China-Konkurrent

Neue Technologiemacht? - Warum Apple seinen Fokus vermehrt auf Indien legt

03.05.24 22:43 Uhr

NASDAQ-Titel Apple-Aktie: Deshalb setzt der iKonzern vermehrt auf Indien | finanzen.net

Apple setzt sowohl im Produktions- als auch im Vertriebsbereich vermehrt auf Indien. Indien arbeitet indes daran, China als neue Technologiemacht abzulösen.

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• Apple setzt für Produktion und Vertrieb vermehrt auf den indischen Markt
• Auch andere Konzerne verstärken ihre Präsenz in Indien
• Kann Indien China als Technologiemacht ablösen?



Apple setzt verstärkt auf Indien

Bereits seit geraumer Zeit baut der "iKonzern" Apple seine Aktivitäten im Produktions- sowie im Vertriebsbereich in Indien aus. So produzierte das US-amerikanische Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr iPhones im Gegenwert von etwa sieben Milliarden US-Dollar in Indien. Dies ist etwa dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Im Mai vergangenen Jahres erklärte Apple-CEO Tim Cook bereits laut CNBC: "Es kommen viele Leute in die Mittelschicht, und ich habe wirklich das Gefühl, dass Indien an einem Wendepunkt ist, und es ist großartig, dort zu sein". Ein Minister der indischen Regierung erklärte zudem im letzten Jahr, dass Apple schließlich 25 Prozent aller seiner iPhones in Indien herstellen wolle. Cook unterstrich mit seiner Aussage vom Mai zudem einen Grund, weshalb Apple zuletzt aggressive Schritte unternommen hat, vermehrt auf Indien zu setzen. Das Land hat eine riesige Bevölkerung und eine wachsende Mittelschicht, die bereit ist, mehr Geld für High-End-Telefone auszugeben.

Doch der wachsende Markt in Indien ist nicht der einzige Grund für Apple, seine Produktion sowie seinen Vertrieb vermehrt auf Indien zu verlagern. Zuletzt sah sich Apple in China vor größeren Herausforderungen. Zusätzlich erhöhte die US-Regierung beispielsweise den Druck auf die Technologiebranche in China, beispielsweise durch Beschränkungen bei der Ausfuhr von Hightech-Chips in das Land.

Und auch die Pandemie stellte einen Wendepunkt dar. "Im Jahr 2022 kam es also zu einer Art Covid-Ausbruch in Zhengzhou, einer Stadt in China, in der Foxconn, das taiwanesische Unternehmen, das Apples iPhones zusammenbaut, das weltweit größte iPhone-Werk betreibt. […] Und das führte zu enormen Störungen bei der Produktion von iPhones außerhalb des Hauptstandorts, an dem die globale - die weltweite Versorgung - von iPhones hergestellt wird", erklärt Arjun Kharpal in einer Folge des Podcast "Beyond the Valley" von CNBC Tech. Dies brachte Apple schließlich zum Nachdenken, denn zu dieser Zeit wurde Apples Abhängigkeit von China als Produktionsstandort auf den Prüfstand gestellt.
Dennoch bleibe China der wichtigste Produktionsstandort für Apple. "China ist nach wie vor das wichtigste Produktionszentrum für Apple. Ja, das Unternehmen hat seine Abhängigkeit von China ein wenig verringert. Aber es spielt immer noch eine große Rolle und wird es auch in den kommenden Jahren tun. Ich glaube aber, dass Apple mehr mit seinen Partnern, wie Foxconn, wie ich schon sagte, in Ländern wie Indien und Vietnam investiert", so Kharpal.

Auch andere Konzerne setzen auf Indien

Doch nicht nur Apple scheint in jüngster Vergangenheit vermehrt auf Indien zu setzen. Auch der Technologieriese und Apple-Zulieferer Foxconn hat seine Produktion in Indien deutlich ausgebaut. Zum Ende des letzten Jahres kündigte das taiwanesische Unternehmen an, über 1,5 Milliarden US-Dollar in ein indisches Bauprojekt zu investieren.

Auch der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla kündigte bereits im letzten Jahr an, sich auf dem indischen Markt etablieren zu wollen. Dafür will das Unternehmen, das von Tausendsassa Elon Musk geführt wird, eine Gigafactory in Indien bauen. Jedoch sei man noch auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Dabei wolle man sich vor allem auf die indischen Bundesstaaten Maharashtra, Gujarat und Tamil Nadu konzentrieren, in denen es bereits Automobilzentren gibt.

Und auch Google-Mutter Alphabet kündigte bereits Ende 2023 an, seine Pixel-Smartphones in Zukunft in Indien produzieren zu wollen. So verkündete das Unternehmen, dass es mit Herstellern sowohl aus Indien als auch aus dem Ausland zusammenarbeiten werde, um sicherzustellen, dass die Smartphones voraussichtlich ab 2024 erhältlich sein werden. Indien wurde dabei als ein bedeutender Markt betont.

Löst Indien China als Technologiemacht ab?

Indien versucht derweil einen Grundstein dafür zu legen, um China in Asien als High-Tech-Produktionszentrum Konkurrenz zu machen, erklärt Kharpal in dem Podcast. Jedoch gebe es noch viele Herausforderungen zu bewältigen, bevor Indien zu einem ernsthaften Rivalen für China werden könne: "Dazu gehören das Know-how und die Arbeitskräfte, die für die Fertigung benötigt werden, insbesondere in Bereichen wie Halbleiter, die hochspezialisiert sind, und auch die Arbeitskräfte, die diese iPhones zusammenbauen sollen, müssen im Land geschult werden, was ebenfalls einige Zeit in Anspruch nimmt. Es gibt auch Beschwerden über die immer noch vorhandene Bürokratie, einige der Regeln, all diese Dinge sind eine Herausforderung für den indischen Markt, und natürlich muss auch das Vertrauen in das politische System bis zu einem gewissen Grad gewährleistet werden". Hinzu komme außerdem, dass sich nicht nur Indien darum bemühe, ein ernsthafter Konkurrent für China zu werden. Unter anderem wetteiferten auch Vietnam, Thailand und Indonesien darum, das zu versuchen.

Dennoch scheint Indien eine praktikable Alternative zu China zu sein. Investmentexperte David Roche erklärte in der "CNBC"-Sendung "Street Signs Asia", Indien sei ein "langsam dahingleitender Elefant", der zwar noch Hürden zu bewältigen habe, jedoch auch eine brauchbare Alternative zu China darstelle. "Ich denke, Indien wird von Chinas Rückgang bei der Attraktivität für ausländische Direktinvestitionen und Portfolioströme profitieren", so Roche. Indien habe sich den "demokratischen Allianzen" der "reichsten und dynamischsten Volkswirtschaften" der Welt angeschlossen, erklärt er.
Und nicht nur Roche allein blickt optimistisch auf die Wachstumsgeschichte Indiens, sondern auch andere Investoren und Ökonomen zeigen sich positiv gestimmt. Auch Alicia Garcia-Herrero, die Chefökonomin für Asien-Pazifik bei der französischen Investmentbank Natixis, äußerte im vergangenen Jahr gegenüber "CNBC" die Ansicht, dass Indien im globalen Wirtschaftsbild als ermutigender Faktor hervorsticht. Sie betonte dabei, dass der positive Ausblick, der das Land umgibt, internationale Unternehmen dazu bewogen habe, einige ihrer Produktionsstätten nach Indien zu verlagern.

Ob Indien seine Hürden in Zukunft überwinden und tatsächlich zu einem ernsthaften Konkurrenten für China werden kann, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

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