HHLA erwartet 2020 Geschäftseinbruch - Aktie dennoch mit deutlichem Plus
Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA stellt sich wegen der Coronavirus-Pandemie auf einen herben Geschäftsrückgang ein.
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Eine zuverlässige Prognose sei bisher nicht möglich, teilte das im SDAX gelistete Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. Der Vorstand erwartet jedoch, dass Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) im laufenden Jahr "stark unter den im Vorjahr erreichten Werten" liegen werden.
Der Vorstand um HHLA-Chefin Angela Titzrath geht nach eigenen Angaben trotz der unklaren Folgen der Pandemie davon aus, dass die Geldmittel der HHLA ausreichen werden, um fälligen Zahlungsverpflichtungen "jederzeit" nachzukommen.
An der Börse wurden die Nachrichten nach dem Kursrutsch der vorangegangenen Wochen positiv aufgenommen. Die HHLA-Aktie legt via XETRA um 10,1 Prozent auf 11,73 Euro zu. Allerdings kostet das Papier damit immer noch weniger als halb so viel wie zum Jahreswechsel.
Am Hamburger Hafen werden riesige Mengen Waren umgeschlagen, die großenteils aus asiatischen Ländern kommen. In China war das neuartige Coronavirus zuerst ausgebrochen. Die Folgen und die Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionswelle legten die Produktion in vielen Unternehmen lahm. Inzwischen hat das Virus auch Europa stark erfasst. So haben mehrere Autohersteller ihre Produktion vorläufig gestoppt.
Die HHLA-Führung erwartet, dass die Mengen der am Hafen umgeschlagenen und der über Land transportierten Frachtcontainer infolge der Krise zeitweise stark zurückgehen. Der Jahresauftakt sei für den Konzern bereits schwächer ausgefallen als im Vorjahr.
Vorstandschefin Titzrath hatte am Montag gesagt, der Hafenbetreiber sei gut vorbereitet, um die außergewöhnliche Lage zu meistern. Sowohl auf den HHLA-Anlagen in den Häfen in Hamburg, Odessa und Tallinn als auch bei der Bahntochter Metrans sei ein stabiler Betrieb gewährleistet.
Im abgelaufenen Jahr hatte der Konzern seinen Umsatz nach vorläufigen Zahlen um knapp sieben Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gesteigert. Der operative Gewinn legte sogar um neun Prozent auf 222 Millionen Euro zu. Den kompletten Geschäftsbericht will das Unternehmen am 25. März vorlegen./stw/zb
HAMBURG (dpa-AFX)
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