Solactive M&A - Chinesische Einkaufstour ist in vollem Gange
Nach der Übernahme von Krauss-Maffei durch ChemChina und dem Einstieg der Shanghai Electric Group bei Manz kommt es in Deutschland zur nächsten Übernahme mit chinesischer Beteiligung:
Vor wenigen Tagen teilte der Haushaltsgerätehersteller Midea aus dem Reich der Mitte mit, dass er den deutschen Roboter- und Anlagenbauer KUKA übernehmen will. Dazu bieten die Chinesen den KUKA-Anteilseignern 115 Euro je Aktie in bar - ein Aufschlag von gut 36 Prozent gegenüber dem letzten Xetra-Kurs vor Veröffentlichung des Angebots. Auf Basis der Offerte wird KUKA mit knapp 4,6 Mrd. Euro bewertet. Der Midea-Konzern hatte bereits im März seine Beteiligung auf knapp über zehn Prozent verdoppelt. Im Rahmen der Offerte sollen es mindestens 30 Prozent werden.
Eine Übernahme durch die Chinesen ist allerdings noch nicht in Stein gemeißelt, da noch mehrere Behörden dem Deal zustimmen müssen. Daher sollten Anleger, die das in ZJ 14.2016 empfohlene Bonus Cap von UBS mit Barriere bei 60 Euro (ISIN DE000UT8YRG6) gekauft hatten, nun Kasse machen. Das Plus seit der Empfehlung beträgt rund zehn Prozent, und die Restrendite ist auf zwei Euro zusammengeschmolzen.
Chinesen greifen nach Aixtron
Auch Aixtron könnte demnächst in chinesische Hände fallen: Der Fonds Fujian Grand Chip Investment bietet den Aktionären des Spezialmaschinenbauers sechs Euro je Aktie - ein Aufschlag auf den durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen drei Monate von mehr als 50 Prozent. Daraus ergibt sich ein Unternehmenswert von gut 670 Mio. Euro. Da sich eine Übernahme bereits abzeichnete - Aixtron hat sich selbst zum Verkauf gestellt -, hatten wir in ZJ 13.2016 und ZJ 17.2016 Anlegern einen MINI von HypoVereinsbank onemarkets ans Herz gelegt (ISIN DE000HU28TE1).
Wer der Erstempfehlung gefolgt ist, liegt nun mit exakt 100 Prozent im Plus. Auch hier sehen wir nun den Zeitpunkt gekommen, um Gewinne mitzunehmen. Denn es gibt noch Hürden: Mindestens 60 Prozent der Anleger müssen das Angebot annehmen, damit die Übernahme zustande kommt. Auch die Aufsichtsbehörden müssen das Geschäft noch abnicken.
Strategie landet Volltreffer
Übrigens: Sowohl KUKA als auch Aixtron sind im Solactive German M&A Performance-Index enthalten. Das Auswahlbarometer bildet die Kursentwicklung deutscher Unternehmen ab, die aufgrund verschiedener qualitativer Kriterien eine vergleichsweise hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen, Ziel einer Übernahme zu werden. Der Index wird regelmäßig mit den aussichtsreichsten 20 deutschen Übernahmekandidaten schwerpunktmäßig aus den Auswahlindizes MDAX, TecDAX und SDAX bestückt, wobei der Finanzen Verlag als Berater zur Seite steht.
Das passende Index-Zertifikat kommt von HypoVereinsbank onemarkets. Aufgrund der hohen Trefferquote bleibt das Papier eines unserer Dauerfavoriten. Aktuell sind neben KUKA und Aixtron die Anteile von Adva, Bertrandt, Deutz, Elmos Semiconductor, Evotec, Hugo Boss, Morphosys, Osram Licht, Pfeiffer Vacuum, PSI, RIB Software, Stada, Süss Microtec, TAG Immobilien, Tele Columbus, Vossloh, Xing und Zooplus im Index enthalten. Das Zertifikat eignet sich als Basisinvestment, um bei weiteren möglichen Übernahmen in Deutschland zu profitieren.
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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