E-Autobauer unter der Lupe

Statt Tesla, BYD und Geely: Diese Aktie ist eine günstige Alternative für E-Auto-Anleger

26.11.17 16:59 Uhr

Statt Tesla, BYD und Geely: Diese Aktie ist eine günstige Alternative für E-Auto-Anleger | finanzen.net

Wer als Anleger auf den zukunftsträchtigen Elektroautomarkt setzt, hat inzwischen die Qual der Wahl. Doch es gibt Alternativen neben den allseits bekannten Branchengrößen wie Tesla, BYD & Co..

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Tesla: Der Börsenstar

Tesla gehört zu den Anlegerlieblingen. Kein Wunder, an der US-Techbörse NASDAQ hat die Tesla-Aktie innerhalb eines Jahres 43 Prozent zugelegt. Doch trotz der positiven Börsenperformance läuft längst nicht alles rund im Elektroautoimperium von Elon Musk. Die Produktion für das erste Massenmarktmodell Model 3 stockt, der Konzern verbrennt jeden Tag Geld. Noch bleiben die Anleger dem Unternehmen treu, die Strahlkraft von Musk und die Hoffnung auf schwarze Zahlen sorgt bei der Aktie für Rückenwind. Doch vielen Neueinsteigern ist der Anteilsschein zwischenzeitlich nicht nur zu hoch bewertet - schließlich schreibt der Elektroautopionier weiterhin rote Zahlen und reißt regelmäßig selbstgesteckte Messlatten bei den Produktionszielen - sondern schlichtweg einfach zu teuer. Für eine Tesla-Aktie müssen Anleger rund 265 Euro auf den Tisch legen.

BYD-Aktie deutlich günstiger zu haben

Kein Wunder, dass die Suche nach alternativen Anlagemöglichkeiten auf Hochtouren läuft. Im Windschatten der Branche hat auch der chinesische Elektroautoriese BYD, der mit einem Absatz von mehr als 100.000 Fahrzeugen 2016 der größte Elektroautobauer der Welt ist, kräftig zugelegt. Rund 43 Prozent Kursgewinn hat die BYD-Aktie innerhalb der vergangenen 12 Monate eingefahren - und konnte damit eine ähnliche Performance erzielen, wie der Tesla-Konzern. Inzwischen kostet die BYD-Aktie rund acht Euro in Frankfurt - ein Schnäppchen verglichen mit dem US-Konkurrenten von Elon Musk.

Doch die gute Entwicklung von BYD war nicht nur der erhöhten Aufmerksamkeit für die Elektroautobranche zu verdanken - der Konzern kann auch eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung vorweisen. BYD schreibt schwarze Zahlen: Im ersten Halbjahr blieben unter dem Strich bei Umsätzen von 6,6 Milliarden US-Dollar 260 Millionen US-Dollar übrig. Das war zwar ein Rückgang um 24 Prozent im Vorjahresvergleich, doch schuld daran war nicht primär das Elektroauto-Segment, sondern insbesondere eine schwache Entwicklung der Photovoltaik- und Speichersparte.

Die Ziele des BYD-Managements sind ambitioniert - etwas, das die Chinesen mit der Führungsebene von Tesla gemein haben: Sie wollen den US-Markt erobern. Zudem ist BYD in Geschäftsbereichen aktiv, die Tesla nicht abdeckt: Elektrobusse etwa. Und BYD hat einen prominenten Investor, dessen Name allein schon für erhöhte Aufmerksamkeit in Anlegerkreisen sorgt: Warren Buffett. Der US-Starinvestor hatte sich für einen Preis von 8 Hongkong-Dollar pro Stück einkauft und sein Investment inzwischen vervielfacht.

Geely fährt im Windschatten mit

Wer ein optisch noch günstigeres Investment im Elektroauto-Segment sucht, sollte ein Auge auf Geely werfen. Rund drei Euro kostet ein Anteilsschein des chinesischen Konzerns in Frankfurt - ein Kursplus von 224 Prozent in zwölf Monaten.

