Buffett-Indikator lässt Alarmglocken läuten: Steht der Aktienmarkt vor einem Mega-Crash?
Das neue Jahr hat an den US-Börsen mit neuen Rekorden begonnen. Es scheint, der längste Bullenmarkt der Geschichte bleibt Investoren noch eine Weile erhalten. Anleger sollten sich jedoch nicht in Sicherheit wiegen, denn ein nach Warren Buffett benannter Indikator zeigt ein ganz anderes Szenario auf.
Werte in diesem Artikel
• Bullenmarkt geht in neues Jahr
• Buffett-Indikator leuchtet tiefrot
• Kommt der ganz große Crash?
Anleger bleiben in Bullenmodus
An den Börsen weltweit könnte es momentan eigentlich nicht besser laufen. Zwar sorgten Sorgen um eine Eskalation der angespannten Situation zwischen den USA und Iran zeitweise für einen Dämpfer der guten Stimmung am Aktienmarkt, doch seit US-Präsident Donald Trump verlautete, zunächst keine weiteren Militärschläge gegen die islamische Republik zu planen, scheinen Anleger wieder aufzuatmen.
Noch zu Beginn 2019 schien es alles andere als sicher, dass sich die Börsen weltweit zu neuen Höhen aufschwingen könnten: Der US-chinesische Handelsstreit, sich eintrübende Wirtschaftsaussichten und allerlei andere Faktoren sorgten unter Anlegern für Rezessionssorgen. Wider Erwarten kam es dann jedoch ganz anders. Die hohen Bewertungen an den Aktienmärkten lassen jedoch bei einigen Marktteilnehmern wieder ganz andere Befürchtungen aufkeimen, nämlich die einer Blasenbildung.
Der Buffett-Indikator
Diese Angst scheint nun ein nach der Börsenlegende Warren Buffett benannter Indikator zu untermauern. Der Buffett-Indikator zeigt die Marktkapitalisierung in Prozent des Bruttoinlandsprodukts an und wurde vom Orakel von Omaha eigens dafür definiert, um festzustellen, ob ein Aktienmarkt zu hoch oder zu tief bewertet ist. Auf die USA bezogen bedeutet das, dass der Aktienindex Wilshire 5000, in dem alle börsennotierten Unternehmen mit Hauptsitz in den USA gelistet sind, zum US-amerikanischen BIP in Beziehung gesetzt wird. Beträgt der Prozentsatz weniger als 50, ist der US-Aktienmarkt deutlich unterbewertet. Bei einem Wert von über 115 Prozent spricht man dagegen von einem deutlich überbewerteten Markt.
In der Vergangenheit sendete der Buffett-Indikator Warnsignale, als im Jahr 2000 die Dotcom-Blase platzte. Hier befand sich die Ratio von US-Marktkapitalisierung und US-BIP bei 146 Prozent, deutete also auf einen signifikant überbewerteten Markt hin. Und auch zur Finanzkrise Ende 2007 belief sich das Verhältnis auf 137 Prozent. Beide Alarmsignale schrillten kurz bevor es zum Crash kam.
Alarmglocken schrillen
Wie aus Daten von Wilshire hervorgeht, bewegte sich der Buffett-Indikator am 7. Januar 2020 bei 153,1 Prozent und lässt Börsenexperten daher aufhorchen, denn orientiert man sich an der Vergangenheit, bedeutet dies eine massive Überbewertung des US-Aktienmarktes. Angesichts dieser Tatsache dürfte es auch nicht wirklich verwundern, dass Warren Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway ein Rekordbarvermögen von 128 Milliarden US-Dollar hält.
Allerdings ist auch interessant zu sehen, dass der US-Aktienmarkt gemessen der Ratio von Marktkapitalisierung und Wirtschaftsleistung schon seit dem Jahr 2016 der Kategorie deutlich überbewertet entspricht. Bisher ist der große Crash allerdings ausgeblieben. Ob es nun also wirklich soweit ist, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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