Alibaba-Chef Jack Ma prophezeit Dritten Weltkrieg
Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos äußerte sich Alibaba-Gründer Jack Ma warnend gegenüber neuen Technologien. Technologische Revolutionen hätten schon in der Vergangenheit zu weltweiten Konflikten geführt, deshalb ständen Tech-Unternehmen besonders in der Pflicht, Gutes zu tun.
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Während einer Rede anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos gab sich Alibaba-Chef Jack Ma nachdenklich. Mit Rückbezug auf die Geschichte stellte er eine Verbindung zwischen technologischer Innovation und den beiden vergangenen Weltkriegen her. So habe Ma zufolge die erste technologische Revolution den Ersten Weltkrieg verursacht. Nach der zweiten technologischen Revolution wäre auch der Zweite Weltkrieg gefolgt. Beim Fortführen seiner Gedanken spannte er den Bogen zur heutigen Zeit. So stünden die Menschen bereits jetzt vor der dritten Revolution: "Dies ist die dritte technologische Revolution - wir kommen", so Ma. Dieses Mal könnten es die Fortschritte in Sachen Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen sein, die den nächsten globalen Konflikt heraufbeschwören.
Mehr Globalisierung
Neben seiner aktuellen düsteren Prophezeiung riet Ma in seiner Rede als Antwort auf künftige Bedrohungen zu mehr Globalisierung. Diese hätte schon in der Vergangenheit vielen Ländern wie beispielsweise China beim Aufstieg geholfen. Allerdings sei die weltweite Vernetzung momentan noch nicht "inklusiv" genug. Aus diesem Grund müsse man fragen, wie man mehr Entwicklungsländer, kleine Unternehmen und junge Menschen miteinbeziehen könnte.
Mehr Bildung
Ein weiterer Fokus Mas liegt auf der Bildung von Kindern und jungen Erwachsenen. Bei diesen müsste man schon sehr früh mehr Kreativität fördern. Sie müssten das lernen, was Maschinen nicht könnten, um nicht von der Maschineneffizienz ausgebootet zu werden: "Maschinen haben Chips, aber Menschen haben Herzen", so Ma in seiner Rede auf dem Weltwirschaftsforum. Als ehemaliger Dozent für Englisch und internationalen Handel liegt Ma die Bildung künftiger Generationen sehr am Herzen. So plant er am 10. September dieses Jahres, dem 20. Firmenjubiläum von Alibaba, als Vorstandsvorsitzender zurückzutreten und sich neuen Herausforderungen zu widmen. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge ziehe er in Betracht, zurück in den Bildungsbereich zu gehen und erneut als Lehrer zu arbeiten.
Tech-Unternehmen in der Pflicht
Im technologischen Fortschritt sieht Ma allerdings auch nicht nur negative Auswirkungen, sondern durchaus auch Vorteile für die Menschheit. So könnten technologische Innovationen beispielsweise im Kampf gegen den Klimawandel eingesetzt werden. Allerdings stünden in diesem Zusammenhang insbesondere große Tech-Unternehmen in der Pflicht. Dabei nannte er das Google-Motto "Don't be evil" - zu deutsch "Sei nicht böse", welches früher Teil des Verhaltenskodex des Unternehmens war, aber seit der Alphabet-Gründung weitgehend aus dem Code of Conduct gestrichen und durch "Tu das Richtige" ersetzt wurde. Dies sei Ma zufolge derzeit nicht mehr ausreichend. Stattdessen müssten technologische Unternehmen Gutes für die Welt und die Zukunft tun, und dabei "an junge Menschen glauben".
Düstere vergangene Prophezeiungen
Die düsteren Aussagen Mas kommen wenig überraschend. Schon im Jahr 2015 prophezeite Ma, dass ein Dritter Weltkrieg kommen würde. Allerdings hieß es damals noch, dieser Krieg würde nicht zwischen Ländern geführt, stattdessen würde man länderübergreifend gegen globale Übel kämpfen: "In diesem Krieg arbeiten wir zusammen gegen Krankheiten, Armut und den Klimawandel - ich glaube, dass das unsere Zukunft ist.", so Ma in einer Rede anlässlich des Economic Clubs von New York.Und auch schon im Jahr 2017 machte Ma Schlagzeilen mit seiner Prophezeiung eines Dritten Weltkriegs. Die damalige Rede anlässlich einer Unternehmenskonferenz in Zhengzhou ähnelte inhaltlich sehr den aktuellen Aussagen Mas. So warnte der Alibaba-Chef schon damals vor den Auswirkungen des Internets und dass dieses die Wirtschaft massiv beeinflussen würde. "In den nächsten 30 Jahren wird es in der Welt weit mehr Schmerz als Glück geben. Soziale Konflikte in den kommenden drei Jahrzehnten werden einen Einfluss auf alle möglichen Branchen und Gesellschaftsschichten haben", so Ma. Des Weiteren mahnte er auch zu diesem Zeitpunkt an, dass man wachsam sein müsse, den Maschinen nur das beizubringen, was Menschen nicht selbst leisten können, damit sie nicht eines Tages von Maschinen ersetzt würden.
Auch Musk sieht KI als potentiellen Auslöser
Der Alibaba-Gründer ist nicht der einzige weltweit bekannte Unternehmer, der an einen Dritten Weltkrieg durch den Aufstieg von Künstlicher Intelligenz glaubt. Tesla-CEO Elon Musk veröffentlichte hierzu einen Tweet im Jahr 2017, in dem er schrieb, dass der "Wettbewerb um die Vorherrschaft der Länder im Bereich KI" seiner Meinung nach am wahrscheinlichsten die Ursache eines Dritten Weltkriegs darstellen würde.
China, Russia, soon all countries w strong computer science. Competition for AI superiority at national level most likely cause of WW3 imo.
- Elon Musk (@elonmusk) 4. September 2017
Redaktion finanzen.net
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