Tesla-Aktie mit Kurssprung: Tesla kann Umsatz und Gewinn steigern
Der Elektroautobauer Tesla hat am Mittwoch nach Handelsschluss an den US-Börsen seine Bücher geöffnet und Zahlen für das abgelaufene Quartal sowie das gesamte Geschäftsjahr vorgelegt.
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Im abgelaufenen vierten Quartal 2022 erzielte Tesla 1,19 US-Dollar Gewinn je Aktie. Das ist ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als der Konzern um Elon Musk 0,847 US-Dollar Gewinn je Aktie vermeldet hatte. Analysten hatten indes mit einem Anstieg des Gewinns auf 1,13 US-Dollar je Aktie gerechnet.
Der Quartalsumsatz des E-Autobauers belief sich auf 24,32 Milliarden US-Dollar und lag somit über dem Wert von 24,16 Milliarden US-Dollar, den Analysten prognostiziert hatten. Im vierten Quartal des Vorjahres hatte Tesla 17,72 Milliarden US-Dollar umgesetzt.
Im Gesamtjahr 2022 hat Tesla einen Gewinn je Aktie in Höhe von 4,07 US-Dollar erzielt. Analysten hatten hier mit 3,98 US-Dollar je Aktie gerechnet - nach 2,26 US-Dollar je Aktie im vorangegangenen Fiskaljahr. Umsatzseitig stehen für das Gesamtjahr 81,46 Milliarden US-Dollar in den Büchern des E-Autopioniers. Analysten hatten für den Musk-Konzern hier ein kräftiges Umsatzplus von 53,82 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf 82,14 Milliarden US-Dollar vorhergesagt.
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Tesla hat 2022 trotz hoher Inflation, Konjunktursorgen und Lieferkettenproblemen so viel verdient wie nie zuvor in einem Geschäftsjahr. Der Elektroautokonzern von Starunternehmer Elon Musk steigerte den Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 128 Prozent auf 12,6 Milliarden Dollar (11,5 Mrd Euro), wie Tesla mitteilte. Die Erlöse wuchsen um 51 Prozent auf 81,5 Milliarden Dollar. "Es war ein fantastisches Jahr, unser bislang bestes", verkündete Musk bei der Präsentation der Zahlen.
Doch wie sieht es für 2023 aus? "Wir werden wahrscheinlich eine sehr schwierige Rezession haben", warnte Musk. Sollte es so kommen, dürften jedoch auch Teslas Materialkosten deutlich sinken. So oder so ist der Ausblick nicht rosig - ohne eine stärkere Konjunkturflaute könnten anhaltende Leitzinserhöhungen der großen Notenbanken die Finanzierung bei Autokäufen weiter erschweren. Das Management wisse, dass es Fragen wegen des "ungewissen Wirtschaftsumfelds" gebe, hieß es in Teslas Brief an die Aktionäre. Dennoch gab der Marktführer im E-Auto-Segment auch für das laufende Jahr ambitionierte Ziele aus.
Tesla will die Produktion 2023 "so schnell wie möglich" erhöhen und sieht sich auf Kurs, im Gesamtjahr rund 1,8 Millionen Autos auszuliefern. Das tatsächliche Potenzial sehe er eher bei zwei Millionen, sagte Musk. Doch bestimmte externe Faktoren könne Tesla nicht beeinflussen. Der Konzern bekräftigte, auf längere Sicht weiter ein Jahreswachstum von 50 Prozent anzupeilen. Doch schon 2022 verfehlte Tesla dieses Ziel - die Auslieferungen legten um 40 Prozent auf 1,3 Millionen E-Autos zu. In den drei Monaten bis Ende Dezember wuchsen sie gegenüber dem Vorjahreswert nur noch um 31 Prozent.
Zuletzt hatten Preissenkungen des Unternehmens bei Investoren weitere Bedenken hinsichtlich einer womöglich schwindenden Nachfrage und abnehmender Gewinnspannen ausgelöst. Auch zeigten sich einige Besitzer älterer Teslas wegen sinkender Restwerte ihrer Autos verärgert. Musk verteidigte die Verbilligung in einer Web-Konferenz mit Analysten und Investoren jedoch - es sei immer schon Teslas Ziel gewesen, Elektroautos für die breite Masse erschwinglich zu machen. Auch den Nachfragesorgen trat er entschieden entgegen - die Bestellungen stiegen zurzeit deutlich stärker als Teslas Produktion.
Der Konzern rüstet sich weiter für rasantes Wachstum hoch - die Produktionskapazität wurde 2022 in etwa verdoppelt. Musk plant weitere Modelle, so soll der seit Langem mit Spannung erwartete Cybertruck dieses Jahr endlich in Produktion gehen und Tesla den lukrativen US-Markt für Pick-up-Trucks erschließen. Für die Fertigungs- und Auslieferungsprobleme im vergangenen Jahr machte das Unternehmen vor allem die Situation in China verantwortlich, wo Covid-Lockdowns das große Werk in Shanghai stark belasteten.
