Deutsches Staatsdefizit steigt auf knapp 119 Milliarden Euro

25.02.25 09:05 Uhr

WIESBADEN (dpa-AFX) - Der deutsche Staat hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Das Staatsdefizit lag nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts bei 118,8 Milliarden Euro - 15 Milliarden Euro mehr als 2023. Gemessen an der Wirtschaftsleistung ergibt sich damit für 2024 eine Defizitquote von 2,8 Prozent, nach 2,5 Prozent im Jahr zuvor.

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Damit hält Deutschland aber trotz Wirtschaftskrise die europäische Verschuldungsregel ein, die ein Haushaltsdefizit von maximal 3,0 Prozent erlaubt. Dabei profitierte der deutsche Staat von wachsenden Einnahmen, die 2024 erstmals die Marke von 2 Billionen Euro überschritten.

Steigende Steuereinnahmen: Bund kann Defizit verringern

Mit 62,3 Milliarden Euro entfiel gut die Hälfte des Staatsdefizits 2024 auf den Bund. Während er die Finanzlücke bei steigenden Steuereinnahmen um 30,5 Milliarden Euro zum Vorjahr verringern konnte, wuchs das Defizit von Ländern und Gemeinden deutlich. Die Sozialversicherung verzeichnete zudem 2024 ein Defizit von 10,6 Milliarden Euro, nach einem Überschuss von 9 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Damit lagen erstmals seit 2009 sowohl Bund, Länder, Gemeinden als auch Sozialversicherung im Minus, so die Statistiker.

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Angesichts der Wirtschaftskrise und des Drucks, mehr Geld für Verteidigung auszugeben, ist eine Debatte um eine Lockerung der Schuldenbremse entbrannt. Für eine Reform der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse braucht es allerdings eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag./als/DP/mis