Tesla-Bulle wird pessimistisch: Mündet die Rally bei der Tesla-Aktie in einer Blase? - Tesla-Aktie unentschlossen
Die Tesla-Aktie nahm in den vergangenen Tagen Anlauf auf die 1.000-Dollar-Marke und verzeichnete dabei ein neues Allzeithoch. Einem Tesla-Bulle gab diese rasante Performance offensichtlich zu denken, weshalb er nun einlenkte.
Werte in diesem Artikel
• Tesla-Bulle Pierre Ferragu wird skeptisch
• Downgrade von "Buy" auf "Neutral".
• Aktie langfristig dennoch attraktiv
Erst überraschte Elektroautobauer Tesla am 29. Januar nachbörslich mit seiner Bilanz positiv, woraufhin die Anleger bereits zugriffen. Dann trieben in den letzten Tagen optimistische bis exorbitant euphorische Kursziele den Anteilsschein weiter enorm an. Innerhalb dieser wenigen Tage nach der Zahlenvorlage verbuchte die Tesla-Aktie ein sattes Kursplus von 56 Prozent auf zuletzt 887,06 US-Dollar (Schlusskurs vom 04.Februar).
Tesla-Bulle rudert zurück - Kursziel unter aktuellem Preis
Dass sich der Anteilsschein in kürzester Zeit derart verteuert hat, ließ auch einen der Top-Tesla-Bullen zurückrudern: Pierre Ferragu, Leiter des Forschungsteams für globale Technologieinfrastruktur bei New Street Research, stufte die Aktie des E-Autobauers von "Buy" auf "Neutral" ab - dafür bekräftigte er sein Kursziel von 800 US-Dollar. Das gab er auch auf Twitter bekannt.
Downgraded $TSLA today to neutral. Not a change in our views on the company, just recognizing that the stock more than quadrupled from last year’s lows. #Tesla https://t.co/lSpWxnZAPr
- Pierre Ferragu (@p_ferragu) February 4, 2020
Am 5. Januar gab die Tesla-Aktie an der Nasdaq jedoch wieder deutlich ab. Im heutigen Handel pendelte das Papier zwischen Plus und Minus, letztlich gewann das Papier 1,94 Prozent auf 748,96 US-Dollar. Damit lagen die Titel wieder etwas unter dem Kursziel des Tesla-Bullen. Bislang war Ferragu für seine optimistische Einstellung gegenüber dem US-Konzern bekannt, berichtet MarketsInsider.
2020: Begrenztes Potenzial für Aktien von Tesla
Während einige Experten an einem weiteren Anstieg festhalten, sieht der New Street Research-Stratege durchaus Schwierigkeiten kommen. Es gebe "begrenzte Ressourcen für eine weitere Aufwertung in den nächsten 12 Monaten", erläuterte Ferragu so auch seine Herabstufung der Tesla-Aktie. Denn die Experten von New Street Research sehen Risiken auf die Aktie zukommen: Dazu zähle etwa das Verfehlen der Bruttomarge im laufenden ersten Quartal. Außerdem sei zu befürchten, dass die Einführung des Model Y dem guten Lauf des Model 3 ein Bein stellen könnte. Im Jahresverlauf, bis 2021 also, könnte es vermutlich für den Anteilsschein zunächst vom aktuellen Niveau auf 640 US-Dollar hinunter- oder auf bis zu 960 US-Dollar hinaufgehen - aktuell befindet sich der Titel im Mittelfeld dieser Kurszielspanne fürs Jahresende.
Tesla-Aktie immer noch "attraktiv bewertet"
Doch offensichtlich scheint man bei New Street Research nicht davon auszugehen, dass sich eine Blase bei der Tesla-Aktie gebildet hat. Denn Ferragu schrieb in seiner Mitteilung, dass die Tesla-Aktie "auf lange Sicht immer noch attraktiv bewertet" sei. Das Forschungsinstitut erwartet, dass sich die Tesla-Aktie bis 2025 in einer Range von 1.100 bis 1.700 US-Dollar bewegen wird. Vom aktuellen Allzeithoch bei 968,99 US-Dollar wäre also im besten Fall noch 75 Prozent Luft nach oben.
Langfristig ist Ferragu also dennoch positiv eingestellt: Er rechne damit, dass Tesla in Sachen Lieferungen die Erwartungen in Q1 2020 übertreffen werde und bis Jahresende eine Produktionskapazität von 800.000 Fahrzeugen erreichen wird, heißt es in der Notiz des leitenden Strategen. Als weitere Stärken des Elon Musk-Konzern sieht er Energiespeicher, die Gewinne bringen könnten, sowie Technologie zum autonomen Fahren, was die Gewinnmarge erhöhen könnte. Tesla bleibe langfristig zwar interessant, hat aber "ein unattraktives Risikoprofil für den Rest des Jahres", schrieb Ferragu.
Mit dem Ausblick schließt sich das Research-Unternehmen jedoch noch lange nicht den von Euphorie gepackten Analysten an, welche mit Kurszielen von teilweise 15.000 US-Dollar spekulierten, sondern scheinen eher realistisch zu argumentieren.
Redaktion finanzen.net
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