Im vierten Quartal erhöhte Tesla das Nettoergebnis im Jahresvergleich um 59 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 37 Prozent auf 24,3 Milliarden Dollar zu. Damit erreichte das Unternehmen auch zum Jahresabschluss Bestmarken. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten - beim Nettoergebnis deutlich, bei den Erlösen leicht. Anleger reagierten zunächst verhalten, Musks Aussagen bei der Konferenzschalte hievten die Aktie nachbörslich letztlich aber doch noch deutlich ins Plus.
Tesla hatte am Finanzmarkt im vergangenen Jahr einen schweren Stand. Der Aktienkurs brach 2022 um rund 65 Prozent ein, zuletzt ging es aber wieder ein bisschen bergauf. Elon Musks Eskapaden rund um die umstrittene Übernahme der Online-Plattform Twitter und seine Tesla-Aktienverkäufe zur Finanzierung des rund 44 Milliarden Dollar teuren Deals kamen bei Anlegern schlecht an. Es gab bereits Beschwerden von einflussreichen Großaktionären, dass der Tech-Multimilliardär - der nebenher auch noch die Weltraum- und Raketenfirma SpaceX leitet - Tesla zu sehr vernachlässige.
Rekordgewinn und Aussagen zum Ausblick befeuern Tesla-Erholung
Starke Geschäftszahlen und eine von manchen als zuversichtlich angesehene Prognose haben die Aktien von Tesla am Donnerstag kräftig angeschoben. Im US-Handel an der NASDAQ stiegen sie 10,97 Prozent auf 160,27 US-Dollar und setzten damit die zum Jahresstart eingeleitete Erholung fort. Die Papiere des Elektroautobauers kletterten außerdem erstmals seit September wieder über die 50-Tage-Linie. Das Plus im noch jungen Jahr beläuft sich nun schon auf rund 30 Prozent. Von September bis zum Tief zu Jahresanfang hatte sich der Kurs zuvor allerdings gedrittelt.
Analyst Ryan Brinkman von der US-Bank JPMorgan bezeichnete das Auslieferungsziel als Enttäuschung, vor allem angesichts der jüngsten Rabatte auf Tesla-Autos, die sich erst im laufenden Quartal so richtig bemerkbar machen dürften. In der Folge dürften die Margenerwartungen am Markt zurückgehen, so Brinkman. Die Preissenkungen hatten bei Investoren zudem Bedenken hinsichtlich einer womöglich schwindenden Nachfrage ausgelöst.
In einer Analystenkonferenz habe Tesla jedoch auf die stärkste Nachfrage seit einem Jahresbeginn in der Unternehmensgeschichte verwiesen, schrieb Analyst Mark Delaney von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Die Zahl der Aufträge übersteige derzeit die Produktionszahlen um das Doppelte, habe der Elektroautobauer kundgetan. Auch wenn dieses Nachfragelevel nicht gehalten werden dürfte, sei Tesla laut Delaney dennoch auf Kurs zu seiner Auslieferungsprognose, die er wie Tesla auf 1,8 Millionen Autos beziffert.
Der US-Konzern bekräftigte, auf längere Sicht weiter ein Jahreswachstum von 50 Prozent anzupeilen. Doch schon 2022 verfehlte Tesla dieses Ziel - die Auslieferungen legten nur um 40 Prozent zu. Analyst Philippe Houchois von der US-Bank Jefferies zog daher ein verhaltenes erstes Fazit: "Die Konsensschätzungen sollten in den kommenden Wochen weiter zurückgehen". Die freien Barmittel lägen um die Hälfte unter der Markterwartung, belastet von höheren Lagerbeständen.
Tesla hatte am Finanzmarkt 2022 einen schweren Stand. Der Aktienkurs brach im vergangenen Jahr um rund 65 Prozent ein und fiel zum Jahresende auf den niedrigsten Stand seit August 2020. Neben den Preissenkungen kamen Elon Musks Eskapaden rund um die umstrittene Übernahme der Online-Plattform Twitter und seine Tesla-Aktienverkäufe zur Finanzierung des rund 44 Milliarden Dollar teuren Deals bei Anlegern schlecht an. Es gab bereits Beschwerden von einflussreichen Großaktionären, dass der Tech-Multimilliardär - der nebenher auch noch die Weltraum- und Raketenfirma SpaceX leitet - Tesla zu sehr vernachlässige.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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Bildquellen: Andrei Tudoran / Shutterstock.com, Zhang Peng/LightRocket via Getty Images, finanzen.net, finanzen.net
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14.11.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
24.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
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Datum | Rating | Analyst | |
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24.10.2024 | Tesla Verkaufen | DZ BANK | |
24.10.2024 | Tesla Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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11.10.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research |
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