Tesla-Aktie springt hoch: Tesla plant zunächst mit bis zu 10.500 Beschäftigten für neue Fabrik
Der US-Elektroautobauer Tesla rechnet für seine geplante erste Fabrik in Europa vorerst mit bis zu 10.500 Mitarbeitern im Schichtbetrieb.
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In einer Schicht sollen nach Informationen aus Branchenkreisen zwischen 3000 und 3500 Beschäftigte arbeiten, vorgesehen ist ein Drei-Schicht-Betrieb pro Tag. Derzeit sucht das Unternehmen noch Fachkräfte. Im Antrag von Tesla für die umweltrechtliche Genehmigung werden unterschiedliche Angaben zur Mitarbeiterzahl pro Schicht gemacht. Dort ist auch von bis zu 12 000 direkten Arbeitsplätzen die Rede, darunter etliche Ausbildungsplätze.
In Grünheide sollen ab Juli nächsten Jahres maximal 500 000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band rollen - dabei soll nach den Plänen des Autobauers so schnell wie möglich das Maximum erreicht werden.
Tesla strebt für Mitarbeiter und Transport bessere Verkehrsanbindungen an. Das Gelände liegt an der Bahnstrecke Berlin - Frankfurt (Oder). Der Bahnhof Fangschleuse ist etwa einen Kilometer davon entfernt. Dort hält der Regionalexpress RE1. Der Bahnhof Erkner mit S-Bahn-Anschluss liegt etwa sechs Kilometer weg. Das Unternehmen prüft als mögliche Option eine Schienenanbindung mit Bahnhof im Süden des Geländes, auch einen Shuttle-Zug von Erkner bis zur Fabrik.
Die geplante Fabrik ist über die Anschlussstelle Freienbrink an die A 10 angeschlossen. In Planung ist eine temporäre Ausfahrt an der A 10, die Tesla selbst bauen und finanzieren will - bis eine reguläre neue Autobahnabfahrt fertig ist. Für die temporäre Abfahrt liefen Beratungen, sagte die Sprecherin des Verkehrsministeriums Brandenburg, Katharina Burkardt. Die neue Autobahnabfahrt sei noch "ganz am Anfang der Planung". Am Areal führt die Landesstraße 38 vorbei. Sie soll nach Vorstellungen von Tesla mehrspurig werden.
Die komplette umweltrechtliche Genehmigung für den Bau steht aus. Tesla hat auf eigenes Risiko einen Teil der Fläche gerodet und bereitet den Bau vor. Die Rodung von Wald außerhalb eines Trinkwasserschutzgebiets soll weitergehen - unter anderem wegen der geplanten Autobahnausfahrt und zur Lagerung von Bodenmaterial. Kritiker befürchten mit der Fabrik negative Folgen für die Umwelt. Bisher gingen 373 Einwände ein. Bis 3. September können Bürger noch neue Einwände gegen Änderungen des Antrags auf Genehmigung erheben. Der Sprecher der Bürgerinitiative "Gegen Gigafactory Grünheide", Frank Gersdorf, kritisierte: "Das ganze Projekt hat einen falschen Standort: Wasserschutzgebiet, Trinkwasserschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet - inmitten einer bisher intakten Natur."
So reagiert die Tesla-Aktie
Die Anteile von Tesla sind an der Börse derzeit nicht zu bremsen. In den ersten Handelsstunde der Woche legte der Kurs der Tesla-Aktie am Montag an der NASDAQ um bis zu 16 Prozent auf knapp 1.795 Dollar zu. Damit setzte das Papier den Höhenflug der vergangenen Wochen fest. Alleine im Juli verteuerten sich die Aktien um rund zwei Drittel, seit dem Tief im Corona-Crash legte der Kurs um mehr als 400 Prozent zu.
Eine Rally, die mit fundamentalen Faktoren kaum mehr zu erklären ist. Nach dem Kursanstieg der vergangenen Wochen ist Tesla an der Börse 325 Milliarden Dollar wert und damit inzwischen der mit Abstand wertvollste Autobauer. Lediglich der japanische Konzern Toyota, den Tesla erst vor Kurzem überholt hatte, kann mit umgerechnet rund 200 Milliarden Dollar halbwegs mithalten.
Die drei im DAX notierte deutschen Autohersteller BMW, Daimler und Volkswagen (VW)) kommen zusammen lediglich auf rund 150 Milliarden Dollar. Größter Profiteur des Tesla-Kursanstiegs ist Unternehmenschef Elon Musk, der rund 18 Prozent der Anteile hält.
Sein Vermögen wird von der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit auf etwas mehr als 70 Milliarden Dollar taxiert - er kommt in dieser Wertung inzwischen auf mehr als zum Beispiel die Investoren-Legende Waren Buffett und spielt in einer Liga mit den beiden Google-Gründern Sergey Brin und Larry Page.
/vr/DP/zb
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