aktien haben Ende vergangenen Jahres deutlich an Wert eingebüßt - auch Amazon. Auf Jahressicht gesehen konnte der Online-Händler jedoch deutlich zulegen. Doch wie wird das neue Jahr für Amazon und welchen Herausforderungen muss das Unternehmen sich stellen?
Werte in diesem Artikel
Viele Aussichten und Analystenmeinungen sprechen dafür, dass Amazon auch 2019 wieder kräftig an Wert dazugewinnen und wachsen wird. Die Beliebtheit von Online-Bestellungen ist weiterhin hoch, das Unternehmen erschließt neue wichtige Geschäftsfelder. Doch nicht alles ist rosig in diesem Jahr 2019, es gibt auch einige Punkte, die dem E-Commerce-Giganten Probleme bereiten könnten.
Wachstum des Hauptbereichs geringer
Ein Problem, dem Amazon gegenübersteht, ist das verlangsamte Wachstum im Online-Handel. Bereits im letzten Jahr nutzte, dem Deutschen Handelsverband zufolge, jeder zweite Deutsche, der Waren im Internet bestellte, Amazon. Und auch in vielen anderen Ländern hat Amazon die Marktdominanz inne. Was eigentlich positiv ist, wirkt sich jedoch negativ auf das Wachstum aus. Da der deutsche Online-Handel-Marktführer schon jetzt so viele Kunden hat, wird es immer schwieriger, im gleichen Tempo zu wachsen, schlicht, weil es einfach nicht mehr so viele Neukunden gibt, die der Konzern von Jeff Bezos erreichen könnte. Andere Tech-Unternehmen wie Facebook oder Netflix stehen vor demselben Problem.
Obwohl Amazon in immer mehr Geschäftsfelder vorstößt, macht der "klassische" Online-Handel immer noch über die Hälfte des Einkommens aus. Wenn das E-Commerce-Geschäft immer langsamer wächst, wirke sich das auch auf das gesamte Einkommenswachstum auf, schreibt Anthony DiClemente von der Investmentbank Evercore ISI. Etwas Abhilfe dabei schaffe immerhin, dass die anderen Segmente, auf die Amazon sein Geschäft ausgeweitet hat, ein viel größeres und schnelleres Wachstum aufweisen würden.
Hohe Investitionen blockieren Wachstum
"Das große A" versucht seine Kunden durch umfassende Angebote noch näher an sich zu binden und einen größeren Kundenstamm zu erreichen. So bietet der Konzern unter anderem den Video-On-Demand-Dienst Amazon Prime an, den Musik-Streaming-Dienst Amazon Music Unlimited oder eine Leihbücherei für den Amazon-eigenen E-Reader, den Kindle. Auch im Gesundheitswesen versucht Amazon derweil Fuß zu fassen, im Werbegeschäft macht das Unternehmen bereits jetzt Google und Facebook ernst zu nehmende Konkurrenz. Ob diese Sparten auf lange Sicht gesehen das geringere Wachstum im Bereich Online-Handel ausgleichen können, bleibt aber abzuwarten.
Zugleich birgt die immer stärkere Fokussierung auf andere Geschäftsbereiche auch die Gefahr, dass das Gesamtwachstum von Amazon im nächsten Jahr darunter leiden könnte. Denn um neue Marktsegmente zu erschließen, nimmt der Konzern viel Geld in die Hand, um zu investieren. Gerade auch der Ausbau der Logistik kostet viel Geld, Investitionen in Forschung und Entwicklung tun ihr Übriges. Zwar zahlen sich solche Investitionen auf lange Sicht meistens aus, allerdings könnten sich aggressive Investitionen auf Amazons Wachstums-Geschichte 2019 auswirken, schreibt Analyst DiClemente.
Konkurrenz im Online-Handel
Hinzu kommt, dass Amazon auch auf seinem Hauptmarkt mit Rivalität zu kämpfen hat. So prischt beispielsweise der US-amerikanische Einzelhandelskonzern Walmart immer weiter im Bereich E-Commerce vor. Daryl Boehringer, Analyst bei Edgewater Research, hob in einem im Dezember veröffentlichten Bericht hervor, dass Konkurrenten von einer derzeitig geringer ausfallenden Aggressivität von Amazon profitieren könnten. Im letzten Jahr habe sich das Unternehmen bezüglich Werbeaktionen und Preisangleichungen gegenüber seinen Wettstreitern zurückgehalten.
"Herkömmliche Wettbewerber (und zwar Walmart) scheinen Vorteile aus Amazons weniger aggressiven Haltung zu ziehen", zitiert die Website TheStreet Boehringer. Während der letzten Quartale habe sich der Konzern stärker auf den Profit fokussiert als auf das Wachstum - er rät Investoren dazu, Angriffe von Amazon-Konkurrenten in diesem Jahr im Auge zu behalten.
Staatliche Regulierungen und Datenschutz
Was Amazon außerdem vor Herausforderungen stellen könnte, ist eine verstärkte Prüfung des Geschäfts durch Regulierungsbehörden. Anfang diesen Jahres begann der neu gewählte Kongress in den USA seine Arbeit, dieser wird nun hauptsächlich von Demokraten vertreten, die prinzipiell weniger auf Kapitalismus gepolt sind als die Republikaner. Gründlichere Untersuchungen von Tech-Riesen stehen ins Haus. Hinzu kommt die misstrauische Politik der EU, die die Digitalsteuer verschärfen will, was Amazon teuer zu stehen kommen könnte.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der den E-Commerce-Riesen in diesem Jahr belasten könnte, ist der Datenschutz. Privatpersonen gehen nicht mehr so sorglos mit ihren privaten Daten um, sie möchten sichergehen, dass sie nicht zu fremden Zwecken missbraucht werden und nicht an Dritte weitergegeben werden. Verschärfte Datenschutzregelungen könnten auch 2019 wieder Thema werden. Vor allem seine Alexa-Produkte sollte Amazon in dieser Hinsicht optimieren.
Amazon hat auch 2019 das Potenzial weiterzuwachsen und an Börsenkapitalisierung hinzuzugewinnen - natürlich auch abhängig von der Performance des Gesamtmarktes. Doch Investoren sollten den erfolgreichen Tech-Konzern nicht nur durch die rosarote Brille sehen, sondern sich bewusst sein, dass bereits jetzt einige Risikofaktoren absehbar sind, die die Aktie beeinflussen könnten.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Eddy Galeotti / Shutterstock.com, Twin Design / Shutterstock.com
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26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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