Börsenexperte: Amazon-Aktie ist 70 % unterbewertet und Amazon 3 Billionen US-Dollar wert
Für Amazon-Anleger lief dieses Jahr bisher nicht ganz so rund wie sie es vielleicht aus der Vergangenheit gewohnt sind. Geht es nach den Jefferies-Experten, dürfte die Flaute langfristig jedoch nicht anhalten - im Gegenteil.
• Amazon-Aktie 2021 mit weitestgehender Seitwärtsbewegung
• Jefferies mit bullisher Langzeit-Analyse
• Amazon-Bewertung könnte auf 3 Billionen US-Dollar anwachsen
Das Jahr 2021 hat für Amazon-Anleger bisher wenig Bewegung gebracht. Während die Stimmung an den US-Börsen weitgehend positiv bleibt und die wichtigsten Indizes einen Rekord nach dem anderen aufstellen, hat die Amazon-Aktie im bisherigen Jahresverlauf vor allem stagniert. Geht es nach Jefferies-Analyst Brent Thill, sollten sich Aktionäre des Online-Riesen davon jedoch nicht beirren lassen. Er bescheinigt dem E-Versandhaus langfristig weiterhin großes Potenzial.
So führte er eine tiefgehende Analyse des Amazon-Geschäfts mit den verschiedenen Schwerpunkten durch, um herauszufinden, wo die Reise für den Anteilsschein in den nächsten Jahren hingehen könnte. Seine Ergebnisse dürften bei Amazon-Anlegern gut ankommen.
Amazon massiv unterbewertet?
Thill kommt zu dem Schluss, dass der Konzern von Jeff Bezos aktuell zu 70 Prozent unterbewertet sei: "Unsere Sum-of-the-Parts-Analyse zeigt ein Potenzial nach oben von 70 Prozent in den nächsten drei Jahren [für Amazon], welches durch Amazon Web Services und das Werbegeschäft angetrieben werden dürfte".
Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Marktkapitalisierung Amazons, die sich derzeit bei rund 1,7 Billionen US-Dollar befindet, bis 2024 auf satte 3 Billionen US-Dollar anwachsen dürfte. Auf die Aktie heruntergebrochen bedeutet dies wiederum einen Preis von 5.700 US-Dollar.
AWS und Werbegeschäft dürften Haupttreiber sein
Dabei schätzt Thill, dass insbesondere Amazons Cloud-Geschäft AWS den wertvollsten Teil des Online-Händlers darstellt. So ist er der Meinung, dass sich der Wert in den nächsten drei Jahren bis auf 1,2 Billionen US-Dollar steigern könne, wenn mehr und mehr Unternehmen die Cloud für sich entdecken.
Auch das Geschäft mit Werbeeinnahmen dürfte bis 2024 weiter wachsen und dann 600 Milliarden US-Dollar wert sein: "Mit Amazons wachsender Bedeutung als Kanal für Unternehmen [, die Verbrauchsgüter herstellen], werden sich die Ausgaben dieser mehr in Richtung Suche und Produktplatzierung verschieben. Darüber hinaus glauben wir, dass Amazon die Möglichkeit hat, sein Werbegeschäft weiter auszubauen, durch internationale und neue Kanäle wie Prime Video", wie es in der Jefferies-Analyse heißt, die Barron’s vorliegt.
Auch Einzelhandelsgeschäft dürfte deutlich wachsen
Neben diesen beiden wichtigen Geschäftszweigen, sieht Thill auch für das Kern-Einzelhandelsgeschäft große Wachstumschancen voraus. Dieses sieht der Experte in drei Jahren bei einer Billion US-Dollar, wobei 700 Milliarden US-Dollar aus dem Geschäft mit Drittanbietern stamme dürften. Dabei glaubt Thill, dass Amazon zu den Corona-Krisenprofiteuren gehört, da die Pandemie die Kundenbindung gestärkt haben dürfte. Auch der verstärkte Wechsel hin zu mehr Online-Handel dürfte dem Versandhaus zugutekommen.
Dennoch betont Jefferies in der Mitteilung auch, dass die durchgeführte Analyse Amazons "rein illustrativ" sei und dementsprechend nicht dem offiziellen Kursziel des Finanzdienstleisters entspreche: "Wie glauben, dass eine Einschätzung Amazons über einen längeren Zeitraum (basierend auf einer Schätzung für 2024) dabei hilft, die kurzfristigen Störungen/Schwankungen durch die Pandemie ins rechte Licht zu rücken".
Jefferies empfiehlt zum Kauf
Das richtige Kursziel für die Amazon-Aktie beläuft sich laut Jefferies derweil auf 4.000 US-Dollar, die Bewertung liegt bei "Buy". Dabei geht das Analysehaus davon aus, dass sich das Papier aus seiner Seitwärtsbewegung herausentwickeln dürfte, wenn Anleger erst einmal mehr Klarheit bezüglich der Richtung des Kerneinzelhandelsgeschäfts bekommen. Nun bleibt abzuwarten, ob die Amazon-Aktie tatsächlich die langfristig hohen Erwartungen erfüllen können wird.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: BobNoah / Shutterstock.com, Sundry Photography / Shutterstock.com
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11.04.2017 | Whole Foods Market Sell | Standpoint Research | |
23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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