Geely profitiert nicht nur von der guten Performance des heimischen Konkurrenten BYD oder den grundsätzlich positiven Aussichten für den Elektroautomarkt. Auch die chinesische Regierung hat ihren Teil zur Kursexplosion bei Geely beigetragen, denn Peking will das Land im Autosegment an die Weltspitze führen. Bis 2020 sollen zwölf Prozent der Fahrzeuge, die Autobauer auf Chinas Straßen rollen lassen, alternative Antriebe besitzen. Mittelfristig sollen dann gar keine Benziner mehr neu zugelassen werden, so der Plan der Regierung.

Davon profitieren Unternehmen wie BYD aber auch Geely, die sich auf die Entwicklung alternativer Antriebsformen spezialisiert haben. Zumal es in diesem Bereich bei Geely auch gut läuft. Die Prognose für 2017 wurde angehoben, im Gesamtjahr will man die Erlöse um 64 Prozent steigern. Die Absatzzahlen sollen innerhalb der nächsten beiden Jahre auf zwei Millionen Autos klettern - das wäre eine Verdopplung des aktuellen Niveaus.

Zudem hat Geely-Chef Li Shu Fu nicht nur den Heimatmarkt im Visier, sondern plant auch einen Angriff auf Europa und die USA. Helfen soll den Chinesen dabei die schwedische Tochter Volvo. Die angekündigten "Smartphones auf vier Rädern" sollen unter der neuen Marke "Lynk & Co" insbesondere junge Kunden ansprechen, die beim Autokauf auf Style und ausgereifte Technik Wert legen. Geht der Plan auf, wäre Geely der erste chinesische Konzern, der mit SUVs außerhalb des Heimatmarktes erfolgreich ist.

In diesem Fall dürfte auch für die Geely-Aktie noch Luft nach oben sein. Das sehen auch die Analysten von Nomura ähnlich, die die guten Wachstumsaussichten des Unternehmens mit einer Kurszielanhebung belohnen. Die Experten rechnen damit, dass die Aktie noch bis auf 31,3 Hongkong-Dollar laufen kann - aktuell wird der Anteilsschein an der Börse in Hongkong bei rund 28 HKD gehandelt.

Neuer Stern am Elektroauto-Himmel: Guangzhou Auto

Anleger, die befürchten, dass die Kurse bei Tesla, BYD und Geely bereits heiß gelaufen sind und günstige Einstiegsmöglchkeiten in den Elektroautomarkt suchen, werden möglicherweise bei einem Unternehmen fündig, das gar kein reiner E-Autobauer ist: Guangzhou Auto (GAC). Auch GAC ist in China ansässig und gehört dort zu den größten Branchenvertretern des Landes.

Jüngst kündigte GAC an, in den lukrativen Elektroauomarkt einsteigen zu wollen. 6,5 Milliarden US-Dollar will das Unternehmen investieren, um die Pläne voranzutreiben. Das Geld soll unter anderem in einen Industriepark investiert werden, der auch eine Produktionsstätte für Elektroautos beinhalten wird. Schon Ende 2018 sollen dort die ersten Stromer von GAC vom Band laufen - ab 2020 will das Unternehmen dann pro Jahr 200.000 Elektrofahrzeuge unters Volk bringen. Damit würden rund 20 Prozent der gesamten Fahrzeugpalette über alternative Antriebe verfügen.

Und die Produktoffensive soll nicht allein auf den chinesischen Markt begrenzt bleiben: Auch in den USA sollen bald Fahrzeuge von GAC über die Highways rollen, denn ab 2019 peilt Guangzhou Auto den Markteintritt in den Vereinigten Staaten an.

Bereits im Januar hatte GAC einen ersten Einblick in die neue Produktpalette gegeben, als der GE3, der erste Vollstromer aus eigenem Hause auf einer Automesse präsentiert wurde. Auch zwei Hybriden hat der Konzern der Öffentlichkeit inzwischen vorgestellt. Insgesamt sollen in den nächsten fünf Jahren sieben E-Autos Teil der GAC-Produktfamilie werden.

Die Aktie der Guangzhou Automobile Group wird in Frankfurt aktuell bei rund 2,20 Euro gehandelt. In den letzten zwölf Monaten hat sich der Kurs damit nahezu verdoppelt.

Redaktion fianzen.net

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Bildquellen: Zapp2Photo / Shutterstock.com, Scott Olson/Getty Images

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