Gut verpackt
Um der Welt in der Corona-Krise rasch Tests, Impfungen und Me¬di¬zin zur Verfügung stellen zu können, sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bis Ende des Jahres 2021 rund 31 Mrd. Dollar nötig.
Allein für die Entwicklung von Impfstoffen werden von den Experten 18 Mrd. Dollar veranschlagt. Die Suche nach Impfstoffen und Medikamenten gegen Covid-19 ist die eine Sache, die Verpackungen für die entsprechenden Wirkstoffe die andere. Damit es nicht zu einem Engpass kommt, dafür sorgt Gerresheimer. Das Unternehmen ist mit seinen pharmazeutischen Verpackungslösungen aus Glas und Kunststoff in Zeiten der Pandemie ein wichtiger Lieferant. Mehr als 80 Prozent des Umsatzes erzielt Gerresheimer mit der Pharmabranche. Mit einem Produktionsvolumen von rund drei Mrd. Fläschchen pro Jahr und einem Marktanteil von 30 Prozent zählt die Firma zu den Top 3 am Markt. Um die Nachfrage bedienen zu können, investieren die Düsseldorfer derzeit in zusätzliche Kapazitäten. "In Zusammenarbeit mit unseren Kunden werden wir alles tun, um alle anstehenden Covid-19-Impfstoffkampagnen zu unterstützen", sagt Gerresheimer-Vorstandschef Dietmar Siemssen. Laut Commerzbank darf sich das Unternehmen Hoffnung machen, in den kommenden beiden Jahren zusätzliche Einnahmen von 16 Mio. Euro pro Jahr zu generieren. Auch 2020 dürfte es trotz Lockdown zu einem Wachstum kommen. Siemssen bestätigte die Prognose, den Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern zu wollen. Die operative Marge soll das Vorjahresniveau erreichen. Interessant ist auch die Charttechnik: Nachdem die Aktie rund fünf Jahre lang zwischen 75 und 80 Euro ausgebremst wurde, ist ihr nun der Ausbruch nach oben gelingen. Mit 85,35 Euro markierte die MDAX-Aktie ein Rekordhoch. Das macht den Titel für ein Turbo Long-Zertifikat von Morgan Stanley interessant. Der Knock-Out ist bei knapp 50 Euro eingezogen. Diese Marke liegt noch unterhalb der langjährigen Unterstützung. Zudem notierten die Anteilscheine schon seit dem Jahr 2015 nicht mehr so tief. Der Hebel des Papiers beträgt 2,36 (ISIN DE000MC64KV7).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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