Sicherung des Wachstums: Startet Tesla eine milliardenschwere Kriegskasse?
Für Tesla ging es schon im vergangenen Jahr rasant nach oben. Auch im neuen Jahr scheint der Schwung bisher ungebrochen. Nutzt der E-Autobauer dieses Momentum, um sich für die Zukunft abzusichern?
• Tesla-Aktie mit starkem Lauf
• Trefis-Analysten sehen richtigen Zeitpunkt für Kapitalerhöhung
• Prall gefüllte Kriegskasse könnte die Wachstumsaussichten langfristig sichern
Der phänomenale Lauf, den die Tesla-Aktie im letzten Jahr trotz Coronakrise verzeichnete, dürfte ohne Zweifel viele Anleger sprachlos hinterlassen haben. So verbuchte der Anteilsschein 2020 ein Plus von 743 Prozent und beendete das Jahr bei 705,67 US-Dollar. Doch damit hat sich der Anteilsschein bisher nicht zufrieden gegeben und zwischenzeitlich konnte er sogar die 850 US-Dollar hinter sich gelassen, bevor leichte Gewinnmitnahmen einsetzten. Aktuell beträgt Teslas Marktkapitalisierung mehr als 772,51 Milliarden US-Dollar, damit gehört das Unternehmen zu den größten Firmen des marktbreiten US-Index S&P 500, in den der Konzern von Elon Musk Ende 2020 aufgenommen wurde.
Das rasante Wachstum des Elektro-Autobauers ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass im vergangenen Jahr ein 1-zu-5-Aktiensplit sowie mehrere Kapitalerhöhungen durchgeführt wurden. Dem Aktienverlauf konnte aber selbst das keinen Abbruch tun.
Trefis sieht richtigen Zeitpunkt für Kapitalerhöhung gekommen
Angesichts dieses massiven Schwungs stellt sich natürlich die Frage, wie es jetzt mit dem E-Autobauer konkret weitergeht und wie er das aktuelle Momentum für sich nutzen kann. So können sich die Experten des Datenanalyse-Unternehmens Trefis vorstellen, dass Tesla seine aktuell günstige Position nutzt, um sich eine ansehnliche Kriegskasse aufzubauen, wie sie in einer Kolumne bei Forbes schreiben. Dabei könnte der Konzern von Visionär Elon Musk von dem aktuell hohen Niveau des Anteilsscheins profitieren - eine Kapitalerhöhung würde dieses kaum verwässern.
Expansion weiter voran treiben
Zwar besitzt Tesla derzeit rund 3 Milliarden US-Dollar an Barreserven, allerdings vermutet Trefi, dass der E-Autobauer hier künftig noch ein ordentliches Polster braucht, um seine Expansion weiter zu finanzieren und seine Pole Position zu halten. So hat Tesla bei der Bilanzvorlage Ende Januar angegeben, seine Auslieferungsrate in diesem Jahr um 50 Prozent steigern zu wollen. 2020 schaffte es das Unternehmen, sein Ziel von 500.000 ausgelieferten Fahrzeugen zu erfüllen. Sollte Tesla auch dieses Jahr richtig geplant haben, könnten also bis Jahresende 750.000 Stromer an Käufer ausgeliefert worden sein. Die Trefis-Analysten sind hier auf lange Sicht noch weitaus optimistischer: Sie schätzen, dass bis 2025 3,2 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert werden können. Bis 2035 wären sogar 30 Millionen Fahrzeuge denkbar. Schließlich habe das Unternehmen bereits in der Vergangenheit unter Beweis gestellt, dass es sehr effektiv darin sei, seine Produktionskapazität effizient zu steigern.
Aber um eben dies zu erreichen, sei der Aufbau einer ordentlichen Barreserve zu diesem günstigen Zeitpunkt der richtige Schritt. Schließlich gäbe es einige Faktoren, die dafür sorgen könnten, dass Tesla künftig an Schwung verliert. So streben andere etablierte Autobauer wie General Motors oder auch Ford auf den E-Automarkt und könnten auf Tesla aufholen. Darüber hinaus sei auch ungewiss, wie lange der Musk-Konzern noch von dem aktuellen Marktumfeld profitieren könne, schließlich könnte beispielsweise eine Zinserhöhung durch die Zentralbank dazu führen, dass Wachstums-Aktien wie Tesla einen Dämpfer erhalten.
Kriegskasse von 30 Milliarden US-Dollar geplant?
Laut Trefis könnte Tesla durch eine oder auch mehrere Kapitalerhöhungen in den nächsten Quartalen auch dadurch profitieren, dass diese dem Unternehmen eine bessere Rechtfertigung für seine aktuelle Bewertung liefern würden. Denkbar sei beispielsweise die Ausgabe von neuen Aktien im Wert von 30 Milliarden US-Dollar. Dies würde gemessen am derzeitigen Aktienkurs von rund 840 US-Dollar die Aktienanzahl lediglich um vier Prozent steigern.
Langfristig sehr gute Aussichten für die Tesla-Aktie
Langfristig sind die Analysten der Tesla-Aktie gegenüber sehr optimistisch eingestellt, wie eine Analyse bei Dashboards.Trefis zeigt. Bis 2025 könnte diese bei 1.600 US-Dollar stehen, bis 2035 sei gar ein Anstieg auf 7.500 US-Dollar denkbar. Für die Marktkapitalisierung würde dies 2025 2 Billionen US-Dollar, für 2035 fast 10 Billionen US-Dollar ergeben.
Um dies tatsächlich zu erreichen, müsste es Tesla jedoch auch schaffen, seine bereinigte Gewinnmarge von rund 8 Prozent in 2020 auf über 20 Prozent zu steigern. Zwar sei dies ein großer Sprung, allerdings habe es der Musk-Konzern auch geschafft, seine Auslieferungszahlen von 30.000 Einheiten in 2015 auf 500.000 Fahrzeuge in 2020 zu steigern. Daneben würde die Bedeutung des E-Automarkts weiter wachsen und Tesla sei mit seinen verschiedenen Fahrzeugmodellen bereits gut aufgestellt, um seinen Erfolg auch über den US-amerikanischen Heimatmarkt hinaus fortzusetzen.
Nun bleibt nur abzuwarten, ob Tesla diesem bullishen Szenario tatsächlich auch gerecht werden kann.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: John Keeble/Getty Images, ROBYN BECK/AFP/Getty Images
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18.11.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research | |
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28.10.2024 | Tesla Buy | Deutsche Bank AG | |
24.10.2024 | Tesla Buy | Deutsche Bank AG | |
24.10.2024 | Tesla Outperform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.11.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
24.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
22.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
11.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.11.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research | |
24.10.2024 | Tesla Verkaufen | DZ BANK | |
24.10.2024 | Tesla Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
24.10.2024 | Tesla Sell | UBS AG | |
11.10.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research |
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